Animationen und Dschungelbücher
Vergangene Woche „Prinz Charming“, diese Woche „Gans im Glück“, nächste Woche „Teen Titans GO!“– kein Starttermin ohne animiertes Abenteuer. Und fast alles stammt komplett aus dem Computer. Und gerade hier geht ja möglichst alles in Serie, was das Merchandising ja erst so richtig rentabel macht: „Ice Age“und „Madagascar“, „Shrek“und „Ich – Einfach unverbesserlich“, „Toy Story“und „Cars“. An der Spitze der weltweiten Erlöse jenes ja auch mit einem eigenen Oscar prunkenden Genres steht seit einigen Jahren nun „Die Eiskönigin“vor „Minions“und „Toy Story 3“und „Findet Dorie“… Erst auf Platz sieben folgt mit „Der König der Löwen“ein Klassiker. Allerdings alles nur, wenn man die weltweit eingespielten Summen als Maßstab nimmt.
Und damit zu einem ohnehin sehr schönen und in diesem Zusammenhang auch noch tröstlichen Jubiläum. Vor 50 Jahren kam Disneys „Das Dschungelbuch“in die deutschen Kinos, wurde trotz aller hochkarätigen Konkurrenz („Zur Sache, Schätzchen“, „Oswald Kolle – Das Wunder der Liebe!“, „Zum Teufel mit der Penne – Die Lümmel von der ersten Bank, 2. Teil“) zum erfolgreichsten Film des Jahres 1968. Und samt auch technisch überarbeiteter Wiederaufführungen haben bis heute fast 28 Millionen Menschen den hitreichen, nur 75 Minuten langen Klassiker mit Mowgli und Balu und Shir Khan und Baghira und Kaa in Deutschland im Kino gesehen. Danach kommt lange, lange nichts.
In den Charts nämlich erst mit knapp 12 Millionen „Der König der Löwen“– und in der Geschichte erst 2003 „Das Dschungelbuch 2“. Dann aber: ab 2009 eine 104-teilige 3D-Animationsserie, 2016 „Das Dschungelbuch“als 3D-Real-Verfilmung aus dem Computer-Kino. Und 2019 nun, das wurde jetzt bekannt, startet die „Dschungelbuch“-Version des „Herr der Ringe“-Gollum Andy Serkis als Motion-Capture-Spektakel und Starbesetzung nicht im Kino, sondern bei Netflix! Die Zeiten ändern sich, die Animaton ändert sich, „Das Dschungelbuch“ändert sich.