Auf dem Gitterrost verbrannt
Heute ist der Ehrentag des heiligen Laurentius
Neuburg Sein Leben ist mit vielen Legenden verbunden, doch seine Herkunft ist nicht klar. So soll Laurentius in Spanien geboren worden sein. Was sich aber in der Überlieferung fest verankert hat, ist, dass er Erzdiakon des Papstes Sixtus II. in Rom gewesen sein soll. Kaiser Valerian war im Jahr 258 der Reichtum der Kirche so verlockend, dass er Papst Sixtus II. während eines Gottesdienstes enthaupten ließ und Laurentius befahl, alle Schätze der Kirche abzuliefern. Laurentius jedoch gab alles Geld den Armen.
Als das Geld verteilt war, führte er die Beschenkten vor den Kaiser und stellte diese als die „wahren Schätze“Roms vor. Der verhöhnte Kaiser ließ Laurentius umgehend am 10. August im Jahr 258 öffentlich auf einem Gitterrost über Kohlenglut verbrennen. Noch im Tode spottete Laurentius dem Schergen: „Der Braten ist schon auf der einen Seite gar, wende ihn und iss!“. So viel Standhaftigkeit bekehrte den Henker zum Christentum. Er begrub den Märtyrer auf dem Friedhof an der Via Tiberius. Das Grab wurde zu einer großen Wallfahrtsstätte. Kaiser Konstantin der Große ließ darüber eine Kirche bauen, die – über die Zeit mehrfach umgebaut – zu den sieben Hauptkirchen Roms zählt.
Der Tag des heiligen Laurentius wurde neben dem von Petrus und Paulus zum dritten Hauptfest mit einem fünfwöchigen Festkreis. Bei uns begann der Kult des Heiligen nach der Schlacht und dem Sieg von Kaiser Otto I. gegen die Ungarn am 10. August 955 auf dem Lechfeld. Da dies der Gedenktag des Laurentius war, schrieb man ihm auch den Sieg zu. Viele Jahre später, am 10. August 1557, siegte Philipp II. von Spanien gegen die Franzosen. Hier bedankte sich Philipp bei seinem heiligen Helfer, indem er seinen neuen Palast „Königlicher Sitz Sankt Laurentius von El Escorial“nannte und den Grundriss in Form eines Rostes anlegen ließ.
In Nürnberg wird er als Stadtund Kirchenpatron verehrt, ebenso in Wuppertal, Merseburg und Havelberg. Er ist Patron der Armen, aber auch der Bibliothekare und Archivare, weil er als Diakon die Kirchenbücher des Papstes verwalten musste. Alle Berufe, die mit Feuer zu tun haben, erbitten seinen Schutz: Bäcker, Schmiede, Bierbrauer, Köche, Glasmacher, Feuerwehrleute. Aber auch für die Armen Seelen im Fegefeuer soll er sich verwenden.
Im Landkreis gibt es zwei Kirchen, die eng mit Laurentius verbunden sind: St. Sixtus in Hütting und St. Laurentius in Holzkirchen. Zwei der vielen Regeln zu seinem Tag lauten: „An Laurenti, es ist Brauch, hört das Holz zu wachsen auf.“Und, was vielleicht heuer zutrifft: „Kommt St. Lorenz mit heißem Hauch, füllt es dem Winzer Fass und Bauch“.
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