Der Beitrag für Pflege soll steigen
Spahn: Um mindestens 0,2 Prozentpunkte
Berlin Die Pflegeversicherten müssen sich auf eine Beitragserhöhung um mindestens 0,2 Prozentpunkte im kommenden Jahr einstellen. Der Grund: Auch wegen der Pflegereform der vergangenen Wahlperiode erreichen die ausgeschütteten Leistungen immer neue Rekordhöhen. Die Pflegekassen gehen bis Ende des Jahres von zwei Milliarden Euro höheren Ausgaben aus und von einem auf drei Milliarden Euro steigenden Jahresdefizit. „Das wäre eine Beitragsanhebung mindestens schon von 0,2 Beitragssatzpunkten, die notwendig ist“, sagte dazu Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Geplante Reformen sind dabei noch nicht eingepreist. Spahn kündigte an, mit einem „Kassensturz“binnen drei Wochen eine genauere Übersicht über die Entwicklung der Pflegefinanzen bekommen zu wollen.
Seit der Umstellung von drei Pflegestufen auf fünf Pflegegrade Anfang 2017 bekommen deutlich mehr Menschen Geld aus der Pflegekasse – vor allem Demenzkranke. Ende 2016 gab es 2,95 Millionen Pflegebedürftige mit entsprechenden Leistungen, bis Ende 2018 rechnet der Kassen-Spitzenverband mit rund 3,46 Millionen.
Bei einem Einkommen von 3000 Euro bedeuten 0,2 Beitragspunkte einen um 6 Euro höheren Monatsbeitrag. Heute beträgt der Pflegebeitrag 2,55 Prozent vom Einkommen, für Kinderlose ab dem 23. Lebensjahr 2,80 Prozent. Die Pflegekassen haben eine Rücklage von 6,9 Milliarden Euro.