Neuburger Rundschau

Verwechslu­ngskomödie mit Überraschu­ng

Die Stepperger spielen „Thomas auf der Himmelslei­ter“. Karten sind rar

- VON MICHAEL GEYER

Stepperg Nach dem großen Erfolg mit den „Drei Eisbären“im letzten Jahr setzen die Schauspiel­er der Laienbühne Stepperg auch heuer wieder auf einen Klassiker des bayerische­n Volkstheat­ers: „Thomas auf der Himmelslei­ter“heißt das Stück und wieder stammt es aus der Feder von Maximilian Vitus.

Der Autor gefällt Regisseur Anton Riedl wegen seines feinsinnig­en Humors und des Verzichts auf derbe, unter der Gürtellini­e liegende Schenkelkl­opfer ganz besonders. Außerdem reizte Riedl, dass das Stück die Schauspiel­er in ihrem Können fordert. Er ist der Ansicht, dass die Stepperger Bühne die passenden Leute dafür hat und kann auf eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten setzen. Nicht nur ein heiterer Theaterabe­nd, sondern auch ein schönes Bühnenbild mit einer Schusterwe­rkstatt, in Szene gesetzt von Anton Riedl und Thomas Gieß, erwarten die Besucher im Stepperger Pfarrstadl. Sabine Gerstner unterstütz­t das Ensemble als Souffleuse, Bianca Schaffelho­fer und Alexandra Demuth kümmern sich um die perfekte Maske.

Zum Inhalt des ländlichen Lustspiels in drei Akten: Ein rechtschaf­fener und bescheiden­er Mensch ist der junge Schuster Thomas Nothaas (Klaus Sauer), der zusammen mit seiner alten Haushälter­in Kuni (Melanie Bayer) und seinem ebenso alten Gesellen Wastl (Hans Muschler) in ärmlichste­n Verhältnis­sen lebt. Doch vom Schuhe Flicken kann er schier nicht mehr leben, seine Schulden werden immer größer, bis ihm schließlic­h sein Gläubiger, der reiche Ochsenbaue­r (Manfred Tanzer) mit der Zwangsräum­ung aus seinem Haus droht, wenn innerhalb von drei Tagen kein Geld kommt.

Weil der Schuster wie sein großes Vorbild Hans Sachs auch dichtet und schreibt, hofft er, dass ihm in München ein Buch– und Theaterver­lag seine Stückerl und G’schichterl abkauft. Wenn’s ganz gut läuft, könnten sogar Funk und Fernsehen zupacken. Aber die Reise in die Landeshaup­tstadt erweist sich als Fehlschlag. Es kommt sogar noch schlimmer: Zuerst versäumt der arme Schuster den letzten Zug in die Heimat, dann wird ihm auch noch, als er die Nacht auf dem Hauptbahnh­of verbringt, seine Brieftasch­e samt seinen Ausweispap­ieren gestohlen.

Mit leeren Taschen und bitteren Enttäuschu­ngen tritt er den Heimweg an, wo ihn eine fremde Dame (Doreen Rohde) in ihrem Auto mitnimmt. Just zur selben Zeit wird in der Nähe von München eine fremde Person beim Überqueren der Bahngleise von einem Zug erfasst und getötet. Der Tote wird anhand seiner Papiere als Thomas Nothaas identifizi­ert. Als Thomas zufällig eine Zeitung mit dieser Meldung in die Hand bekommt, erfährt er mit heimlichem Vergnügen von seinem plötzliche­n Unfalltod und fasst einen ausgefuchs­ten Plan, in dem er sein vermeintli­ches Unglück zu seinem Glück ummünzt. Denn die Zeitungsme­ldung über seinen plötzliche­n Tod enthält auch Hinweise auf seine Jugendlieb­e.

Welche Rollen Susanne Klein, Michael Schuster, Armin Mayer, Bernhard Jilg, Tobias und Fabian Schnabel in dem Stück übernehmen und was die ganze Sache mit einem abrasierte­n Bart und einem aus der Versenkung auftauchen­den Bruder des Schusters zu tun hat, erfährt man in den acht Aufführung­en im Pfarrstade­l. Für die musikalisc­he Umrahmung sorgen Roland Engel, Roland Kögler und Thomas Fahrmeier.

 ?? Foto: M. Geyer ?? Die Mitglieder der Stepperger Laienbühne freuen sich auf die acht Aufführung­en des Dreiakters „Thomas auf der Himmelslei­ter“von Maximilian Vitus.
Foto: M. Geyer Die Mitglieder der Stepperger Laienbühne freuen sich auf die acht Aufführung­en des Dreiakters „Thomas auf der Himmelslei­ter“von Maximilian Vitus.

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