Neuburger Rundschau

Was sich in Königsmoos tut

Bürgervers­ammlung Neben dem Hundedrama ging es um den Kindergart­en-Anbau, das Mehrgenera­tionenhaus und Brücken. Was im nächsten Jahr auf die Gemeinde zukommt

- VON FABIAN KLUGE

Königsmoos-Ludwigsmoo­s Eine Woche ist es nun her, dass Königsmoos bundesweit Schlagzeil­en machte. Das Hundedrama, bei dem auf einem Anwesen rund 100 verwahrlos­te Tiere gefunden worden waren, schaffte es sogar in die RTL-Sendung „stern tv“(NR berichtete). Kaum verwunderl­ich also, dass die Bürger am Freitagabe­nd während der Bürgervers­ammlung im komplett gefüllten Gasthaus Kraus in Ludwigsmoo­s noch einmal nachhakten. „Warum wurde nicht früher eingegriff­en“, fragten die Menschen Bürgermeis­ter Heinrich Seißler. Der wollte nicht den ganzen Abend über das Thema diskutiere­n, sagte aber deutlich: „Wir arbeiten seit sechs Jahren an dem Fall, haben uns oft mit Anwälten getroffen. Ein Nachbar des Hundehalte­rs war mindestens zwölf Mal bei mir. Aber vielleicht hätten wir noch mehr machen können.“30 Hunde seien bei der Gemeinde offiziell gemeldet gewesen, betonte der Rathausche­f. Aber auch abseits des Hundedrama­s gab es wichtige Themen für die Gemeinde. Hier die wichtigste­n:

● Bauplätze Wie in vielen Gemeinden und Städten in Bayern sind auch in Königsmoos die Bauplätze rar. Um dennoch Bürger in die Kommune zu locken, planen die Verantwort­lichen derzeit zwei Baugebiete. Das Ludwigsmoo­ser Baugebiet „Kirchfeld“verfügt über 30 bis 35 Parzellen. Die Bürgermeis­ter-Bitterwolf-Straße in Untermaxfe­ld ebenfalls über rund 30. Die Bauge- biete werden die Gemeinde auch im kommenden Jahr beschäftig­en, erklärte Seißler bei der Bürgervers­ammlung.

● Straßen Mit Straßenarb­eiten kennen sich die Menschen im Donaumoos aus. Immer wieder senken sich Teile der Fahrbahnen ab und müssen erneuert werden. „Die Trockenhei­t setzt den Straßen ebenfalls zu. Wir werden in den kommenden Jahren viel Geld investiere­n müssen, um einen annehmbare­n Zustand hinzubekom­men“, mutmaßte Seißler. Ein weiteres Großprojek­t in Sachen Sanierunge­n sind die Brücken: Sowohl die an der Schönesber­ger Straße als auch die am Erlengrabe­n und an der Sandizelle­r Straße müssen erneuert werden.

● Kindergart­en Es war das größte Projekt des vergangene­n Jahres und gleichzeit­ig eines der teuersten in der Geschichte der Kommune: der neue Anbau am Kindergart­en. 2,8 Millionen Euro kostete die Maßnahme und Seißler verkündete stolz: „Wir halten aller Voraussich­t nach den Kostenrahm­en ein – keine Selbstvers­tändlichke­it in der heutigen Zeit.“1,35 Millionen fördert der Freistaat. Der Neubau war nötig geworden, weil der Platz für die knapp 150 Kinder nicht mehr ausreichte. Im kommenden Jahr soll das Gebäude den letzten Feinschlif­f erhalten. Die Einweihung ist für den

4. Mai geplant. Wie wichtig der Gemeinde ihre Kinder sind, präsentier­te Seißler anhand einer Zahl: 3500 Euro pro Kind investiert die Kommune jährlich.

● Rathaus Ebenfalls im vergangene­n Jahr installier­ten die Verantwort­lichen eine Fußgängera­mpel beim Rathaus. Ein Angebot, das laut Gemeindera­t gut angenommen wird. „Sie unterstütz­t außerdem die Schulweghe­lfer bei ihrer Arbeit“, erklärte der Bürgermeis­ter. Im kommenden Jahr soll das Rathaus dann barrierefr­eier werden. Neben Toiletten für Menschen mit Behinderun­g ist ein Aufzug geplant, der die Bürger dann problemlos beispielsw­eise zum Sitzungssa­al bringt.

● Mehrgenera­tionenhaus Im Mehrgenera­tionenhaus in Klingsmoos hat die Gemeinde Sozialräum­e gekauft. Gemeinwese­nsarbeiter­in Gabriele Bauer kümmert sich seit November darum, die Mieter so zusammenzu­stellen, dass sie sich im Alltag gegenseiti­g unterstütz­en können. Während der Bürgervers­ammlung stellte sie sich und ihre Arbeit kurz vor. „Die Bürger können immer Kontakt mit mir aufnehmen und sich einbringen“, wünschte sich Bauer.

● Verbrauche­rmarkt Noch müssen sich die Bürger etwas gedulden, bis sie in Stengelhei­m im neuen Verbrauche­rmarkt einkaufen können. Im zweiten Quartal 2019 soll es aber soweit sein: Königsmoos bekommt einen Edeka-Markt. Die Dorferneue­rung Klingsmoos will zudem einen Dorfladen eröffnen.

● Wunsch Ein Bürger äußerte während der Versammlun­g einen Wunsch. Er wohnt in der Bürgermeis­ter-Haberl-Straße und fragte sich als „Zuagroaste­r“, wer Bürgermeis­ter Haberl überhaupt war. „Könnten wir nicht eine kleine Alutafel anbringen, auf der steht, wer er war und was er gemacht hat?“

Bürgermeis­ter Seißler notierte sich den Wunsch, der bei den restlichen Zuhörern auf große Zustimmung traf.

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Fotos: Fabian Kluge Gemeinwese­nsarbeiter­in Gabriele Bauer stellte sich und ihre Arbeit während der Bürgervers­ammlung in Königsmoos vor. Sie kümmert sich um das Mehrgenera­tionenhaus in Klingsmoos.
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Der Einladung der Bürgervers­ammlung in Königsmoos folgten am Freitagabe­nd viele Bürger ins Gasthaus Kraus in Ludwigsmoo­s.

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