Neuburger Rundschau

Das sind die Stimmen der Neuburger Jugend

In den vergangene­n Wochen lieferten sie sich einen heißen Wahlkampf an den Neuburger Schulen: Die Kandidaten der diesjährig­en Jugendparl­amentswahl. Wer konnte die Teenager der Stadt überzeugen?

- VON LAURA FREILINGER

Neuburg Nach und nach nähern sich Jugendlich­e der weihnachtl­ichen Neuburger Altstadt am Karlsplatz. Doch auf dem Weihnachts­markt zu bummeln, daran denken sie gar nicht erst. Die Spannung in ihnen steigt immer weiter an: An diesem Tag werden die Wahlergebn­isse der Jugendparl­amentswahl im Neuburger Rathaus verkündet – und sie alle hoffen darauf, die Neuburger Jugend während der nächsten drei Jahre selbst vertreten zu dürfen.

Bevor die Verkündung der Ergebnisse durch die Vorsitzend­e des Jugendparl­aments (kurz Jupa), Doris Stöckl, erfolgt, richtet sie noch ein paar Worte an die Kandidaten: „Ich wünsche euch eine gute Arbeit und bedanke mich vor allem beim ehemaligen Jugendparl­ament für sein Engagement.“Auch der zweite Bürgermeis­ter der Stadt, Rüdiger Vogt, ergreift in einer kurzen Ansprache das Wort. „Neuburg war eine der ersten Städte, die ein Jugendparl­ament eingericht­et hatte und wir als Stadt sind sehr stolz darauf“, sagt er. „Leider konnten nicht alle Kandidaten in das Jugendparl­ament gewählt werden, doch es freut sich über jede Unterstütz­ung.“Er verweist auf die Möglichkei­t, dass die Verlierer der Wahl nicht nur mithelfen, sondern sogar nachrücken könnten, ginge etwa eines der Mitglieder in einer anderen Stadt studieren und könnte das Amt so nicht mehr ausfüllen. Es folgt eine Vorstellun­gsrunde aller Kandidaten und ihrer Ziele. Der Sprecher des letzten Jahres, Michael Stadler, weist auf die Möglichkei­t hin, „Entscheidu­ngen jetzt zu treffen, die Konsequenz­en für unsere Zukunft haben.“Paradebeis­piel sei die geplante Donaubrück­e.

Und das sind die Ergebnisse der diesjährig­en Wahl: Von den 2580 wahlberech­tigten Jugendlich­en (bis 21 Jahre) gaben 547 – davon 543 gültige und vier ungültige Stimmen – ihre Stimme ab und bildeten damit eine Wahlbeteil­igung von 21,2 Prozent. Wahlsieger wurden Azad Isik (299 Stimmen), Fabrizio Danese (271 Stimmen) und Lena Walde (250 Stimmen). Außerdem sind im Jugendparl­ament künftig vertreten (in Reihenfolg­e der Auslosung): Ramon Perez Heide, Bernhard Ettig, Niklas Baumeister, Jana Weingardt, Olga Dimitriado­u, David Mayer, Samuel Metz, Sara Fink, Niklas Bausch, Stadler, Rubin.

Während manche der Kandidaten schon zum zweiten Mal im Jugendparl­ament sitzen, übernehmen andere Jugendlich­e das erste Mal ein Amt. So etwa der jüngste Teilneh- Sarina Kießling, Michael Paul Reibold und Gianni der 13-jährige Schüler Gianni Rubin.

Ebenfalls verfolgen die Wahl die Rektoren der weiterführ­enden Schulen Neuburgs sowie Vertreter des Kreisjugen­drings, des Traumtheat­ers und des Neuburger Jugendzent­rums. Die Bedeutung des Jugendparl­aments betont auch der Schulleite­r des Descartes-gymnasiums Peter Seyberth: „Ich unterstütz­e die Jugendparl­amentswahl auch deshalb, weil sie den Schülern politische Beteiligun­g ermöglicht. Letztere führt dazu, dass sie sich Gedanken machen, wie Neuburg insbemer, sondere für Jugendlich­e mitgestalt­et werden kann.“Die Wahl in diesem noch sehr jungen Alter sei wichtig, sagt er weiter – zumal der „eher bescheiden­en Wahlbeteil­igung in Deutschlan­d durch ein verstärkte­s Bewusstsei­n“entgegenge­wirkt werde. Der zweite Bürgermeis­ter der Stadt, Rüdiger Vogt, lobt das vorherige Parlament für seine Arbeit. „Ich nahm öfter an Sitzungen Teil und empfinde die Arbeit als sehr wichtig. Im Stadtrat unterstütz­e ich die Anliegen der jungen Neuburger Generation so gut wie möglich.“Dass manche der fünf bis sechs Vorschläge im Jahr nicht realisiert werden könnten, käme aber auch vor, fügt Vogt hinzu.

Mit 299 Stimmen wurde Azad Isik mit deutlichem Abstand von 28 Stimmen zu Fabrizio Danese am häufigsten gewählt. Damit gerechnet habe er nur zur Hälfte. Er habe zwar viele Freunde und Bekannte aus Neuburg, das sei aber bei manch anderem Kandidaten genauso, meint Fabrizio Danese. „Meine erste Reaktion, als mein Name ganz oben stand, war Erleichter­ung. Dann war ich natürlich auch glücklich. Ich freue mich schon jetzt darauf, Ideen von Jugendlich­en umzusetzen.“Ob er selbst auch schon eine Idee hat, wie es in Neuburg weitergehe­n könnte? „Ich spiele mit dem Gedanken, weitere Aufenthalt­sräume für Jugendlich­e zu schaffen. Ich denke, das wäre wirklich toll.“

Lena Walde wurde mit 250 Stimmen als dritte Kandidatin in das Jugendparl­ament gewählt und erzielte somit die meisten Stimmen als Mädchen. „Ich war kurz vor der Verkündung sehr aufgeregt, so oft kommt man nicht in eine solche Situation. Jetzt, wo alles endlich vorbei ist, bin ich einfach nur glücklich“, sagt sie. Ihr Wahlkampf sei auch anstrengen­d gewesen. „Mich an meiner alten Schule vorzustell­en, war noch ganz okay, da ich dort viele Freunde habe. Aber vor so vielen fremden Menschen an anderen Schulen zu stehen und zu überzeugen - das war am Anfang noch komisch“, erklärt die 17-Jährige.

Wer der neue Sprecher werden wird, ist noch unbekannt. Die Entscheidu­ng fällt voraussich­tlich im Januar 2019, wenn sich die Jungparlam­entarier besser kennen und einschätze­n können. Dann wird demokratis­ch entschiede­n, wer das Jupa als Sprecher vertreten darf.

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Fotos: Laura Freilinger Diese Teenager der Region werden die Neuburger Jugend künftig als Jugendparl­ament vertreten.
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Das sind die drei Sieger der Jupa-wahl: Azad Isik (links), Fabrizio Danese (rechts) und Lena Walde (Mitte).

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