Neuburger Rundschau

Trainingsf­leiß, Ehrgeiz und Geduld

Die Donaunixen des TSV Neuburg zählen zum Besten, was das deutsche Synchronsc­hwimmen zu bieten hat. Die 16-jährige Mona Weidner nahm im vergangene­n Jahr an der Jugend-Europameis­terschaft teil

- VON DIRK SING

Neuburg Sie zählen bereits seit Jahrzehnte­n zum Besten, was das Synchronsc­hwimmen in Deutschlan­d zu bieten hat: die Donaunixen des TSV Neuburg! Eine junge Dame aus der großen TSV-Talentschm­iede ist dabei die 16-jährige Mona Weidner, die schon zahlreiche Erfolge ausweisen kann. In unserer Serie „NRSportska­none“stellen wir die Schülerin des Neuburger DescartesG­ymnasiums etwas genauer vor.

Wie bist du zum Synchronsc­hwimmen gekommen und seit wann übst du diese Sportart aus?

Weidner: Als ich in die erste Schulklass­e gekommen bin, haben die Donaunixen Zettel bei uns verteilt, auf denen angeboten wurde, dass man bei einem Probetrain­ing mitmachen kann. Nachdem ich zu diesem Zeitpunkt bereits schwimmen konnte, wollte ich das unbedingt einmal ausprobier­en – und es hat mir von Anfang an riesengroß­en Spaß gemacht. Aus diesem Grund bin ich dann auch bei den Donaunixen geblieben.

Was fasziniert dich besonders am Synchronsc­hwimmen?

Weidner: Zum einen fühle ich mich im Wasser einfach sehr wohl. Zum anderen trainiere und schwimme ich beim TSV Neuburg mit meinen Freundinne­n zusammen. Auch macht es mir extrem viel Spaß, immer wieder neue Küren aufzubauen und einzustudi­eren. Das Ganze ist schon sehr abwechslun­gsreich.

Was ist das Nervigste an deiner Sportart?

Weidner: Synchronsc­hwimmen kann manchmal schon ziemlich anstrengen­d sein. Damit eine Kür klappt, muss man hin und wieder schon sehr viel trainieren. Viele Leute unterschät­zen immer wieder, wie schwierig und kräfteraub­end diese Sportart tatsächlic­h ist.

Wie groß ist der Zeitaufwan­d für das Training und die Wettkämpfe? Weidner: Wir trainieren schon fünf- sechsmal pro Woche, wobei die Länge einer Trainingse­inheit variiert. Sie kann zwei, aber auch einmal vier Stunden betragen. Montag und Samstag werden in der Regel Küren trainiert, während am Dienstag vor allem Kraft- und Dehn-Übungen außerhalb des Beckens auf dem Programm stehen – ebenso wie zusätzlich am Samstag. Mittwochs und freitags konzentrie­ren wir uns dann zumeist auf die Pflicht-Programme.

Wie hoch ist der finanziell­e Aufwand beim Synchronsc­hwimmen?

Weidner: Wenn man im Solo oder Duett schwimmt, kauft man die Badeanzüge normalerwe­ise selbst. Ich habe mir erst kürzlich einen neuen schönen Anzug fürs Duett geholt, der rund 150 Euro gekostet hat. Dazu kommen dann noch ein Badeanzug und eine Schwimmbri­lle fürs Training sowie eine Nasen-Klammer. Was man sonst noch benötigt, wird zumeist vom Verein zur Verfügung gestellt.

Was ist dein wichtigste­r beziehungs­weise „heiligster“Ausrüstung­s-Gegenstand?

Weidner: Ganz klar mein Badeanzug. Es ist einfach enorm wichtig, dass man sich damit wohlfühlt.

Was würdest du als deinen bislang größten Erfolg beziehungs­weise deine bitterste Enttäuschu­ng bezeichnen? Weidner: Der größte Erfolg war sicherlich die Teilnahme an der Jubis gend-Europameis­terschaft in Belgrad im vergangene­n Jahr. Ich bin dort in der Kombinatio­n für Deutschlan­d zum Einsatz gekommen und war dabei auch mächtig aufgeregt. Aber es war einfach ein unvergessl­iches Erlebnis. Das ganze Drumherum hat mich sehr beeindruck­t. Meine bitterste Enttäuschu­ng? Natürlich gibt es immer mal wieder Wettkämpfe, in denen es nicht nach Wunsch läuft. Aber eine richtige Enttäuschu­ng ist mir bislang glückliche­rweise erspart geblieben.

Hast du ein Vorbild oder einen Lieblingss­portler?

Weidner: Im Duett fasziniere­n mich vor allem Marlene Bojer und Daniela Reinhardt aus München. Sie bilden das beste deutsche Duo und trainieren schon jetzt für die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio. Das Schöne ist, dass die beiden auch bei den nationalen Wettkämpfe­n an den Start gehen, wo ich sie genau beobachten und mir auch das eine oder andere abschauen kann.

Gibt es noch andere Sportarten, für die du dich begeistern kannst?

Weidner: Nun, ich mache zum Beispiel in der Schule auch noch Akrobatik, was mir sehr viel Spaß bereitet. Dabei handelt es sich um ein Wahlfach, in dem vor allem turnerisch­e Elemente umgesetzt werden. Auch Eiskunstla­ufen finde ich ziemlich krass. Was gerade das deutsche Paar Aljona Savchenko/Bruno Massot bei der vergangene­n Olympiade mit dem Gewinn der Goldmedail­le abgeliefer­t hat, war großartig.

Welche Fähigkeite­n sollte man mitbringen, wenn man mit Synchronsc­hwimmen beginnen möchte? Weidner: Das Wichtigste ist, dass man sich gerne im Wasser aufhält. Auch sollte man keine Angst davor haben, wenn man mit dem Kopf unter der Wasserober­fläche ist. Neben einem gewissen Trainingsf­leiß und Ehrgeiz sollte man zudem auch eine Portion Geduld mitbringen, um das Synchronsc­hwimmen richtig zu erlernen.

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Fotos (2): xh Das Wasser ist ihr Element: Mona Weid ner vom TSV Neuburg.

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