Volkstheater gewinnt Amateur Theaterpreis
Zwei Mal brachten die Schauspieler das Stück „Brandner-Kaspar und das ewig’ Leben“auf eine Bühne in Neuburg, zwei Mal begeisterten sie damit ihr Publikum. Nun wurde das Ensemble prämiert
Neuburg Ausgezeichnet! Das Neuburger Volkstheater hat den Bayerischen Amateur-Theaterpreis in der Kategorie Region gewonnen. Prämiert wurde das Ensemble für das Stück „Brandner-Kaspar und das ewig’ Leben“, das die Schauspieler gleich zwei Mal auf einer Bühne in Neuburg inszenierten. Seine Erstaufführung hatte das Drama bereits im Jahr 2011. Nicola Kloss, die die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein übernimmt, erinnert sich noch gut an diese Zeit: „Der Brandner Kaspar ist damals richtig gut eingeschlagen. Er war ein Magnet für die Zuschauer.“Also habe man sich dazu entschlossen, die Geschichte vom Leben und Tod eine weitere Saison aufzulegen. Zum 35. Jubiläum des Neuburger Volkstheaters kam der Brandner Kaspar 2016 zurück – und gewann dafür prompt einen Preis des Amateur-Theaterverbands in Bayern.
Nicola Kloss erklärt die Bewerbungsphase: „Wir haben das komplette Stück aufgezeichnet und dem Verband zugesandt.“In die Wertung kommen nur Theaterstücke, deren Premieren in den beiden Kalenderjahren 2016 und 2017 liegen. Neben der Video-Dokumentation musste die Besetzung des Volkstheaters ein Programmheft beilegen. Auf dieser Basis wählte die Jury die Preisträger in insgesamt vier Disziplinen aus – so auch in der Kategorie Theater aus der Region beziehungsweise Mundart.
Überreicht bekam das Neuburger Ensemble seine Auszeichnung bei einer Veranstaltung des Verbands am vergangenen Samstag in Penzberg. Dort, so verlangte es das Protokoll, mussten die Schauspieler etwa zehn Minuten des Brandner Kaspars darstellen. Unter anderem schmissen sich Sepp Reichart als Brandner Kaspar und Sepp Egerer als gewitzter Boandlkramer in die Kostüme ihrer einstigen Figuren. Mit von der Partie waren die Vereinsvorsitzenden und ebenso die sechsköpfige Band des Volkstheaters.
Ob der Neuburger Theaterverein mit der Auszeichnung gerechnet hat? „Mei“, sagt Nicola Kloss. „Man ist immer glücklich mit dem eigenen Ding, das man auf die Bühne gebracht hat.“Gleichermaßen hoffe man auf die positive Resonanz der Menschen und des Verbands. Weiter sagt Kloss: „Dass der Brandner Kaspar darstellerisch und auch in Bezug auf das Bühnenbild ein Wurf war, das wussten wir.“Doch gebe es viele gute Bühnen, bekräftigt die Schauspielerin. „Also haben wir gehofft.“Und das hat geklappt.
Der Bayerische Amateur-Theaterpreis ist eine Auszeichnung, die der Verband im Zwei-Jahres-Turnus vergibt. Entscheidend für die Auswahl ist nach eigenen Angaben, dass die „Preisträger mit ihrer künstlerischen Arbeit exemplarisch das Amateur-Theater repräsentieren“. Ziel ist es, die Vielfalt des Amateur-Theaters einer Öffentlichkeit vorzustellen und über die künstlerische Reflexion den gesellschaftlichen Diskurs anzuregen. Ausgeschrieben wird der Preis in den Kategorien Schauspiel, Boulevardtheater, Theater mit Kindern und Jugendlichen sowie Theater aus der Region. Die prämierten Ensembles erhalten die Bronzefigur des „Larifari“und einen Geldbetrag.