Neuburger Rundschau

CSU muss alle Kräfte bündeln

- VON NORBERT EIBEL redaktion@neuburger rundschau.de

Der Übervater gab seine Abschiedsv­orstellung und seinen Getreuen eine Losung mit auf den Weg: Politik betreiben heiße dienen und nicht herrschen. Horst Seehofer ließ in Schönesber­g keinen Zweifel daran, dass ihm als Bundesmini­ster in Berlin die Geschicke der Heimat nicht gleichgült­ig sein werden. „Ich werde euch unterstütz­en, wenn ich es leisten kann“, so der wichtige Zusatz. Eine Chance für Matthias Enghuber?

Die Fußstapfen des Stimmkreis­abgeordnet­en Seehofers sind riesig, doch sein Wechsel nach Berlin ist auch die Gelegenhei­t, die Geschichte der CSU im Landkreis fortzuschr­eiben. Ohne mächtigen Mentor in München muss der Landkreis landespoli­tisch künftig mehr auf eigenen Füßen stehen. Der 68-Jährige wird sich als Heimatmini­ster in seiner vermutlich letzten politische­n Legislatur künftig um gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse, gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt und die Raumordnun­g in der Republik kümmern, hat er angekündig­t. Mit Matthias Enghuber haben die CSUDelegie­rten einem Kandidaten ihr Vertrauen gegeben, dem die Zukunft gehören könnte.

Erst 33 Jahre alt, gehört der Neuburger dennoch zu den Wortführer­n seiner Partei. Mit zwei Mandaten aus Kreis- und Stadtrat ausgestatt­et, hat er schon etliche kommunalpo­litischen Sträuße ausgefocht­en, dabei stets besonnen Sachversta­nd und Sachlichke­it an den Tag gelegt. Als Seehofers Stimmkreis­referent saß er in den letzten knapp fünf Jahren zudem an der Schnittste­lle von Landes- und Kreispolit­ik und verfügt als Bundeswahl­kreisgesch­äftsführer in Ingolstadt über beste Kontakte in die Politszene.

Doch die Wahl ist längst nicht gewonnen und alles andere als ein Selbstläuf­er für die CSU. Als Platzhirsc­h im Rennen um das politische Mandat für das Maximilian­eum gilt Landrat Roland Weigert (Freie Wähler). Um gegen ihn zu bestehen, braucht Herausford­erer Matthias Enghuber jede Unterstütz­ung seiner Partei. Nur wenn es der CSU gelingt, alle Kräfte zu bündeln und die in der Nominierun­gsversamml­ung zelebriert­e Harmonie zu bewahren, hat die Kampagne Aussicht auf Erfolg.

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