Wenn’s alle von den Sitzen reißt
Drei Neuburger Gruppen sorgten für „beswingte“Stimmung. Wie sie das Publikum begeisterten
Neuburg Das Publikum stand. Langanhaltender Applaus begleitete die Musiker von der Bühne. Am vergangenen Samstagabend brachten Jazz-Art, Five Alive und der Chor Windrose eine gute Portion Swing in den Neuburger Kongregationssaal. Doch bevor die Zugabe das Konzert mit einem Höhepunkt krönte, kamen die Zuhörer in den Genuss einer bunten musikalischen Mischung.
„Es freut mich, dass sie Bock hatten hierher zu kommen“, begrüßte Veranstaltungsleiter Werner Leche- ler gut gelaunt das zahlreich erschienene Publikum. Dass hier niemand gezwungenermaßen anwesend war, bestätigte sich im anschließenden Konzertverlauf. Wie ein Stimmungsbarometer reagierten die Zuhörer auf das Bühnenprogramm. Sowohl die klanggewaltigen Chorballaden als auch die A-cappellaDarbietungen mit feiner komödiantischer Note wurden im Saal mit gebührendem Applaus gewürdigt. Zwischenzeitlich vermisste wohl der ein oder andere ein wenig den Swing, als auf romantische Popinterpretationen das eher nachdenklich stimmende „Prayer oft the chil- von Kurt Bestor folgte. Das oft an Gedenkkonzerten vorgetragene Werk raubte der Veranstaltung für einen Moment den schwunghaften Charakter und verwandelte die Gesichter des Publikums in ernste Mienen. Dass sie aber nicht nur ernst können, bewiesen Five Alive nach der Pause mit einer eigenwilligen Version des Sommerhits „All about that bass“von Meghan Trainor. Die freie Übersetzung in bayerischer Mundart entlockte dem Publikum so manchen herzhaften Lacher.
Szenenapplaus und begeisterte Zurufe untermalten die jeweiligen Interpretationen der Jazz-ArtKünstler. Wer zuvor den Swing und die jazzige Note im Konzert vermisst hatte, kam hier voll auf seine Kosten. Besonders Markus Haninger, der souverän zwischen Saxofon, Klarinette und Gesang wechselte, und Christoph Hoffmann am Vibrafon sorgten für Hochstimmung unter den Zuhörern.
Den Höhepunkt des Abends hoben sich die Künstler allerdings bis zum Schluss der Veranstaltung auf. Nach langem Beifall versammelten sich noch einmal alle Musiker der drei Ensembles auf der Bühne und interpretierten gemeinsam den Pudren“ blikumsliebling „Hallelujah“von Leonard Cohen. Der eh schon berührende Song bekam durch die kraftvollen Stimmen des Quintetts mit Unterstützung des Chors Windrose einen fast majestätischen Charakter. Mit sanften Jazz-Klängen untermalt, zog die Interpretation den ganzen Saal in seinen Bann und nachdem der letzte Ton verklungen war sogar von den Plätzen. Mit Standing Ovations verabschiedete das Publikum schließlich die Künstler und beendete damit einen gelungenen Abend, der – mal mehr und mal weniger – das Motto „Let‘s sWing together“erfüllte.