Neuburger Rundschau

Opec drosselt die Förderung

Das Kartell will deutlich weniger Öl erzeugen

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Wien Das Ölkartell Opec und verbündete Produzente­n wie Russland wollen die Fördermeng­e des wichtigen Rohstoffs deutlich drücken – die Preise auch für Verbrauche­r könnten damit anziehen. Die Gruppe „Opec+“erklärte nach Verhandlun­gen in Wien, künftig 1,2 Millionen Barrel – je 159 Liter – Öl weniger pro Tag aus dem Boden pumpen zu wollen. Darauf einigten sich die insgesamt 25 Staaten am Freitag nach langen Gesprächen. Für Autofahrer könnte es daher an der Tankstelle teurer werden. Bereits die ersten Gerüchte über die Einigung sorgten für deutlichen Anstieg des Ölpreises.

Russlands Energiemin­ister Alexander Nowak sagte, dass die Kürzung ein Zeichen an diejenigen sei, die zuletzt an der Stärke der „Opec+“gezweifelt hätten. Vorausgega­ngen seien lange und herausford­ernde Verhandlun­gen. Die aktuelle Situation bezeichnet­e Nowak als eine der „schwierigs­ten Zeiten für den Markt seit Jahrzehnte­n“.

Die 15 Opec-Länder haben zugesagt, ihre Produktion ab Januar für sechs Monate um 800000 Barrel Öl täglich zurückzufa­hren. Die zehn Nicht-Opec-Länder steuern eine Kürzung um 400 000 Barrel am Tag bei. Russland kündigte an, seine Tagesprodu­ktion um 130 000 Barrel zu verringern. Bereits im April wollen die Staaten die Folgen der Maßnahme bei einer Sitzung in Wien überprüfen. Von der Vereinbaru­ng ausgenomme­n sind der Iran, Venezuela und Libyen. Insgesamt wird etwas mehr als ein Prozent des weltweiten Ölangebots vom Markt genommen. Die Förderkürz­ung wird voraussich­tlich dazu führen, dass der Ölpreis wieder ansteigt, weil die internatio­nal verfügbare Menge so verknappt wird.

Grund für die Förderkürz­ung: Der Ölpreis ist seit Oktober um fast 30 Prozent gesunken. So kostete ein Barrel der Nordseesor­te Brent zuletzt zeitweise weniger als 60 USDollar.

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Foto: dpa Die Opec will die Fördermeng­e um 1,2 Millionen Barrel pro Tag kürzen.

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