Neuburger Rundschau

Kommt der FC Ingolstadt wieder auf die Beine?

Die Schanzer sind am heutigen Samstag als Tabellenle­tzter beim SV Darmstadt 98 zu Gast. Welche Probleme der neue Trainer Jens Keller in den Griff bekommen muss, um zurück in die Erfolgsspu­r zu finden

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt 15 Spiele, nur ein Sieg, Tabellenle­tzter. Auf Jens Keller, der im heutigen Spiel (13 Uhr) beim SV Darmstadt sein Debüt als Trainer des FC Ingolstadt gibt, kommt viel Arbeit zu. Die NR nennt Probleme, die Keller schnell in den Griff bekommen sollte.

● Defensive Der FC Ingolstadt ist mit 31 Gegentoren die Schießbude der Liga. Im Schnitt schlug es mehr als zwei Mal im Kasten der Schanzer ein. Zum einen verteidigt der FCI im Kollektiv schwach, zum anderen erlauben sich Spieler haarsträub­ende individuel­le Fehler. Auch die Torhüter – bisher wurden mit Marco Knaller, Philipp Heerwagen und Fabijan Buntic drei verschiede­ne eingesetzt – strahlten oft keine Sicherheit aus. In der laufenden Saison ist der FCI das einzige Team, das nie zu null spielte. Insgesamt blieben die Schanzer saisonüber­greifend in den vergangene­n 27 Ligasspiel­en nur einmal ohne Gegentor: beim 2:0 in Braunschwe­ig am 6. Mai. Den Schwerpunk­t hat Keller daher in seiner ersten Trainingsw­oche auf das Defensivve­rhalten gelegt. Er fordert: „Wir müssen aggressiv spielen, die Räume eng machen und als Mannschaft verteidige­n.“

● Offensive Auch nach vorne bringt der FCI wenig zusammen. 14 Tore bedeuten die zweitwenig­sten der Liga. Nur der MSV Duisburg (13) hat seltener getroffen. Dario Lezcano, Stefan Kutschke und Charlison Benschop, denen diese Aufgabe eigentlich zukommt, bringen es jeweils erst auf einen Treffer.

● Selbstvert­rauen Der FCI wartet seit dem 31. August (3:2 gegen Aue) auf einen Erfolg, ist seit elf Spielen sieglos. Kein Wunder, dass die Mannschaft verunsiche­rt ist. Die Spieler sprechen zwar von ihrer Qualität, bringen diese aber nicht auf den Platz.

● Leistungst­räger im Formtief Marvin Matip als Stabiliast­or, Sonny Kittel als Kreativkop­f, Lezcano als Vollstreck­er. So hatte man es sich beim FCI ausgemalt. Es sind nur drei Beispiele für Spieler, die die in sie gesetzten Erwartunge­n nicht erfüllen können.

● Hierarchie Nach dem Umbruch im Sommer fehlen der Mannschaft die Führungssp­ieler. Kapitän Matip hat mit selbst zu kämpfen, saß zuletzt gegen den Hamburger SV gar erstmals auf der Bank. Tobias Schröck wurde zum Stellvertr­eter ernannt, ist jedoch kein Lautsprech­er. Obendrein fehlt er seit mehreren Wochen verletzt. Erfahrene Spieler wie Almog Cohen oder Christian Träsch fielen ebenso lange aus. Der Israeli ist inzwischen wieder fit und versucht voranzugeh­en. ● System Stefan Leitl setzte meist auf ein 4-2-3-1-System. Sein Nachfolger Alexander Nouri stellte auf ein 3-5-2 um. Nun ist Jens Keller in der Verantwort­ung. Der bevorzugte in seiner bisherigen Karriere ein 4-3-3 oder 4-2-3-1. Erneut muss sich das Team an neue Abläufe gewöhnen. .

● Heerwagen – Ananou, Matip, Lucas Galvao, Gaus – Cohen, Kerschbaum­er – Osawe, Kittel, Röcher – Kaya (Lezcano).

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Foto: Roland Geier Am Boden: Viel zu feiern hatte der FC Ingolstadt diese Saison noch nicht. Auch Sonny Kittel hinkt den Erwartunge­n hinterher.

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