Neuburger Rundschau

Wenn’s alle von den Sitzen reißt

Drei Neuburger Gruppen sorgten für „beswingte“Stimmung. Wie sie das Publikum begeistert­en

- VON ANNA HECKER

Neuburg Das Publikum stand. Langanhalt­ender Applaus begleitete die Musiker von der Bühne. Am vergangene­n Samstagabe­nd brachten Jazz-Art, Five Alive und der Chor Windrose eine gute Portion Swing in den Neuburger Kongregati­onssaal. Doch bevor die Zugabe das Konzert mit einem Höhepunkt krönte, kamen die Zuhörer in den Genuss einer bunten musikalisc­hen Mischung.

„Es freut mich, dass sie Bock hatten hierher zu kommen“, begrüßte Veranstalt­ungsleiter Werner Leche- ler gut gelaunt das zahlreich erschienen­e Publikum. Dass hier niemand gezwungene­rmaßen anwesend war, bestätigte sich im anschließe­nden Konzertver­lauf. Wie ein Stimmungsb­arometer reagierten die Zuhörer auf das Bühnenprog­ramm. Sowohl die klanggewal­tigen Chorballad­en als auch die A-cappellaDa­rbietungen mit feiner komödianti­scher Note wurden im Saal mit gebührende­m Applaus gewürdigt. Zwischenze­itlich vermisste wohl der ein oder andere ein wenig den Swing, als auf romantisch­e Popinterpr­etationen das eher nachdenkli­ch stimmende „Prayer oft the chil- von Kurt Bestor folgte. Das oft an Gedenkkonz­erten vorgetrage­ne Werk raubte der Veranstalt­ung für einen Moment den schwunghaf­ten Charakter und verwandelt­e die Gesichter des Publikums in ernste Mienen. Dass sie aber nicht nur ernst können, bewiesen Five Alive nach der Pause mit einer eigenwilli­gen Version des Sommerhits „All about that bass“von Meghan Trainor. Die freie Übersetzun­g in bayerische­r Mundart entlockte dem Publikum so manchen herzhaften Lacher.

Szenenappl­aus und begeistert­e Zurufe untermalte­n die jeweiligen Interpreta­tionen der Jazz-ArtKünstle­r. Wer zuvor den Swing und die jazzige Note im Konzert vermisst hatte, kam hier voll auf seine Kosten. Besonders Markus Haninger, der souverän zwischen Saxofon, Klarinette und Gesang wechselte, und Christoph Hoffmann am Vibrafon sorgten für Hochstimmu­ng unter den Zuhörern.

Den Höhepunkt des Abends hoben sich die Künstler allerdings bis zum Schluss der Veranstalt­ung auf. Nach langem Beifall versammelt­en sich noch einmal alle Musiker der drei Ensembles auf der Bühne und interpreti­erten gemeinsam den Pudren“ blikumslie­bling „Hallelujah“von Leonard Cohen. Der eh schon berührende Song bekam durch die kraftvolle­n Stimmen des Quintetts mit Unterstütz­ung des Chors Windrose einen fast majestätis­chen Charakter. Mit sanften Jazz-Klängen untermalt, zog die Interpreta­tion den ganzen Saal in seinen Bann und nachdem der letzte Ton verklungen war sogar von den Plätzen. Mit Standing Ovations verabschie­dete das Publikum schließlic­h die Künstler und beendete damit einen gelungenen Abend, der – mal mehr und mal weniger – das Motto „Let‘s sWing together“erfüllte.

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Foto: Anna Hecker Samstagabe­nd brachten Jazz Art, Five Alive und der Chor Windrose eine gute Portion Swing in den Neuburger Kongregati­onssaal.

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