So soll das Carsharing-Angebot wachsen
Verkehr Zwei Fahrzeuge stellen die Stadtwerke bislang zur Verfügung. Was zukünftig geplant ist
Neuburg Es ist ein Ärgernis, das wohl jeder schon einmal erlebt hat: Nach dem Einkauf im Möbelhaus wollen die unhandlichen Kartons einfach nicht ins Auto passen – da hilft selbst das Umklappen der Rücksitzbank nichts mehr. Ein Sprinter ist oft schwer zu beschaffen oder kostet eine horrende Tagesmiete.
Grund genug für die Stadtwerke Neuburg, ein solches Fahrzeug in ihr Carsharing-Angebot mitaufzunehmen. Seit einigen Wochen parkt dieser in der Ingolstädter Straße. Das andere Auto im Sortiment, ein BMW i3, steht nach wie vor bei den Stadtwerken. Damit sind weder die Carsharing-Nutzer noch die Stadtwerke zufrieden. „Die Lösung ist nur vorübergehend. Langfristig wollen wir den Standort in die Innenstadt verlegen“, verspricht Stadtwerke-Bereichsleiter Andreas Bichler.
Zur Debatte stünden unter anderem der Schrannenplatz oder das Schloss. „Wir haben bereits Förderanträge für Ladesäulen gestellt und uns mit dem Ordnungsamt abgestimmt“, sagt Bichler. Bislang gibt es zwei Ladesäulen im Neuburger Stadtgebiet: am Bahnhof und an der Schlösslwiese. Weitere sind geplant, wenngleich der 52-Jährige einräumt: „Sie müssen alle erst beantragt werden.“
Bislang bezeichnet er die Nachfrage nach dem Carsharing als verbesserungswürdig: „Das liegt vor allem am Standort, der nicht ideal ist.“Dennoch wollen die Stadtwerke das Angebot weiter ausbauen und befinden sich deshalb bereits in Verhandlungen mit Gewerbetreibenden. „Wir stellen uns eine Kombination vor: Unternehmen dürfen das Auto ebenfalls benutzen und bieten ihrerseits einen Stellplatz für das Fahrzeug an“, erklärt Bichler. Die Stadtwerke setzen in ihrem Angebot auf Autos, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden.
Um das Carsharing-Angebot nutzen zu können, sind nur wenige Schritte notwendig. Ein Formvertrag und eine sogenannte RFIDKarte sind jedoch Pflicht. „Diese kostet einmalig sieben Euro und gilt nicht nur bundesweit, sondern auch im umliegenden Ausland“, sagt der Bereichsleiter. Eine monatliche Grundgebühr fällt dabei nicht an.
Die übrigen Kosten ergeben sich aus der Ausleihdauer und den gefahrenen Kilometern. Ein Rechenbeispiel: Sie brauchen den Sprinter tagsüber für drei Stunden und sind damit insgesamt 50 Kilometer unterwegs. Dann betragen die Kilometergebühren elf, die Dauer 24 Euro. Ein Besuch im nächsten Möbelgeschäft würde also 35 Euro kosten, wohl aber so manches Ärgernis ersparen.
Ladestationen wie auf der Schlösslwiese soll es bald vermehrt geben.