Nüchtern betrachtet
Drei Mädels fahren durch die Provinz. Die Nacht ist dunkel – und Teresa? Die ist blau. Sie und die beiden anderen waren zuvor im Kino, sie haben getrunken, definitiv zu viel. Trotzdem fährt Teresa den Wagen. Ein Blick in den Außenspiegel verrät der Schülerin: „Boah, die Polizei ist hinter uns!“
Nun gut. Dass das Experiment, die Wodkaflasche zwischen Daumen und Zeigefinger zu balancieren, am Versuch scheitert, mit der gesamten Hand den sechsten Gang zu drücken, sollte Teresa nicht verwundern. Dennoch: Weiter unten kleben die Nikes am Gaspedal. Der Tacho zeigt jetzt 130. Aber der Polo bleibt zu langsam. Dann lehnt sich Teresa aus dem offenen Fenster und schleudert die Flasche auf das Polizeiauto. Der gute Wodka... Das Glas zersplittert an der Windschutzscheibe des Einsatzfahrzeugs, die Beamten beschleunigen. Drei Kilometer weiter endet die Verfolgungsjagd an einem Baum. Teresa und die anderen kapitulieren, sie steigen aus. Am nächsten Morgen warten weinende Mütter vor dem Revier. Teresas’ letzte klägliche Revolte, dem Beamten mit der Faust ins Gesicht zu schlagen, tröstet Mama Ingrid auch nicht. So betrunken sie zu diesem Zeitpunkt noch war, so ernüchternd zeigt sich später die Statistik: Tatsächlich wird in etwa jede dritte Gewalttat unter Alkoholeinfluss verübt, im Landkreis waren es vergangenes Jahr 112. Teresas’ Führerschein ist weg. Und vom Film wissen die drei auch nichts mehr.