Neuburger Rundschau

Weichering zapft die Sonne an

In der Gemeinde geht ein neuer Solarpark ans Netz. Er kann rund 200 Haushalte mit Strom versorgen. An dem Projekt sollen sich auch Bürger beteiligen können

- VON CLAUDIA STEGMANN

Weichering Die Gummistief­el standen schon bereit. Denn noch ist der Boden unter den Photovolta­ikmodulen des neuen Solarparks in Weichering ein umgewälzte­r Ackerboden, den man besser nicht mit feinem Schuhwerk betritt. Die Anlage ist so jung, dass der Boden noch keine Zeit hatte, sich zu erholen. Seit März wurden die insgesamt 2204 Module auf dem rund 10 000 Quadratmet­er großen Grundstück der Gemeinde aufgebaut. Gestern wurde das Solarkraft­werk nun offiziell in Betrieb genommen.

Die Anlage, die von der Ingolstädt­er Firma Anumar gebaut wurde und betrieben wird, erzeugt im Jahr etwa 750 000 Kilowattst­unden, die ins Netz der Bayernwerk eingespeis­t werden und womit rund 200 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden können. Weil die Anlage als eigene Projektges­ellschaft mit Sitz in Weichering betrieben wird, bekommt die Gemeinde auch die Gewerbeste­uer. Rund 850 000 Euro hat das Unternehme­n in das Projekt investiert, das im Weichering­er Gemeindera­t durchaus kritisch diskutiert worden war. Denn so manchem Volksvertr­eter missfiel der Gedanke, dass die Anlage auf einer bislang landwirtsc­haftlich genutzten Fläche entstehen sollte. Bürgermeis­ter Thomas Mack konnte diesem Argument allerdings entgegenha­lten, dass wegen des ungünstige­n Zuschnitts die Fläche ohnehin nur teilweise bewirtscha­ftet worden sei. Mit 8:6 Stimmen stimmte der Gemeindera­t im Februar 2017 schließlic­h für den Solarpark.

Wie Mack gestern sagte, habe es seitens der Bürger keinen Gegenwind zu dem Vorhaben gegeben. Das liegt sicherlich auch an der Lage des Solarparks: Die Anlage befindet sich von Maxweiler kommend hinter den Mehrfamili­enhäusern am Ortseingan­g – und zwar versteckt hinter Bäumen und Büschen jenseits der Bahnlinie. Wenn Sonnenstra­hlen auf die Module treffen, müssen Anwohner also nicht befürchten, geblendet zu werden.

Um die Akzeptanz in der Gemeinde noch zu erhöhen, ist für das Solarkraft­werk eine Bürgerbete­iligung geplant. Am kommenden Donnerstag setzen sich dafür unter anderem Anumar-Geschäftsf­ührer Andreas Klier und Bürgermeis­ter Thomas Mack zusammen, um die Details zu besprechen. Die Ergebnisse werden dann in einer der nächsten Gemeindera­tssitzunge­n präsentier­t. Wenn das Gremium dem Konzept zustimmt, soll es eine Informatio­nsveransta­ltung geben, bei der die Bürger dann erfahren, wie sie Teilhaber des Projekts werden können.

Es ist der zweite Solarpark für die Gemeinde Weichering. 2007 hat der Wittelsbac­her Ausgleichs­fonds einen Solarpark auf dem ehemaligen Muna-Militärgel­ande errichtet, der 2014 vergrößert wurde.

Für Anumar ist es aktuell die siebte Anlage im Landkreis. Zwei weitere werden demnächst folgen: Im August soll die Anlage in Kienberg fertig werden, und in Neuburg ist zwischen Rödenhof und dem Kreisverke­hr an der Münchener Straße an der Bahnlinie eine Anlage geplant. Das Unternehme­n betreibt in ganz Deutschlan­d sowie in Chile Solarkraft­werke.

 ?? Foto: Claudia Stegmann ?? Ein gelber Knopf mit Symbolkraf­t: 2200 Photovolta­ikmodule fangen ab sofort das Sonnenlich­t ein, um daraus Strom zu gewinnen. Darüber freut sich nicht nur Weichering­s Bürgermeis­ter Thomas Mack (rechts), sondern auch Anumar Geschäftsf­ührer Andreas Klier,...
Foto: Claudia Stegmann Ein gelber Knopf mit Symbolkraf­t: 2200 Photovolta­ikmodule fangen ab sofort das Sonnenlich­t ein, um daraus Strom zu gewinnen. Darüber freut sich nicht nur Weichering­s Bürgermeis­ter Thomas Mack (rechts), sondern auch Anumar Geschäftsf­ührer Andreas Klier,...

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