Werner Widuckel will Landrat werden
Kommunalpolitik Auch die SPD will bei der außerordentlichen Wahl Anfang nächsten Jahres mitmischen. Damit gibt es jetzt drei Kandidaten um das höchste Amt im Landkreis
Neuburg-Schrobenhausen Die SPD geht mit Werner Widuckel in den Landratswahlkampf. Das hat der Kreisvorstand am Mittwochabend entschieden. Der 60-Jährige stellt sich damit zum zweiten Mal zur Wahl; schon 2014 trat er bei der Kommunalwahl gegen den amtierenden Landrat Roland Weigert und Roland Gaßner (CSU) an. Damit gibt es jetzt drei Kandidaten für den Posten im Landratsamt: Fridolin Gößl von der CSU, Peter von der Grün von den Freien Wählern und jetzt Werner Widuckel von der SPD. Die Grünen sind noch unentschlossen, die FDP hat bereits eine Quasi-Absage erteilt und die AfD hat eine Kandidatur ausgeschlossen.
Dass die Sozialdemokraten einen Kandidaten aufstellen werden, war kurz nach der Landtagswahl alles andere als sicher. Das niederschmetternde Ergebnis der SPD trug nicht gerade dazu bei, sich gute Chancen für die Landratswahl auszurechnen. Der Kreisverband ging deshalb in Klausur, und nach zwei Sitzungen und fünf Stunden Diskussion sei klar gewesen: Sich jetzt zu verkriechen, wäre die „falsche Konsequenz und eine Missachtung des Wählerwissens“, sagte Widuckel. Denn auf Landkreisebene habe die SPD in den vergangenen Jahren durchaus bewiesen, dass auch eine kleine Fraktion im Kreistag ihren Einfluss geltend machen könne. Widuckel nennt als Beispiele den Ringtausch und das Kreiskrankenhaus, für dessen Weiterentwicklung er ein Konzept gefordert habe. Alles in allem seien die Kreisvorstandsmitglieder – auch nach Rücksprache mit den Ortsvereinen – zu dem Schluss gekommen: Die SPD müsse sich zeigen und stellt sich zur Wahl. Diesen Entschluss hätten 18 von 20 Vorstandsmitglieder bei der Sitzung am Mittwoch mitgetragen. Die offizielle Nominierungsversammlung soll voraussichtlich am 14. November sein.
Wie Widuckel sagte, sei er nicht der Einzige gewesen, der als Kandidat zur Diskussion stand – wohl aber der Einzige, der genügend kommunalpolitische Erfahrungen für das Amt mitbringt. „Für die anderen wäre es zu früh gewesen“, verrät er, ohne natürlich irgendwelche Namen zu verraten.
Dass er als gebürtiger Niedersachse und damit als Zugezogener eine schlechtere Ausgangslage als einheimische Kandidaten haben könnte, hat Widuckel auch schon bei anderen Gelegenheiten immer wieder von sich gewiesen. 2005 kam er vom VW-Mutterkonzern zu Audi nach Ingolstadt, seit 2009 lebt er in Karlskron – und dort wollen er und seine Frau auch bleiben, wenn sich beide in den Ruhestand verabschieden. Wann das sein wird, hängt natürlich davon ab, ob der 60-Jährige weiterhin als Hochschulprofessor arbeiten oder das Amt des Landrats übernehmen wird. Doch egal, wie die Wahl ausgehen wird – für Widuckel gilt die Prämisse: Ich möchte gestalten und Dinge verbessern.“