Dotzauer ist nicht zu bremsen
Angreifer des SV Sinning überragt beim 4:2-Sieg in Wagenhofen mit seinem „Dreierpack“. Dabei hätten die Gäste ihre 3:0-Pausenführung beinahe noch verspielt
Wagenhofen Als Schiedsrichter Lukas Wexenberger die Mannschaften des SV Wagenhofen und SV Sinning nach exakt 45 Minuten in die Pause schickte, hätte die Stimmung in den jeweiligen Teamkabinen nicht unterschiedlicher sein können. Auf der einen Seite – bei den Hausherren aus Wagenhofen – herrschte purer Ärger und Frustration angesichts der gezeigten Darbietung und des daraus resultierenden 0:3-Rückstands vor. Auf der anderen Seite – bei den Gästen aus Sinning – kam Freude und Zufriedenheit aufgrund der „bislang besten Leistung nach der Winterpause“(Spielertrainer Iwo Sommer) auf.
Während die Einheimischen in diesem Abschnitt ein wahres Fehlpass-Festival auf dem Rasen „zelebrierten“und offensiv überhaupt nicht stattfanden, nutzten die SVSKicker die teilweise haarsträubenden Fehler des Gegners gnadenlos aus. Überragender Akteur bei den Gästen war dabei Pius Dotzauer, der an sämtlichen Treffern seiner Truppe beteiligt war. Die ersten beiden Tore (12./18.) erzielte der Angreifer selbst, wobei vor allem das zweite überaus sehenswert war (sein technisch versierter Lupfer ging über SVW-Schlussmann Sebastian Müller hinweg ins Netz). Und auch beim dritten Treffer war Dotzauer mit einer starken Kopfball-Verlängerung auf den späteren Flankenund Vorlagengeber Julian Stachel maßgeblich beteiligt. Sein Zuspiel vollstreckte schließlich Maximilian Jackel zum 3:0 (27.).
Was sollte also angesichts dieser Dominanz und Drei-Tore-Führung aus Sicht des SV Sinning noch passieren? „Mir war in der Halbzeitpause schon klar, dass Wagenhofen mit seinen schnellen und gefährlichen Akteuren nochmals richtig kommen wird“, meinte Sommer nach der Partie – und sollte recht behalten. Nachdem Mateusz Depo in der 50. Minute den Innenpfosten des SVS-Kastens getroffen hatte, hätte auf der Gegenseite Jackel vier Zeigerumdrehungen später eigentlich alles klar machen müssen. Alleine vor Keeper Müller vergab er jedoch die dicke Chance zum 4:0. Ein Fauxpas, der sich beinahe gerächt Nicht nur, dass Flamur Ajeti im direkten Gegenzug auf 1:3 verkürzte (55.). Kurz darauf war Wagenhofen dann endgültig zurück in dieser Begegnung, als Sebastian Neff nach einer schönen Kombination mit Ajeti das 2:3 gelang (63.). Sinning wackelte nun immer mehr und hatte Riesendusel, dass der aufgerückte Christian Beck in der 66. Minute freistehend aus zehn Metern den Ball deutlich vorbeisetzte.
Die „Strafe“für diesen Fehlschuss folgte bereits 120 Sekunden später – allerdings unter gütiger Mithilfe des SV Wagenhofen. Nach einer vermeintlichen Abseitsstellung blieb die SVW-Hintermannschaft stehen – allen voran Anton Storchayenko, der lediglich den Arm hob, anstatt dem deutlich nicht aus dem Abseits startenden Dotzauer zu folgen. Dieser bedankte sich artig für das großzügige Gastgeschenk und machte mit seinem dritten Treffer sowie dem 4:2 endgültig alles klar (68.).
„Wir haben die erste Hälfte schlichtweg verschlafen. Das ist einzig und alleine eine Einstellungssahätte. che“, resümierte nach dem Schlusspfiff Wagenhofens Spielercoach Jose Moniz Santos, der nicht verhehlen wollte, „dass wir weiter im Abstiegskampf stecken. Aber die gezeigte Leistung in der zweiten Hälfte macht mir Mut.“
SV Wagenhofen: Müller, Afsar, O. Pall mann, Lupescu, Storchayenko, Bar, Moniz Santos, Neff, Hriso, Ajeti, Wawerski (Depo, Przypadlo, Chr. Beck).
SV Sinning: Gastl, Mergel, Stachel, Grau vogel, Frank, Schinagl, Schimpl, Jackel, Huber, Dotzauer, Sommer (Rathke, Schott, Kölbl, Zach, Degenmeier)