Nahe dran am Schulalltag
Quentin und Stella im Dauerclinch
Für Quentin ist es der Schock seines elfjährigen Lebens, wenn er nach den Ferien in die neue Klasse der Gesamtschule kommt und dort auf Stella, seine Erzfeindin aus der Grundschule, trifft. Dabei hatte er doch extra schlechte Noten geschrieben, um den Übertritt aufs Gymnasium zu verfehlen ... Nun sitzt er im Zimmer des Schuldirektors und muss ihm erklären, warum das Schulkonzert so danebengegangen ist, warum die Lehrerin mit blauer Farbe übergossen ist und ein gackerndes Huhn auf des Direktors Schoß sitzt. Es ist „wegen der Sache mit Stella und dir“, wie es der Schulleiter ausdrückt – und dies ist eine längere Geschichte, die vom Dauerclinch Quentins und Stellas seit der ersten Klasse handelt. Ein Streich jagt den nächsten, wobei Quentin mangels weiblicher Gerissenheit oft den Kürzeren zieht und von einem Fettnapf in den nächsten steigt. Selbst mit Unterstützung seines kleinen Bruders Vincent wird er der Intimfeindin nicht Herr.
Der Münchner Autor Stephan Knösel erzählt all dies ungemein witzig, einfallsreich und pointiert. Bisweilen überzeichnet er die Geschehnisse drastisch; dennoch ist er – selbst Vater zweier Kinder – nah dran an Schulalltag, Elternansprüchen und kindlichen Empfindungen. Und er findet zum Schluss eine salomonische Lösung für die beiden Streithähne, die zudem eine Fortsetzung dieses herrlichen Kinderbuchs möglich macht.
Beltz & Gelberg, 233 Sei ten, 12,95 – ab 10