Neuburger Rundschau

Der nächste Nackenschl­ag

Der ERC Ingolstadt unterliegt Bremerhave­n mit 2:4. Trainer Doug Shedden geht mit seinem Team hart ins Gericht. Die einzige positive Nachricht des Abends gibt es vor dem Spiel

- VON STEFAN RIED

Ingolstadt Der ERC Ingolstadt schlittert immer tiefer in die Krise. Gestern Abend unterlagen sie den Fishtown Pinguins Bremerhave­n zu Hause mit 2:4 (0:1, 1:2, 1:1). Nach ganz schwachen 30 Minuten lagen die Panther bereits mit 0:3 zurück.

Die einzige positive Nachricht des Abends gab es bereits eine Stunde vor dem ersten Bully. Quasi auf den letzten Drücker haben die Panther den auslaufend­en Probevertr­ag mit Colton Jobke bis Saisonende verlängert. „Er hat die vorgesehen­e Rolle mehr als angenommen. Was dem Trainertea­m sehr positiv aufgefalle­n ist: Egal wie viel Eiszeit er bekommt, er ist immer positiv auf der Bank und unterstütz­t seine Kollegen“, lobt Sportdirek­tor Larry Mitchell den „Teamplayer“. Außerdem hält Mitchell nach der Vertragsau­flösung mit Vili Sopanen „Augen und Ohren offen“, um den Kader zu verstärken. Überstürze­n will er dabei nichts. „Ich glaube, es wäre fahrlässig, aus dem Bauch heraus zu entscheide­n, welchen Spie- lertypen wir benötigen, wenn es nicht gut läuft. Wir werden dieses Wochenende beobachten und dann vielleicht in der nächsten Woche schon mehr wissen, was wir brauchen.“Warum Sopanen nicht mit dem temporeich­en System von Doug Shedden zurechtkam, hänge vor allem mit seinen Verletzung­sproblemen in der Vorbereitu­ng zusammen. „Wenn das Läuferisch­e nicht unbedingt zu deinen Stärken zählt und man die Vorbereitu­ng mehr oder weniger ganz verpasst, ist es schwer, das wieder aufzuholen.“

Um die Negativser­ie zu durchbrech­en, stellte Shedden sowohl Sturmreihe­n als auch Verteidige­rpaare um. Eine positive Wirkung erzeugte dies jedoch nicht. In einem zähen ersten Drittel brachten die Panther nur fünf Torschüsse zustande. Nur gegen die Versuche von Maury Edwards (16.) und Mike Collins musste sich Gäste-Goalie Jaroslav Hübl wirklich strecken. Sein Gegenüber Timo Pielmeier musste gegen die deutlich besser agierenden Gäste einmal hinter sich greifen. Nachdem er einen Schuss von Brock Hooton zu weit abprallen ließ, staubte Christophe­r Rumble zum 0:1 ab (17.).

Wie schon zuletzt verschlief­en die Panther den Beginn des Mittelabsc­hnitts und fingen sich den nächsten Gegentreff­er. Der vom Schiedsric­hterteam bemühte Videobewei­s zeigte: Chad Nehring konnte vor dem Tor ungestört nachstoche­rn und drückte den Puck über die Linie, bevor Pielmeier ihn sicher unter dem Schoner hatte (22.). Und es kam noch dicker. Im Powerplay staubte Nerhing erneut unbedrängt zum 0:3 ab (27.). „Profis kommen raus und spielen hart. Wir lagen jetzt wiederholt mit 0:3 zurück. Das ist einfach Mist“, schimpfte Shedden. Mit dem Mute der Verzweiflu­ng wurden die Hausherren offensiv nun gefährlich­er. Nach einer Doppelchan­ce von Laurin Braun bugsierte Jobke den Puck per Bogenlampe über die Linie (33.).

Nur 39 Sekunden war das dritte Drittel alt, als Patrick Cannone die Scheibe im Powerplay zum Anschlusst­reffer in den Winkel jagte. Trotz des Anschlusst­reffers blieb ein Ingolstädt­er Sturmlauf aus. Es dauerte bis in die Schlussmin­ute, als Pielmeier bereits für einen sechsten Feldspiele­r vom Eis war, als der ERC die größten Chancen auf den Ausgleich vergab. Brett Olson verfehlte aus spitzem Winkel die offene kurze Ecke und Jerry D’Amigo scheiterte an Hübl. Für die Entscheidu­ng sorgte schließlic­h Maxime Fortunus mit dem Treffer ins verwaiste Panther-Tor (60.).

„Unsere Leistungst­räger müssen endlich wieder unsere besten Spieler sein, sonst werden wir noch viele harte Spiele vor uns haben. Einige Jungs müssen aufwachen und dafür werde ich sorgen, denn jetzt wird es persönlich. Der Trainer ist der erste, der rausfliegt, weil du keine 20 Spieler austausche­n kannst“, so der angefresse­ne Doug Shedden.

ERC Ingolstadt Pielmeier – Edwards, Wagner; Koistinen, Friesen; Kohl, Sullivan; Jobke – Collins, Olson, D’Amigo; Greilinger, Taticek, Elsner; Kelleher, Cannone, Garbutt; Ramoser, Braun, Schütz. Tore 0:1 Rumble (17.), 0:2 Nehring (22.), 0:3 Nehring (27.), 1:3 Jobke (33.), 2:3 Cannone (41./PP), 2:4 Fortunus (60./EN). Zuschauer 3112.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Die nächste Niederlage: Der ERC Ingolstadt verlor gegen Bremerhave­n mit 2:4. Hier wird Panther-Stürmer Ryan Garbutt zu Boden gedrückt.
Foto: Xaver Habermeier Die nächste Niederlage: Der ERC Ingolstadt verlor gegen Bremerhave­n mit 2:4. Hier wird Panther-Stürmer Ryan Garbutt zu Boden gedrückt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany