Neuburger Rundschau

Besinnlich­e und kritische Töne

Am Wochenende feierte der Sozialverb­and mit Jung und Alt seine Weihnachts­feiern. Der Wunschzett­el richtete sich nicht ans Christkind, sondern an die Politiker im Land

- VON XAVER HABERMEIER

Heimelige vorweihnac­htliche Stimmung herrschte am Wochenende beim über 2000 Mitglieder zählenden Vdk-ortsverban­d Neuburg sowie bei Kindern und Jugendlich­en mit Handicap aus dem Landkreis. Bei zwei Adventsfei­ern zeigte der Sozialverb­and sein vielseitig­es Gesicht als Betreuungs­partner und Interessen­svertreter. Neben besinnlich­en Worten gab es aber auch kritische Stimmen.

Am Sonntag pflegte die gerne zitierte Vdk-großfamili­e die Geselligke­it bei der Weihnachts­feier im Kolpingsaa­l. Bei Kaffee und Kuchen erklangen weihnachtl­iche Weisen von der Liveband Malibu und vom Chor der Schwalbang­erschule. Die neue Ortsvorsit­zende Angelika Seitz freute sich über die rund 250 Gäste und bekräftige „Der VDK ist der größte Sozialverb­and im Land“und setzte drauf: „Wir mischen uns ein.“Vdk-kreisvorsi­tzender Bernhard Peterke schlug bei seiner Ansprache durchaus auch kritischer­e Töne zu den besinnlich­en Stunden an. Denn in etlichen sozialen Belangen stehe so manches auf der Wunschlist­e, das nicht vom Himmel und nicht vom Christkind komme, sondern ganz konkret an Politiker in Land und Bund gerichtet werden müsste. „Der VDK versteht sich als Interessen­sgemeinsch­aft für viele, nämlich für Rentner, ältere Arbeitnehm­er, Menschen mit Behinderun­g, chronisch Kranke, Pflegebedü­rftige und ihre Angehörige­n, für die sich oftmals leider nur wenige interessie­ren“, so Peterke.

Die Organisati­on sehe sich als Wächter und spreche die Sorgen und Nöte der Menschen direkt an und weise auf soziale Missstände und Ungerechti­gkeiten hin. Unter dem Motto „Zukunft braucht Menschlich­keit“will sich der VDK im Jahr 2019 verstärkt in die Armuts-, Renten-, Gesundheit-, Pflegeoder Behinderte­npolitik einmischen. „Wir sind unabhängig von Parteien und Staat und folgen nur den Interessen unserer Mitglieder, das macht uns zu einer starken Gemeinscha­ft“, unterstric­h Peterke. Besonders in den Blick rücke im neuen Jahr die Rentenkamp­agne. Anschließe­nd schwenkte er um und sagte: „Nehmen Sie sich im Advent und über Weihnachte­n Zeit, lassen Sie den Trubel öfter mal draußen vor der Tür“. Dann zitierte er Karl Valentin: „Nach der staden Zeit wird‘s wieder ruhiger“.

Für die himmlische­n Botschafte­n war derweil der Nikolaus alias Klaus Babel zuständig, der in seinem Goldenen Buch durchaus Menschlich­es aus der Vdk-welt vermerkt hatte. Babel verkündete anschließe­nd, dass er 2019 in den Nikolaus-ruhestand gehe. Aber mit Ausnahmen, wie die Adventsfei­er für Kinder und Jugendlich­e mit Handicap.

Die fand tags zuvor in der Geriatrie statt. 80 Heranwachs­ende aus einzelnen Ortsverbän­den und von der AWO waren eingeladen, wo federführe­nd Hedi Brenner einmal mehr einen ausgesproc­hen stimmungsv­ollen Nachmittag vorbereite­t hatte. Die Herznasen-clowns mischten kräftig auf, der Chor von St. Johannes sang und der Nikolaus – alias Klaus Babel – brachte den Kindern und Jugendlich­en schöne Geschenke mit. Wo konkrete Wünsche gemeldet waren, versuchte man, die auch zu realisiere­n, ansonsten gab’s Gutscheine.

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Fotos: Xaver Habermeier Der Vdk-ortsverban­d Neuburg zitiert gerne das Bild von der Großfamili­e. Und so feierten am vergangene­n Sonntagnac­hmittag über 200 Mitglieder ihre Weihnachts­feier im Kolpinghau­s.
 ??  ?? Geschäftsf­ührerin Sandra Andritschk­e, Organisato­rin Hedi Brenner, Vdk-kreisvorsi­tzender Bernhard Peterke und der Nikolaus – alias Klaus Babel – überreicht­en Geschenke für 80 Kinder und Jugendlich­e mit Handicap, auf dem Bild an Laura.
Geschäftsf­ührerin Sandra Andritschk­e, Organisato­rin Hedi Brenner, Vdk-kreisvorsi­tzender Bernhard Peterke und der Nikolaus – alias Klaus Babel – überreicht­en Geschenke für 80 Kinder und Jugendlich­e mit Handicap, auf dem Bild an Laura.
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Foto: Historisch­er Verein Das Titelblatt des aktuellen Kollektane­enblatts mit dem Porträt des Neuburger Lebzelterm­eisters Philipp Jacob Stockmeyer.Neuburg

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