„Abstieg wäre Riesenenttäuschung“
Für den SV Karlshuld steht in der Kreisliga Donau/Isar die vorentscheidende Partie gegen Wackerstein an. Wie Trainer Peter Krzyzanowski die Situation einschätzt
Karlshuld Der SV Karlshuld ist in der laufenden Saison durch viele Verletzungen gebeutelt und steht am heutigen Samstag um 15 Uhr gegen den FC Wackerstein/Dünzing vor einer vorentscheidenden Partie im Kampf um den Klassenerhalt. Die Neuburger Rundschau hat sich mit SVK-Trainer Peter Krzyzanowski unterhalten.
Herr Krzyzanowski, Ihre erste Saison als Trainer des SV Karlshuld ist bald zu Ende. Haben Sie gedacht, dass es so zäh laufen würde und die Mannschaft drei Spieltage vor Saisonende in der Kreisliga Donau/Isar mitten im Abstiegskampf steckt?
Krzyzanowski: Unsere Zielvorgabe war, dass wir in einem sicheren Bereich spielen und sich die jungen Spieler, die wir geholt haben, weiterentwickeln können. Die vergangenen Wochen hat es uns aber personell so richtig gebeutelt. Somit war beinahe klar, dass wir weniger Punkte geholt haben als ursprünglich gedacht. Deshalb war die Situation schon absehbar.
Bei unserem letzten Interview vor der Winterpause hatte Karlshuld 20 Punkte auf dem Konto. Trotzdem sagten Sie damals, Sie seien mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden. Nach dem Auftaktsieg in der Rückrunde gegen Hepberg folgten drei Unentschieden und drei Niederlagen. Wie erklären sie sich den Rückschritt Ihrer Mannschaft?
Krzyzanowski: Ein Rückschritt ist es nicht. Wie ich schon sagte, konnten wir die personellen Probleme nicht auffangen. Wir haben dieses Jahr im Kader sehr viele junge Spieler und nicht die großen Führungsspieler. Wenn dann Max Seitle, Waldemar Paul und Matthias Stegmeir, nur um drei zu nennen, ausfallen, ist es klar, dass man in der schwierigen Liga nicht weiter vorne mitspielt.
Mit Manuel Wittmann, Marcel Nicht, Georg Glas und Dominic Weigl haben vier Akteure in der Winterpause den Verein verlassen. Ist auch das ein Grund, warum sich die Mannschaft nicht weiterentwickelt und den Schritt nach vorne geschafft hat? Krzyzanowski: Sowohl als auch. Ihr Abgang hängt ganz klar mit der Philosophie unseres Trainerteams zusammen. Bei so einem großen Kreis an Spielern muss man Spielregeln befolgen. Die vier genannten woll- ten ihre eigenen durchsetzen. Das kann man nicht durchgehen lassen. Von daher war es gut, dass sich die Spieler verabschiedet haben.
Nach einem Überangebot zum Saisonstart ist Ihr Kader relativ zusammengeschrumpft, sodass Sie in der Rückrunde wieder Ihre Stiefel schnüren müssen. Wird das zum Dauerzustand? Krzyzanowski: Es war natürlich nicht so angedacht. Aber es war der personellen Situation geschuldet. Wenn ich gemerkt hätte, dass ich gar nicht mehr vorwärts komme, hätte ich es nicht gemacht. So aber kann ich der Mannschaft noch ein bisschen helfen.
Mit einem Sieg heute gegen den FC Wackerstein (12.) könnte man den Vorsprung auf die Gäste auf acht Punkte ausbauen und beruhigter in die letzten zwei noch folgenden Spiele gehen. Wie schätzen sie den FC Wackerstein/Dünzing ein. Der Aufsteiger ist die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga mit einem Sieg, zwei Remis und acht Niederlagen. Krzyzanowski: Die Statistik ist ein wenig verfälscht, denn sie kommt durch die Hinrunde von Wackerstein zustande. Sie haben in der Winterpause auf dem Spielermarkt mit Marcel Kappelmaier und Josef Wilhelm noch mal kräftig zugelangt. Mit ihnen und Spielertrainer Daniel Schachtner haben sie Akteure, die ein Spiel allein entscheiden können. Momentan ist Wackerstein die Mannschaft der Stunde, da sie Boden gut gemacht haben. Deshalb erwarte ich eine Truppe, die uns in Bedrängnis bringen kann. Aber wir haben es selber in der Hand, uns mit einem Sieg abzusetzen.
Sie haben vor einer Woche der Mannschaft die Leviten gelesen und ihr vorgeworfen, dass sie noch nicht kapiert hat, dass sie im Abstiegskampf steht. Hat die Mannschaft beim 2:2-Remis in Hitzhofen bereits eine Reaktion auf ihren Vorwurf gezeigt? Krzyzanowski: Viele kennen die Situation nicht. Was im Fußball Abstiegskampf ist, das habe ich noch mal verdeutlicht und ich finde schon, dass die Reaktion der Jungs gut war gegen einen sehr starken Gegner wie Hitzhofen. Wir haben uns diesen Punkt redlich verdient und konnten auch kämpferisch überzeugen. Von daher glaube ich, dass wir in den letzten Spielen die richtige Einstellung haben werden.
Sie haben bereits vor der Winterpause Ihren Vertrag beim SV Karlshuld für ein weiteres Jahr verlängert. Sollte es eintreffen, dass die Mannschaft absteigt, wie groß wäre Ihre Enttäuschung und gilt der Vertrag auch im Falle eines Abstiegs in die Kreisklasse? Krzyzanowski: Natürlich wäre ein Abstieg eine Riesenenttäuschung für mich, aber damit beschäftige ich mich nicht. Ich bin Optimist und bin mir sicher, dass wir die Klasse halten. Demnach erübrigt sich die Frage nach meinem Vertrag.