Verwechslungskomödie mit Überraschung
Die Stepperger spielen „Thomas auf der Himmelsleiter“. Karten sind rar
Stepperg Nach dem großen Erfolg mit den „Drei Eisbären“im letzten Jahr setzen die Schauspieler der Laienbühne Stepperg auch heuer wieder auf einen Klassiker des bayerischen Volkstheaters: „Thomas auf der Himmelsleiter“heißt das Stück und wieder stammt es aus der Feder von Maximilian Vitus.
Der Autor gefällt Regisseur Anton Riedl wegen seines feinsinnigen Humors und des Verzichts auf derbe, unter der Gürtellinie liegende Schenkelklopfer ganz besonders. Außerdem reizte Riedl, dass das Stück die Schauspieler in ihrem Können fordert. Er ist der Ansicht, dass die Stepperger Bühne die passenden Leute dafür hat und kann auf eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten setzen. Nicht nur ein heiterer Theaterabend, sondern auch ein schönes Bühnenbild mit einer Schusterwerkstatt, in Szene gesetzt von Anton Riedl und Thomas Gieß, erwarten die Besucher im Stepperger Pfarrstadl. Sabine Gerstner unterstützt das Ensemble als Souffleuse, Bianca Schaffelhofer und Alexandra Demuth kümmern sich um die perfekte Maske.
Zum Inhalt des ländlichen Lustspiels in drei Akten: Ein rechtschaffener und bescheidener Mensch ist der junge Schuster Thomas Nothaas (Klaus Sauer), der zusammen mit seiner alten Haushälterin Kuni (Melanie Bayer) und seinem ebenso alten Gesellen Wastl (Hans Muschler) in ärmlichsten Verhältnissen lebt. Doch vom Schuhe Flicken kann er schier nicht mehr leben, seine Schulden werden immer größer, bis ihm schließlich sein Gläubiger, der reiche Ochsenbauer (Manfred Tanzer) mit der Zwangsräumung aus seinem Haus droht, wenn innerhalb von drei Tagen kein Geld kommt.
Weil der Schuster wie sein großes Vorbild Hans Sachs auch dichtet und schreibt, hofft er, dass ihm in München ein Buch– und Theaterverlag seine Stückerl und G’schichterl abkauft. Wenn’s ganz gut läuft, könnten sogar Funk und Fernsehen zupacken. Aber die Reise in die Landeshauptstadt erweist sich als Fehlschlag. Es kommt sogar noch schlimmer: Zuerst versäumt der arme Schuster den letzten Zug in die Heimat, dann wird ihm auch noch, als er die Nacht auf dem Hauptbahnhof verbringt, seine Brieftasche samt seinen Ausweispapieren gestohlen.
Mit leeren Taschen und bitteren Enttäuschungen tritt er den Heimweg an, wo ihn eine fremde Dame (Doreen Rohde) in ihrem Auto mitnimmt. Just zur selben Zeit wird in der Nähe von München eine fremde Person beim Überqueren der Bahngleise von einem Zug erfasst und getötet. Der Tote wird anhand seiner Papiere als Thomas Nothaas identifiziert. Als Thomas zufällig eine Zeitung mit dieser Meldung in die Hand bekommt, erfährt er mit heimlichem Vergnügen von seinem plötzlichen Unfalltod und fasst einen ausgefuchsten Plan, in dem er sein vermeintliches Unglück zu seinem Glück ummünzt. Denn die Zeitungsmeldung über seinen plötzlichen Tod enthält auch Hinweise auf seine Jugendliebe.
Welche Rollen Susanne Klein, Michael Schuster, Armin Mayer, Bernhard Jilg, Tobias und Fabian Schnabel in dem Stück übernehmen und was die ganze Sache mit einem abrasierten Bart und einem aus der Versenkung auftauchenden Bruder des Schusters zu tun hat, erfährt man in den acht Aufführungen im Pfarrstadel. Für die musikalische Umrahmung sorgen Roland Engel, Roland Kögler und Thomas Fahrmeier.