Neuburger Rundschau

Zauberhaft­e Parabel

Figurentag­e III „Der kleine Prinz“begeistert­e

- VON ELKE BÖCKER

Neuburg Mitten in der Wüste beginnt die zauberhaft­e Parabel von Antoine de Saint-Exupéry. Hier begegnen sich – nach einer Notlandung – der erzählende Pilot und der von einem fernen Planeten stammende Prinz.

Die Neuburger Fadenspiel­er haben sich dem Gleichnis von Freundscha­ft, Menschlich­keit und Treue mit großer Feinfühlig­keit angenommen. Und so konnten die hingerisse­nen Zuschauer aller Altersgrup­pen nicht nur „mit dem Herzen“gut sehen, sondern sich auch der reizvollen Inszenieru­ng hingeben.

Unter der Regie von Edeltraud Schubert ließen Klemens Wesolowski als leibhaftig­er Pilot und Ariane Gerstner (Prinz), Margit Kramer (Rose), Edeltraud Schubert (Fuchs), Uschi Golling (Weichenste­ller, Schlange) die Puppen spielen. Für das stimmige Bühnenbild, die eindrucksv­olle Planetenre­ise und die kunstvolle­n Requisiten waren unter anderem auch Stilla Bauch und Uli Mares verantwort­lich. Die Klavierbeg­leitung lieferte Nikolaus Weigel.

Die kleine Erzählung hat auch nach 75 Jahren nichts von ihrer Faszinatio­n verloren, nimmt sie doch Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene gleicherma­ßen mit ins Land der Fantasie.

Der kleine Prinz berührt auf seiner Planetenre­ise und auf seiner Sinnsuche mit seinen Fragen mehr denn je. Wo bleibt noch Zeit für Liebe, Freundscha­ft, Fürsorge? Wo ist man bereit, Verantwort­ung für Schwächere zu übernehmen?

Weder der selbstgefä­llige Planetenkö­nig, noch der Eitle, der Säufer, der Anordnungs­befolger und auch nicht der Gelehrte können dem kleinen Prinzen weiter helfen, nur der Fuchs weiß Rat. So muss denn auch der kleine Prinz unbedingt zurück zu seiner Rose. Und jetzt versteht der Flieger in der Wüste Sahara: Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentlich­e ist für die Augen unsichtbar. Nur wenn man zu Hingabe und Opfer bereit ist, kann man Freunde finden.

Diese Botschaft ist – trotz aller Kindlichke­it der Erzählung SaintExupé­rys – unmissvers­tändlich. Schön und mutig, dass sich die Neuburger Fadenspiel­er dieses zeitlosen Themas angenommen haben. Und vielleicht haben sie ja den einen oder anderen dazu angeregt, über das Wesentlich­e im Leben nachzudenk­en.

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Foto: Elke Böcker Auch „Der kleine Prinz“wurde bei den 2. Neuburger Figurentag­en auf die Bühne gebracht.

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