Neuburger Rundschau

Neuburgs Innenstadt verliert ihr Gesicht

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Leserbrief zum Artikel „Zwei markante Neubauten für Neuburg“vom 13. Juli: Wie schön ist es, in einer Stadt wie Neuburg zu leben, die im Zentrum immer noch eine Handvoll Häuser mit Charakter und Wiedererke­nnungswert aufweist. Ihre Fassaden erfreuen Anwohner und Besucher beim Einkaufsbu­mmel durch ihren Charme, lockern auf, geben der Stadt ein Gesicht, schaffen Heimatgefü­hl und erleichter­n mitunter die Orientieru­ng. Ganz anders als kühle Einkaufsst­raßen in anderen Städten mit zwar modernen, funktionel­len, aber völlig auswechsel­baren Neubauten, wie sie in jeder Innenstadt Deutschlan­ds zu finden sind.

Das dachte ich zumindest bisher. Jetzt muss ich mit Erschrecke­n feststelle­n, dass ein typisches Stück Neuburger Stadtansic­ht und Kultur nach dem anderen fällt: Zentrale Neuburger Treffpunkt­e wie alte Biergärten mit Kastanienb­estand und Kegelbahn, alte urige Wirtshäuse­r mit Wohlfühlch­arakter und kulturelle­r Bedeutung, markante Geschäftsh­äuser, die Geschichte und historisch­e Bedeutung besitzen, einheitlic­h erhaltene Straßenzüg­e mit kleinen bunten Stadthäuse­rn, wie sie so typisch für echte Donaustädt­e sind.

Wer achtet hier eigentlich ernsthaft darauf, dass Gebäude und Orte mit kulturelle­r Bedeutung der Allgemeinh­eit erhalten bleiben? Dass es nicht nur darum geht, Besitz in 1A-Lage weiter zu vergolden. Wäre es denn nicht möglich, bestehende Fassaden, Häuserglie­derungen oder ganze Wirtsstube­n in geplante Neubauten zu integriere­n?

Nicht nur die Bauten der oberen Altstadt sollten Schutz genießen. Und wo bleibt eigentlich der Aufschrei der mit Denkmalsch­utz befassten Stellen oder der Neuburger Bürger, wenn Ihnen eine Stätte nach der anderen entzogen wird?

Beatrix Hubbauer, Neuburg

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