Achtung, Pollen!
Warnsystem soll Allergikern helfen
Erlangen Rot unterlaufene Augen und Dauerniesen – für so manchen Allergiker beginnt mit dem Frühling die schlimmste Jahreszeit. Denn mit dem Ende des Winters beginnt der Pollenflug. Davor wollen die Behörden künftig mit einem neuen Warnsystem besser schützen. Es soll Daten über den aktuellen Pollenflug im Drei-Stunden-Takt ins Internet stellen. Die ersten fünf von acht geplanten elektronischen Messstationen im Freistaat sollen noch im Laufe dieses Jahres eingerichtet werden, berichtete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Endgültig zur Verfügung stehe das elektronische Polleninformationsnetzwerk aber erst im Jahr 2019.
Bisher liefern bayernweit lediglich zwei Pollenfallen Informationen über den jeweiligen Pollenflug. Da die Pollen dabei per Hand und mittels Mikroskop ausgewertet werden,
Acht Messstationen in ganz Bayern
liegen die Daten den Wetterdiensten für ihre Pollenwarndienste meist erst mehrere Tage später vor – nach Einschätzung von Experten für Allergiker viel zu spät, um sich etwa mit Medikamenten darauf vorbereiten zu können.
„Derzeit spiegeln die von verschiedenen Anbietern im Internet abrufbaren Pollenvorhersagen eine Qualität vor, die nicht der Realität entspricht“, stellt auch das LGL fest. Die acht elektronischen Messstationen ermitteln neben der Pollenmenge automatisch auch die Art der Pollen, erläuterte die Erlanger Landesbehörde. Voraussichtlich von 2019 an stünden die Pollendaten in Drei-Stunden-Intervallen elektronisch zur Verfügung. Eingerichtet werden sollen die Pollenmonitore in Altötting, Feucht, GarmischPartenkirchen, Hof, Marktheidenfeld, Mindelheim, München und Viechtach.
Pollenallergien belasten nach Berechnungen des Landesamtes das Gesundheitssystem erheblich. Im Jahr 2013 hätten sich die Kosten allein in Bayern auf 609 Millionen Euro belaufen. Davon seien 323 Millionen Euro auf direkte Behandlungskosten entfallen, 286 Millionen Euro auf indirekte Kosten, etwa der Arbeitsausfall eines Pollenallergikers.