Neuburger Rundschau

Der Niedergang geht weiter

2. Liga Der FC Ingolstadt verliert bei Dynamo Dresden mit 0:2 und wartet nun seit zehn Spielen auf einen Sieg. Warum das Spiel kurz nach Beginn praktisch schon entschiede­n war

- VON MAXIMILIAN RANDELSHOF­ER

Dresden Der Negativlau­f des FC Ingolstadt nimmt kein Ende. Nach der 0:2-Niederlage bei Dynamo Dresden warten die Schanzer seit zehn Spielen auf einen Sieg und bleiben Schlusslic­ht der 2. Liga.

Die erste Halbzeit im RudolfHarb­ig-Stadion hätte für den FCI nicht schlechter beginnen können und wurde zu einem wahren Fiasko. Phil Neumann sah nach einem Foul im Strafraum an Dresdens Moussa Koné bereits nach fünf Minuten die Rote Karte. Eine Entscheidu­ng, über die die Ingolstädt­er alles andere als glücklich waren. „Den Elfmeter kann er geben. Aber dieses Foul ist maximal gelb. Nach den neuen Regeln gibt es bei so einer Aktion keine Doppelbest­rafung mehr“, schimpfte Kapitän Marvin Matip. Den Elfmeter verwandelt­e der Ex-Ingolstädt­er Patrick Ebert zur Führung für die Sachsen. Der nächste Nackenschl­ag folgte für die Schanzer bereits in der 16. Minute. Patrick Ebert bediente mit einem Pass aus dem Halbfeld Koné, der aus acht Metern zum 2:0 einschob. „Wir sind in Unterzahl geraten und kassieren ein dummes 0:2. Und dann läufst du natürlich nur hinterher“, stellte Matip fest. Geschäftsf­ührer Harald Gärtner sah allerdings auch ein Einstellun­gsproblem: „Ich konnte nicht viel davon sehen, dass die Mannschaft dieses Spiel annimmt. Die ersten zehn Minuten sprechen für mich Bände.“

Trainer Alexander Nouri musste bereits früh mit einem taktischen Wechsel reagieren. Lucas Galvao wurde durch Robin Krauße ersetzt. Die Schanzer stellten in Unterzahl auf eine Viererkett­e um. Die Dresdner, die zuletzt 1:8 in Köln verloren hatten, sprühten vor Spielfreud­e und starteten einen Angriff nach dem nächsten. In den letzten zehn Minuten vor der Halbzeit zeigte sich die FCI-Abwehr hoffnungsl­os überforder­t. Insbesonde­re Dresdens Top-Torjäger Koné schaffte es immer wieder, den Schanzern zu entwischen. Und so erspielten sich die Gastgeber in dieser Zeit vier Großchance­n. Eberts Flanke wurde zum gefährlich­en Torschuss, den FCI-Schlussman­n Philipp Heerwagen in letzter Sekunde zur Ecke klärte (30.). Dann entwischte wieder Koné, der aus 20 Metern abzog. Heerwagen konnte im Nachfassen den Ball halten. Dann war der FCITorhüte­r doppelt zur Stelle, erst gegen Dresdens Jannik Müller (37.), dann erneut gegen Koné, der drei Ingolstädt­er Verteidige­r ausgespiel­t hatte (39.). Mit dem 0:2-Rückstand zur Halbzeitpa­use waren die Schanzer also gut bedient.

Nachdem Seitenwech­sel kam Dresden zwar engagiert aus der Kabine, agierte allerdings nicht mehr so offensiv wie zuvor, sondern beschränkt­e sich aufs Verteidige­n. Die Schanzer fanden langsam in die Partie. Trotzdem dauerte es bis zur 65. Minute, ehe das Tabellensc­hlusslicht zu den ersten gefährlich­en Tormöglich­keiten kam. Der Kopfball des eingewechs­elten Dario Lezcano verfehlte knapp das Tor (65.). Dann setzte Konstantin Kerschbaum­er Almog Cohen in Szene, doch der bekam nicht genug Druck hinter seinen Abschluss. In der 75. Minute verpasste Osayamen Osawe die Möglichkei­t zum Anschlusst­reffer. Sein Schuss ging an den Pfosten. Der Nachschuss von Frederic Anafrüh nou traf den Rücken von Mitspieler Konstantin Kerschbaum­er. „Diese Situation ist sinnbildli­ch für unsere Saison. Wir müssen jetzt endlich den Bock umstoßen, auch wenn sich das jetzt wieder phrasenmäß­ig anhört“, sagte Matip.

Robin Krauße hat der Optimismus trotzdem noch nicht verlassen: „Im zweiten Durchgang haben wir uns ein paar gute Situatione­n erspielt. Nächste Woche ist ein neues Spiel und eine neue Chance. Auch wenn wir das schon oft gesagt haben. Weitermach­en und Brust raus.“

Dynamo Dresden M. Schubert – J. Müller, Mar. Hartmann (46. Gonther), Hamalainen – Wahlqvist, Nikolaou, Benatelli, Kreuzer – Ebert (79. Berko), Kone, Atik (73. Aosman)

FC Ingolstadt 04 Heerwagen – Neumann, Matip, Galvao (22. Krauße) – Gimber, Ananou, Kerschbaum­er, Cohen – Otavio Rosa da Silva – Kutschke (64. Lezcano), Osawe (82. Kittel)

Schiedsric­hter Matthias Jöllenbeck (Freiberg am Neckar) – Zuschauer 26853 –

Tore 1:0 Ebert (7./Foulelfmet­er), 2:0 Kone (16.) – Rote Karte Neumann (5./Notbremse).

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Foto: Roland Geier Es geht abwärts: Auch wenn Philipp Heerwagen diesen Schuss von Moussa Koné abwehren kann, unterlag der FC Ingolstadt in Dresden mit 0:2.

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