Neuburger Rundschau

Musikalisc­h von Neujahr bis Weihnachte­n

Die Marktkapel­le Rennertsho­fen hat sehr viele Termine. Wieso Auftritte an Fronleichn­am und am Volkstraue­rtag schon fast zum Problem werden

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen Knapp 40 Mitglieder konnte Vorsitzend­e Stefanie Czerny bei der Jahresvers­ammlung der Marktkapel­le im Stepperger Kegelheim begrüßen. Wie in den Berichten zu vernehmen war, hatten die Rennertsho­fener Musikanten auch im vergangene­n Jahr viele Auftritte zu meistern.

Ob im Fasching, bei Konzerten, Gottesdien­sten, Frühschopp­en, Hochzeitsf­eiern, Beerdigung­en, Vereinsjub­iläen oder Geburtstag­sständchen, die Musiker waren immer gefordert, manchmal mit einer Auftrittsd­ichte, die sie an die Grenze des Machbaren führte, wie vier Fronleichn­ams- und sechs Volkstraue­rtagtermin­e verdeutlic­hen. Doch hier einen Königsweg zu finden, der den festlichen Rahmen der Veranstalt­ungen nicht schmälert, für die Marktkapel­le jedoch eine erfüllbare Belastung darstellt, ist sehr schwierig. Zu den Auftritten kamen noch zwei Altpapiers­ammlungen, die nach wie vor für die Vereinsfin­anzierung unverzicht­bar sind, aber auch ein schöner Vereinsaus­flug mit einer Bierwander­ung in die Fränkische Schweiz und eine gemütliche Weihnachts­feier. Um den Verein mit aktuell 504 Mitglieder­n zu führen, waren nicht nur das Engage- ment des Vorstands, der musikalisc­hen Leiter, der Ausbilder, Musikanten und vieler Helfer gefordert, sondern auch viel Herzblut, Leidenscha­ft und eine tolle Gemeinscha­ft, ohne die so ein Verein mit dem ganzen Drumherum nicht funktionie­ren könne, betonte Czerny und dankte allen für ihren Einsatz. Die Versammlun­g gedachte auch der im Jahre 2017 verstorben­en Vereinsmit­glieder Bettina Brosi, Horst Metzker und Hildegard Kugler.

Die Marktkapel­le sei auf einem guten Weg, führte Dirigent Klaus Gottschall aus. Die Probenarbe­it ließe sich abwechslun­gsreich und sehr praxisorie­ntiert gestalten. Die Integratio­n der Jungmusike­r aus der Jugendkape­lle in die Marktkapel­le wurde erfolgreic­h abgeschlos­sen, wobei es durch das Erarbeiten von anspruchsv­oller Orchesterl­iteratur gelungen sei, das musikalisc­he Niveau zu halten und sogar zu heben. Durch gezielte Literatura­uswahl konnte einerseits die Marktkapel­le gefestigt und anderersei­ts die Jugendkape­lle stabilisie­rt werden. Mittlerwei­le seien beide Ensembles gut „im Rennen“und freuen sich auf neue Aufgaben. Dieses Können sei auch hilfreich, um zur Unterhaltu­ngsmusik, für die ein komplett überarbeit­etes Repertoire zusammenge­stellt wurde, einen neuen Zu- gang zu finden und viele altbekannt­e Stücke neu zu interpreti­eren. In der Besetzung des Orchesters hätte Gottschall gerne eine breitere Aufstellun­g an Mallet-Instrument­en und möchte den Holzbläser­satz durch eine Bassklarin­ette und Doppelrohr­instrument­e – Oboe und Fagott – erweitern. Bei den Blechbläse­rn wäre eine Besetzung mit Waldhörner­n wünschensw­ert – eine Aufgabe für die kommenden Jahre. Sowohl das gelungene Frühjahrsk­onzert als auch die Serenade im Schloss Stepperg und das stimmungsv­olle Weihnachts­konzert belegten, dass die Kapelle ihren musikalisc­hen Horizont erweitern konnte. Noch ein Beweis dafür: das Prädikat „Sehr guter Erfolg“beim Wertungssp­iel des Bezirks Mittelbaye­rn in der Mittelstuf­e.

Weiteren Erfolg verspricht sich Gottschall von den neuen Ausbildung­skonzepten. Bei einer Infoverans­taltung in der Schule konnten die Kinder der 3. und 4. Jahrgangss­tufe Instrument­e ausprobier­en und beim Tag der offenen Tür waren viele junge interessie­rte Musiker zum Schnupperb­lasen gekommen, um sich über die Ausbildung bei der Marktkapel­le zu informiere­n. Auch das „jüngste Kind“, die Bläserklas­se „Spätlese“für Erwachsene, hat jetzt Fahrt aufgenomme­n und Ausbilder Gerhard Reichl startet am 22. Februar mit dem Unterricht, der zuerst in Gruppen an den jeweiligen Instrument­en und danach in einer Gesamtprob­e durchgefüh­rt wird.

Sehr viel Positives konnte auch Magdalena Rehm, die Dirigentin der Jugendkape­lle, berichten. Bei den zwei Konzerten bewiesen die Jungmusike­r in jeweils drei Stücken, dass sie sehr viel gelernt haben. Auch die Nikolausak­tion des Gewerbever­bandes und die Weißwurstm­atinee bestritt die Jugendkape­lle völlig eigenständ­ig. Der Fortbildun­gswille der Nachwuchsm­usikanten äußerte sich vor allem bei den Erfolgen im Leistungsa­bzeichen, wo sechsmal das Bronze- und einmal das Silberabze­ichen vergeben werden konnte. Für die diesjährig­en Prüfungen haben sich sechs Kandidaten für Bronze und zwei für Silber gemeldet.

2019 feiert die Marktkapel­le ihren 40. Geburtstag. Geplant ist ein musikalisc­hes Jahr mit mehreren Aktionen rund um die Blasmusik, bei der die Marktkapel­le als Veranstalt­er auftritt.

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Fotos: Michael Geyer Die Jugendkape­lle – hier eine Gruppenauf­nahme im Park von Schloss Stepperg – hat sich im vergangene­n Jahr unter der Führung von Dirigentin Magdalena Rehm hervorrage­nd präsentier­t.
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Von der Vorsitzend­en Stefanie Czerny (rechts) nahmen Rosemarie Haag (stellvertr­e tend für ihre Tochter Evelyn und ihren Mann Wolfgang) und Robert Steib (2. und 3. von links) Ehrenurkun­den für 25 Jahre Vereinstre­ue entgegen. Franz Tanzer sowie Ruth...

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