Wahlsiegerin zeigt Emotionen
Bezirkstag Reaktionen auf den Urnengang im Stimmkreis 125. Martina Baur holt für die CSU das Direktmandat
Neuburg-Schrobenhausen Freudentaumel war nicht die Sache der Bayern-CSU am Wahlabend, doch im Stimmkreis war die Laune gut, bei der Wahlparty im Neuburger Café Zeitlos sah man allerorten strahlende Gesichter. Das lag natürlich an Wahlsieger Matthias Enghuber, der mit dem Direktmandat die Tür zum Landtag aufgestoßen hatte. Bezirkstagskandidatin Martina Baur machte dann gestern den Erfolg perfekt, mit 36,9 Prozent holte die 35-Jährige souverän das Bezirkstagsmandat für die Christsozialen.
„Ich freu’ mich riesig, gerade hab’ ich angestoßen mit meinem Landrat (Martin Sailer), der ist in mein Büro rübergekommen“, verriet sie gestern Nachmittag unmittelbar nach Auszählungsschluss. Die Dinkelshauserin arbeitet als Wirtschaftsförderin im Landratsamt Augsburg-Land. Der Sonntagabend sei wie ein Traum gewesen. „Die Wahlparty war mega. Ich hab’ mich riesig gefreut zusammen mit dem Matthias. Er hat es total verdient, wir haben so einen intensiven und kompletten Wahlkampf geführt.“In den vergangenen Wochen und Monaten habe sie unglaublich viele und positive Erfahrungen gemacht. „Ich hab’ fast meinen ganzen Jahresurlaub investiert und jetzt bin ich einfach nur glücklich. Das ganze Wahlkampfteam hat super harmoniert, es war so eine bereichernde Erfahrung.“Auch wenn die Hobbys, Martina Baur singt im Chor Windrose und ist in der Ortsfeuerwehr aktiv, zuletzt zu kurz gekommen waren, und auch ihr Lebensgefährte hintanstehen musste, die Stimmung im jüngsten Kandidatenteam Bayerns habe super gepasst. „Die richtige Arbeit fängt aber erst an, ich freue mich riesig darauf.“
Konstituierende Sitzung in der Prinzregentenstraße in München ist am 6. November. „Ich bin gespannt auf die erste Fraktionssitzung nächste Woche, es folgt dann noch eine zweite, bevor der Bezirkstag zum ersten Mal zusammenkommt.“Wenn sie einen Wunsch frei hätte, könnte sie sich für die Ausschüsse „Bauen, Umwelt und Energie“oder „Kultur und Brauchtum“begeistern. Martina Baur hat einen Ab-
Viele Termine im Stimmkreis und Kontakt zu den Leuten
schluss als Sozialpädagogin und einen Master in Stadt- und Regionalentwicklung und ist seit zehn Jahren im öffentlichen Dienst tätig. „Ich hab’ keine Ahnung, was auf mich zukommt. Ich bleibe nach wie vor in Vollzeit beschäftigt, es ist ja ein Ehrenamt und im Öffentlichen Dienst ist das alles geregelt. Das hab’ ich im Vorfeld alles abgeklärt.“
Im Kalenderjahr sind vier Plenumssitzungen in München angesetzt, hat sie sich schlaugemacht, dazu kommen die Ausschüsse, die unterschiedlich oft tagen. Dann gibt es noch Sitze in Zweckverbänden, etwa der Umweltbildungsstätte Haus im Moos, oder in Aufsichtsräten wie dem Klinikum Ingolstadt. „Und dann gibt es hoffentlich noch ganz viele Termine im Stimmkreis. Ich will Leute besuchen und mit ih- nen in Kontakt treten“, schwingt ihre Begeisterung mit.
Ludwig Bayer (Freie Wähler) hat mit 19,2 Prozent ein respektables Ergebnis geholt, drei Prozent mehr als Klaus Brems vor fünf Jahren. Doch ohne Zweitstimmen aus den umliegenden Kreisen werde das nicht reichen, gab er sich am Montag bedeckt. „Letztes Mal hat man 13-, 14000 Stimmen gebraucht, ich hab’ jetzt 11000 Erststimmen. Und diesmal wird man mehr brauchen wegen der hohen Wahlbeteiligung.“Ein landesweites Ergebnis lag gestern Abend noch nicht vor, einige Stimmkreise fehlten noch. Bayer rechnet für Dienstagnachmittag oder Mittwoch mit belastbaren Zahlen. „Es sieht aber so aus, also ob es hinter der Frau Baur für alle anderen Kandidaten schwierig wird.“
Hinter Bayer holten im Stimmkreis 125 mit Gertrud Hecht (Grüne) und Franz Neumann (AfD), beide mit 11,2 Prozent, zwei Bewerber ein zweistelliges Ergebnis.