Oh du regnerische Weihnachtszeit
Der Weihnachtsmarkt in Straß stand in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Das Wetter verhagelte den Veranstaltern den gewünschten Erfolg. Doch nicht nur deshalb denken sie über kleine Änderungen nach
Burgheim-straß Das hätte schon was werden können, zwei Tage dieses Mal, ein abwechslungsreiches Programm und ein kulinarisches Angebot, das kaum Wünsche offen ließ. Der dritte Straßer Weihnachtsmarkt im weitläufigen Schlosspark vor dem Pflegeheim hatte die besten Voraussetzungen für einen Erfolg. Die Handels- und Gewerbevereinigung Burgheim arbeitete mit der Stiftung St. Johannes, der Marktgemeinde Burgheim und der Dorfgemeinschaft Straß zusammen, um den Markt gemeinsam mit vielen Freiwilligen auf die Beine zu stellen. Doch dann „wurde vor Sturmböen von bis zu 85 km/h gewarnt und wir mussten über eine Absage nachdenken“, sagt Klaus Rössler, der Vorsitzende der Handels- und Gewerbevereinigung.
So schlimm ist es dann nicht gekommen, aber Wind und Regen ließen am Samstag den erwünschten Besucherandrang ausbleiben. Die Wenigen genossen aber das Angebot an Verpflegung: Rund um den Dorfplatz reihten sich die Verpflegungshütten. Zwischen Kässpätzle und Kartoffelspiralen, die bei den Ortlfinger „Bettschonern“Engelslocken heißen, konnte man die üblichen Bratwurst- und Steaksemmeln finden, aber auch süße Waffeln mit selbst gemachten Marmeladen. Langosch, eine ungarische schmalzgebackene Spezialität, gab es in pikant oder süß, dazu kamen Glühwein, Liköre und andere Heißgetränke in allen Varianten zum Aufwärmen. Auf der überdachten Showbühne spielte am Samstagabend die Formation „Snowflakesprojekt“amerikanische Weihnachtslieder. Sängerin Anna Rössler erinnerte an den Markt im vergangenen Jahr, bei dem man knöcheltief im Schnee stand und sang „Let it snow“.
Schnee wäre schön gewesen, es hätte die schöne Kulisse winterlich verzaubert. Doch das angekündigte schlechte Wetter war nicht mehr zu ändern: Es regnete und windete – mal mehr, mal weniger. Nur kurze Regenpausen ermöglichten es den Besuchern, ihre Regenschirme vorübergehend wieder einzuklappen. Die Händler in den auf dem Parkgelände verstreuten Hütten ließen sich Laune aber nicht verderben. „Ich bin zufrieden“, sagte Renate Flath, die Holzdeko und selbst gemachten Holunderlikör verkaufte. Früher war sie schon in Burgheim dabei, bevor der Markt nach Straß umgezogen ist. „Auf schlechtes Wetter kann man sich einstellen und freut sich auf ein warmes Zuhause“sagte eine andere. Auch bei den Wengers aus Ortlfing war die Stimmung gut, sie verkauften Gertis Adventsgestecke und Deko aus Naturmaterialien.
Am Sonntag war der Andrang größer und die Marktkapelle Burgdie heim konnte ihre weihnachtlichen Weisen im Trockenen spielen, doch bei der Aufführung der Chorgemeinschaft fing es schon wieder zu regnen an. Klaus Rössler schlüpfte da gerade in sein Nikolauskostüm, um danach brave Kinder zu beschenken. Die Frage, wie es weiterman gehen soll mit dem Straßer Weihnachtsmarkt, bei dem in diesem Jahr nur zehn Händlerbuden aufgestellt waren, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten. Wahrscheinlich gehe es weiter, sagte er. „Aber wir müssen an ein paar Schrauben drehen.“