Die Albrechts Tipp des Tages
Zwei Brüder und ihr Unternehmen: Die bewegte Geschichte von Aldi
ARD, 20.15 Uhr Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle der Bundesrepublik. Am 29. November 1971 wurde Theo Albrecht entführt, einer der beiden Gründer des Discount-Riesen Aldi. 17 Tage später kam er wieder frei, gegen die damals kaum vorstellbar hohe Summe von sieben Millionen Mark Lösegeld – überbracht vom Essener Bischof Franz Hengsbach.
Das Erste widmet der Entführung und dem Unternehmerpaar Theo und Karl Albrecht an diesem Montag das Dokudrama „Die Aldi-Brüder“. In zwei ineinander verschlungenen Erzählsträngen schildert Regisseur Raymond Ley das Verbrechen, aber auch den Aufstieg der Brüder zu Deutschlands Einkaufskönigen sowie die Aufteilung des Unternehmens in Aldi Nord und Aldi Süd. Die Geiselhaft hinter einer Schrankwand einer Düsseldorfer Anwaltskanzlei inszeniert Ley als eine Art Kammerspiel. Theo Albrecht feilscht mit dem jovial-großspurigen, hoch verschuldeten Anwalt um die Höhe des Lösegelds. Dieser und sein Komplize sind mit ihrem Coup zunehmend überfordert. Sie versorgen Albrecht gut – etwa mit Lesestoff. Schließlich stößt er mit den beiden auf das bevorstehende Ende seiner Entführung an.
Am Ende des Films sitzt Theo Albrecht vor dem Fernseher und verfolgt die Pressekonferenz des realen Essener Staatsanwalts. Der macht, wie Theo findet, Scherze auf seine Kosten. „Die Entführer haben aus mir einen Witz gemacht. Einen dummen Witz“, klagt der verbitterte Kaufmann. Theo Albrecht starb im Juli 2010 im Alter von 88 Jahren, sein älterer Bruder Karl vier Jahre später. Auch die Entführer sind inzwischen gestorben. (dpa)