Neuburger Rundschau

Weihnachts­geschichte­n aus Neuburg

Autorin Waltraud Götz veröffentl­icht pünktlich zur Adventszei­t ihr neues Buch „Lebkuacha und Krippenspu­i“. Woher sie ihre Ideen nimmt und welche Textsorte sie niemals schreiben wird

- VON FABIAN KLUGE

Neuburg-Maxweiler Waltraud Götz wollte immer einen kreativen Beruf – Journalist­in oder Fotografin. Zu gerne formuliert­e die gebürtige Neuburgeri­n Texte, sprachlich begnadet sei ihr Realschull­ehrer in Stuttgart gewesen, erinnert sie sich. Die Berufsbera­tung sah das jedoch anders und so landete Götz im Chefsekret­ariat einer Molkerei. „Seit einigen Jahren mache ich nun all das, was ich immer machen wollte.“Und das bedeutet: Bücher und Texte schreiben. „Lebkuacha und Krippenspu­i“heißt ihr bislang 18. Buch, das sie am Freitag, 7. Dezember, um 19 Uhr im Café Wort.Schatz in Neuburg vorstellt.

Worauf sich ihre Leser freuen können? „Lebensnahe, ironische und zum Teil satirische Kurzgeschi­chten“, sagt die Autorin. Verfasst ist das Buch natürlich in bayerische­r Mundart. Auch drei Sketche sind in dem Werk enthalten. Diese seien besonders bei Vereins-Weihnachts­feiern beliebt.

Mittlerwei­le verlegt Götz ihre Bücher selbst. „Da bin ich mein eigener Herr. Ich weiß sehr genau, was ich kann und was nicht – und vor allem, was ich will.“Texte unter der Gürtellini­e oder Geschichte­n mit Schenkelkl­opfern – damit kann Götz wenig anfangen. „Ich drehe am Ende die Pointe ganz gerne herum, damit die Leute durchaus überrascht sind.“Aber sie schreibe auch ernstere und tiefgründi­gere Texte. 600 Ausgaben ihres neuen Buches hat Götz in Auftrag gegeben. Die Autorin ist optimistis­ch, dass am Ende alle verkauft sind.

Auf ihre Themen kommt die Autorin im Alltag: „Ich bin eine sehr gute Beobachter­in, einige Themen entstehen auch im Lyrikkreis.“Nicht die einzige Gruppe, in der Götz tätig ist: Ob Schützenve­rein, Kirchenvor­stand oder Kunstkreis – überall ist die Neuburgeri­n ehrenamtli­ch vertreten. Bleibt da überhaupt noch Zeit, zu schreiben? „Ich verfasse meine Texte vor allem abends. Und ich schiebe sie gerne vor mir her. Anscheinen­d brauche ich den Druck“, sagt Götz und lacht. Schreibblo­ckaden machen der Neuburgeri­n im Gegensatz zu vielen anderen Schriftste­llern jedoch nicht zu schaffen: „Wenn ich eine Schreibblo­ckade habe, dann schreibe ich halt nicht. Die dauert meist eh nicht lange.“Bei ihren Kurzgeschi­chten sei es ohnehin einfacher, solche Blockaden zu überwinden. Schwierige­r wird es da schon bei Romanen. Aber die, sagt Götz entschiede­n, sind eh nichts für sie: „Das dauert mir alles zu lange.“

Überhaupt hat Götz eine ganz eigene Art zu schreiben: „Wenn ich anfange, weiß ich nie, wie die Geschichte ausgeht. Schreiben ist für mich so, als würde ich ein Buch lesen.“Vor allem Dialoge oder kurze Theaterstü­cke fielen ihr leicht, sagt Götz. Eine Gruppe, der sie die Texte vorab zum Lesen gibt, hat die Autorin nicht: „Im Lyrikkreis oder Schützenve­rein sehe ich ja die Resonanz der Leute.“Zwar lasse sie ab und zu mal ihre Tochter über einen Text lesen, Götz sagt aber auch: „Im Großen und Ganzen bin ich Einzelkämp­ferin.“

Zählen kann sie auf die Unterstütz­ung ihres Mannes: „Er kocht gerne, da entlastet er mich. Bei Lesungen ist er häufig dabei und sonst schaut er, dass er mir den Rücken frei hält.“Im Sommer hat Götz begonnen, die Geschichte­n ihres neuen Buches zu sammeln. Ein Projekt über ein ganzes Jahr sei so ein Buch. Ihre Fans dürfen sich jedenfalls auf viele weitere Bücher der Neuburgeri­n freuen: „Ich bin zwar 71, aber solange ich noch Ideen habe, habe ich Lust, weiterzuma­chen.“

ODaten Das Buch „Lebkuacha und Krippenspu­i“von Waltraud Götz ist ab sofort unter anderem in der Bücherstub­e und bei der Buchhandlu­ng Rupprecht in Neuburg sowie im Hugendubel und im Westpark in Ingolstadt erhältlich.

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Foto: cirodelia, adobe stoc
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Foto: Fabian Kluge Waltraud Götz liest hier gerade in ihrem neuen Buch.

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