Musikalisch von Neujahr bis Weihnachten
Die Marktkapelle Rennertshofen hat sehr viele Termine. Wieso Auftritte an Fronleichnam und am Volkstrauertag schon fast zum Problem werden
Rennertshofen Knapp 40 Mitglieder konnte Vorsitzende Stefanie Czerny bei der Jahresversammlung der Marktkapelle im Stepperger Kegelheim begrüßen. Wie in den Berichten zu vernehmen war, hatten die Rennertshofener Musikanten auch im vergangenen Jahr viele Auftritte zu meistern.
Ob im Fasching, bei Konzerten, Gottesdiensten, Frühschoppen, Hochzeitsfeiern, Beerdigungen, Vereinsjubiläen oder Geburtstagsständchen, die Musiker waren immer gefordert, manchmal mit einer Auftrittsdichte, die sie an die Grenze des Machbaren führte, wie vier Fronleichnams- und sechs Volkstrauertagtermine verdeutlichen. Doch hier einen Königsweg zu finden, der den festlichen Rahmen der Veranstaltungen nicht schmälert, für die Marktkapelle jedoch eine erfüllbare Belastung darstellt, ist sehr schwierig. Zu den Auftritten kamen noch zwei Altpapiersammlungen, die nach wie vor für die Vereinsfinanzierung unverzichtbar sind, aber auch ein schöner Vereinsausflug mit einer Bierwanderung in die Fränkische Schweiz und eine gemütliche Weihnachtsfeier. Um den Verein mit aktuell 504 Mitgliedern zu führen, waren nicht nur das Engage- ment des Vorstands, der musikalischen Leiter, der Ausbilder, Musikanten und vieler Helfer gefordert, sondern auch viel Herzblut, Leidenschaft und eine tolle Gemeinschaft, ohne die so ein Verein mit dem ganzen Drumherum nicht funktionieren könne, betonte Czerny und dankte allen für ihren Einsatz. Die Versammlung gedachte auch der im Jahre 2017 verstorbenen Vereinsmitglieder Bettina Brosi, Horst Metzker und Hildegard Kugler.
Die Marktkapelle sei auf einem guten Weg, führte Dirigent Klaus Gottschall aus. Die Probenarbeit ließe sich abwechslungsreich und sehr praxisorientiert gestalten. Die Integration der Jungmusiker aus der Jugendkapelle in die Marktkapelle wurde erfolgreich abgeschlossen, wobei es durch das Erarbeiten von anspruchsvoller Orchesterliteratur gelungen sei, das musikalische Niveau zu halten und sogar zu heben. Durch gezielte Literaturauswahl konnte einerseits die Marktkapelle gefestigt und andererseits die Jugendkapelle stabilisiert werden. Mittlerweile seien beide Ensembles gut „im Rennen“und freuen sich auf neue Aufgaben. Dieses Können sei auch hilfreich, um zur Unterhaltungsmusik, für die ein komplett überarbeitetes Repertoire zusammengestellt wurde, einen neuen Zu- gang zu finden und viele altbekannte Stücke neu zu interpretieren. In der Besetzung des Orchesters hätte Gottschall gerne eine breitere Aufstellung an Mallet-Instrumenten und möchte den Holzbläsersatz durch eine Bassklarinette und Doppelrohrinstrumente – Oboe und Fagott – erweitern. Bei den Blechbläsern wäre eine Besetzung mit Waldhörnern wünschenswert – eine Aufgabe für die kommenden Jahre. Sowohl das gelungene Frühjahrskonzert als auch die Serenade im Schloss Stepperg und das stimmungsvolle Weihnachtskonzert belegten, dass die Kapelle ihren musikalischen Horizont erweitern konnte. Noch ein Beweis dafür: das Prädikat „Sehr guter Erfolg“beim Wertungsspiel des Bezirks Mittelbayern in der Mittelstufe.
Weiteren Erfolg verspricht sich Gottschall von den neuen Ausbildungskonzepten. Bei einer Infoveranstaltung in der Schule konnten die Kinder der 3. und 4. Jahrgangsstufe Instrumente ausprobieren und beim Tag der offenen Tür waren viele junge interessierte Musiker zum Schnupperblasen gekommen, um sich über die Ausbildung bei der Marktkapelle zu informieren. Auch das „jüngste Kind“, die Bläserklasse „Spätlese“für Erwachsene, hat jetzt Fahrt aufgenommen und Ausbilder Gerhard Reichl startet am 22. Februar mit dem Unterricht, der zuerst in Gruppen an den jeweiligen Instrumenten und danach in einer Gesamtprobe durchgeführt wird.
Sehr viel Positives konnte auch Magdalena Rehm, die Dirigentin der Jugendkapelle, berichten. Bei den zwei Konzerten bewiesen die Jungmusiker in jeweils drei Stücken, dass sie sehr viel gelernt haben. Auch die Nikolausaktion des Gewerbeverbandes und die Weißwurstmatinee bestritt die Jugendkapelle völlig eigenständig. Der Fortbildungswille der Nachwuchsmusikanten äußerte sich vor allem bei den Erfolgen im Leistungsabzeichen, wo sechsmal das Bronze- und einmal das Silberabzeichen vergeben werden konnte. Für die diesjährigen Prüfungen haben sich sechs Kandidaten für Bronze und zwei für Silber gemeldet.
2019 feiert die Marktkapelle ihren 40. Geburtstag. Geplant ist ein musikalisches Jahr mit mehreren Aktionen rund um die Blasmusik, bei der die Marktkapelle als Veranstalter auftritt.