Ibsens Gespenster ein „Starkes Stück“
Aufführung im Stadttheater Neuburg
Neuburg Henrik Ibsen löste mit seinem Familiendrama „Gespenster“1881 einen echten Skandal aus: Die im Stück enthaltene Kritik an Ehe, Kirche und Inzest wurde nach Erscheinen von etlichen europäischen Theatern abgelehnt, sodass die Uraufführung in Chicago stattfinden musste und von dort aus sukzessive den Rückweg auf europäische Bühnen fand. Am Dienstag, 17. April, und Mittwoch, 18. April, wird das Drama in einer sensiblen Inszenierung mit Anja Kruse in der Hauptrolle um jeweils 20 Uhr im Rahmen der Starken Stücke im Neuburger Stadttheater gezeigt.
Auf Frau Alvings Gut spukt es. Doch handelt es sich um sehr weltliche Gespenster, die dort umgehen: Wiedergänger aus einer verdrängten Vergangenheit, die im Handlungsverlauf allmählich ans Licht treten. Die eigentliche Hauptperson, Patriarch Alving, ist längst tot. Das dunkle Erbe des Kammerherrn aber enthüllt sich erst jetzt. Sohn Osvald wurde schon als Kind aus dem Haus gegeben, damit er die Ehrfurcht vor seinem Vater nicht verliert und mit der Lüge aufwächst, der wäre ein Ehrenmann. Die Jahre gehen dahin. Nun soll dem Patriarchen Alving ein Denkmal gesetzt werden und der malende, inzwischen erwachsende Sohn Osvald kehrt aus Paris heim. Helene Alving ist hin- und hergerissen zwischen der eigenen Sehnsucht nach Wahrheit und Freiheit und den von ihr selbst in die Welt gesetzten Illusionen ihres Sohnes. Sie beginnt, Position zu beziehen gegen die bürgerliche Gesellschaftsordnung, ihre Konventionen, Pflicht- und Eheauffassungen – die „Gespenster“.
Wenige Restkarten zu beiden Vorstellungen sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter www.eventim.de erhältlich.