Weihnachtsgeschichten aus Neuburg
Autorin Waltraud Götz veröffentlicht pünktlich zur Adventszeit ihr neues Buch „Lebkuacha und Krippenspui“. Woher sie ihre Ideen nimmt und welche Textsorte sie niemals schreiben wird
Neuburg-Maxweiler Waltraud Götz wollte immer einen kreativen Beruf – Journalistin oder Fotografin. Zu gerne formulierte die gebürtige Neuburgerin Texte, sprachlich begnadet sei ihr Realschullehrer in Stuttgart gewesen, erinnert sie sich. Die Berufsberatung sah das jedoch anders und so landete Götz im Chefsekretariat einer Molkerei. „Seit einigen Jahren mache ich nun all das, was ich immer machen wollte.“Und das bedeutet: Bücher und Texte schreiben. „Lebkuacha und Krippenspui“heißt ihr bislang 18. Buch, das sie am Freitag, 7. Dezember, um 19 Uhr im Café Wort.Schatz in Neuburg vorstellt.
Worauf sich ihre Leser freuen können? „Lebensnahe, ironische und zum Teil satirische Kurzgeschichten“, sagt die Autorin. Verfasst ist das Buch natürlich in bayerischer Mundart. Auch drei Sketche sind in dem Werk enthalten. Diese seien besonders bei Vereins-Weihnachtsfeiern beliebt.
Mittlerweile verlegt Götz ihre Bücher selbst. „Da bin ich mein eigener Herr. Ich weiß sehr genau, was ich kann und was nicht – und vor allem, was ich will.“Texte unter der Gürtellinie oder Geschichten mit Schenkelklopfern – damit kann Götz wenig anfangen. „Ich drehe am Ende die Pointe ganz gerne herum, damit die Leute durchaus überrascht sind.“Aber sie schreibe auch ernstere und tiefgründigere Texte. 600 Ausgaben ihres neuen Buches hat Götz in Auftrag gegeben. Die Autorin ist optimistisch, dass am Ende alle verkauft sind.
Auf ihre Themen kommt die Autorin im Alltag: „Ich bin eine sehr gute Beobachterin, einige Themen entstehen auch im Lyrikkreis.“Nicht die einzige Gruppe, in der Götz tätig ist: Ob Schützenverein, Kirchenvorstand oder Kunstkreis – überall ist die Neuburgerin ehrenamtlich vertreten. Bleibt da überhaupt noch Zeit, zu schreiben? „Ich verfasse meine Texte vor allem abends. Und ich schiebe sie gerne vor mir her. Anscheinend brauche ich den Druck“, sagt Götz und lacht. Schreibblockaden machen der Neuburgerin im Gegensatz zu vielen anderen Schriftstellern jedoch nicht zu schaffen: „Wenn ich eine Schreibblockade habe, dann schreibe ich halt nicht. Die dauert meist eh nicht lange.“Bei ihren Kurzgeschichten sei es ohnehin einfacher, solche Blockaden zu überwinden. Schwieriger wird es da schon bei Romanen. Aber die, sagt Götz entschieden, sind eh nichts für sie: „Das dauert mir alles zu lange.“
Überhaupt hat Götz eine ganz eigene Art zu schreiben: „Wenn ich anfange, weiß ich nie, wie die Geschichte ausgeht. Schreiben ist für mich so, als würde ich ein Buch lesen.“Vor allem Dialoge oder kurze Theaterstücke fielen ihr leicht, sagt Götz. Eine Gruppe, der sie die Texte vorab zum Lesen gibt, hat die Autorin nicht: „Im Lyrikkreis oder Schützenverein sehe ich ja die Resonanz der Leute.“Zwar lasse sie ab und zu mal ihre Tochter über einen Text lesen, Götz sagt aber auch: „Im Großen und Ganzen bin ich Einzelkämpferin.“
Zählen kann sie auf die Unterstützung ihres Mannes: „Er kocht gerne, da entlastet er mich. Bei Lesungen ist er häufig dabei und sonst schaut er, dass er mir den Rücken frei hält.“Im Sommer hat Götz begonnen, die Geschichten ihres neuen Buches zu sammeln. Ein Projekt über ein ganzes Jahr sei so ein Buch. Ihre Fans dürfen sich jedenfalls auf viele weitere Bücher der Neuburgerin freuen: „Ich bin zwar 71, aber solange ich noch Ideen habe, habe ich Lust, weiterzumachen.“
ODaten Das Buch „Lebkuacha und Krippenspui“von Waltraud Götz ist ab sofort unter anderem in der Bücherstube und bei der Buchhandlung Rupprecht in Neuburg sowie im Hugendubel und im Westpark in Ingolstadt erhältlich.