Grundschule am Schwalbanger wächst
Schon jetzt ist der Platz knapp, in den kommenden Jahren spitzt sich die Situation weiter zu. Ein Erweiterungsbau wird nötig. Wie dieser aussehen soll und was die Stadt plant
Neuburg Noch keine zwei Wochen ist es her, dass Gertrud Kuyten offiziell die Grundschule am Schwalbanger leitet. Nun steht für die Rektorin bereits das erste große Projekt an. Denn: In der Grundschule gibt es zu wenig Platz, ein Erweiterungsbau muss her.
„Wir mussten sogar schon Räume für Fachunterricht opfern, um dort die Kinder zu unterrichten“, erklärt Kuyten. 330 Schüler gehen aktuell an die Grundschule. Alleine im neuen Schuljahr verzeichnet die Schule 76 Erstklässler, Tendenz steigend. „Im kommenden Jahr erwarten wir 94 Abc-Schützen, das Jahr darauf sogar 102. Die Entwicklung geht ganz klar nach oben“, sagt die Rektorin.
Hinzu kommen neue Baugebiete, die in den Bereich des Schulsprengels fallen. Für die Grundschule am Schwalbanger heißt das: „In Zukunft brauchen wir sicher vier erste Klassen“, betont Kuyten. Und damit auch mehr Platz.
Nun liegt die letzte Erweiterung der Grundschule noch nicht allzu lange zurück. Kritik, weshalb die Stadt nicht von Anfang an größer geplant habe, weist Oberbürgermeister Bernhard Gmehling zurück: „Wir waren damals in einem Förderprogramm für eine Planung mit drei ersten Klassen.“
Auch bei der erneuten Erweiterung kann Neuburg auf eine Fördersumme setzen. Knapp zwei Millionen erhält die Große Kreisstadt von der Regierung von Oberbayern. 4,6 Millionen Euro soll der Bau insgesamt kosten – ein Betrag, der Gmehling wenig erfreut: „Ursprünglich hatten wir einmal mit zwei Millionen Euro begonnen.“
Geplant ist ein zweigeschossiger, eigenständiger Erweiterungsbau. Im Erdgeschoss befinden sich demnach Räume für die Mittags- und Ganztagsbetreuung. Diese sollen sich um eine Lernlandschaft gruppieren. Das Obergeschoss soll zudem über vier neue Klassenzimmer verfügen.
Gerade die Mittagsbetreuung ist in der Grundschule am Schwalbanger ein zentrales Thema. „Das Angebot nehmen jetzt schon 90 Kinder wahr. Die Mensa hat nicht so viele Plätze, weswegen wir in zwei Gruppen essen“, erklärt Rektorin Kuyten die Problematik. Für eine gebundene Ganztagsklasse gebe es derzeit keinen Platz. Ohnehin gehe der Trend mehr zu einer offenen Ganztagsschule: „Eltern können dann jeden Tag entscheiden, ob ihr Kind länger in der Schule bleibt oder nicht“, sagt die Schulleiterin.
Das Platzproblem betrifft bei Weitem nicht nur die Grundschule am Schwalbanger. Ähnlich schlimm sieht es bei der im Englischen Garten aus. „Die Schule dort wandert auf eine Überlastung zu“, sagt der Oberbürgermeister mit sorgenvoller Miene. Um das Problem kurzfristig zu lösen, soll der geplante Erweiterungsbau am Schwalbanger mögliche Reserven bieten. Langfristig denkt der Rathauschef sogar über eine Neuverteilung der Schulsprengel nach.
In der vergangenen Sitzung des Bauausschusses stimmten die Verantwortlichen der Vorplanung zu. Im kommenden Jahr soll der Entwurf stehen, zudem wird die Vergabe vorbereitet. Nach derzeitigem Stand beginnt der Bau im März oder April 2020. Pünktlich zum Schuljahresbeginn soll das Projekt im September 2021 abgeschlossen sein.