Goldener Auftakt
Deutsches Team überzeugt am ersten Wochenende
Pyeongchang Anna „Goldhuber“feierte mit den Nordkoreanern, Andrea „Silberfuss“und Fahnenträgerin Andrea Eskau bejubelten ihre zweiten Plätze. Mit zwei Siegen und drei Silbermedaillen gelang dem deutschen Team ein erstes Paralympics-Wochenende mit mehr Licht als Schatten. Anna Schaffelhuber setzte ihre Erfolgsserie fort und gewann nach fünf Gold bei fünf Starts in Sotschi auch in Pyeongchang ihre ersten beiden Rennen.
Rekord-Paralympicssieger Gerd Schönfelder nannte Schaffelhuber nach dem Sieg im Super-G am Sonntag „Goldhuber“, für Rothfuss hatte er den Spitznamen „Silberfuss“parat. Rothfuss registrierte das mit einem Schmunzeln: „Mit dem Namen kann ich leben. Aber eine Gold-Medaille wäre noch einmal ein Traum.“Die Freude über Silber überwog trotz des nur um 0,27 Sekunden verpassten Sieges. Wie schon tags zuvor in der Abfahrt der stehenden Kategorie musste sich Rothfuss der Französin Marie Bochet geschlagen geben.
Schaffelhuber blieb ungeschlagen. „Nach der ersten Goldenen war ich befreit, die ganze Anspannung war weg. Diesmal konnte ich es richtig genießen.“Die Regensburgerin ließ sich aber nicht dazu verleiten, wieder fünf Goldmedaillen anzukündigen: „Ich muss realistisch bleiben. Es wäre großer Schmarrn, das jetzt vorherzusagen.“
Eine „Riesenerleichterung“verspürte Eskau, die mit Silber im Zwölf-Kilometer-Langlauf-Rennen für die fünfte deutsche Medaille sorgte. Im Biathlon-Sprint war sie nur Sechste geworden und anschließend zerknirscht nicht ins „Alpenhaus“der deutschen, österreichischen und Schweizer Delegation gekommen. Ganz anders war ihre Stimmung nach Silber: „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“, sagte die 46-Jährige, der 32,4 Sekunden zu Gold und zur US-Amerikanerin Kendall Gretsch fehlten.
Am ersten Wettkampftag war das Biathlon-Team noch leer ausgegangen. Beim Sieg der wegen Dopingverdachts umstrittenen Russin Michalina Lisowa wurde die sehbehinderte Clara Klug (München) nach einem Sturz ihres Begleitläufers Martin Härtl im Sprint Sechste, Teamkollegin Vivian Hösch (Freiburg) Siebte.