Auf einem anderen Weg!
Ein wichtiger Hinweis zum Epiphaniefest: „Die Weisen gingen auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurück?“Diese orientalischen Forscher – manche sehen in ihnen sogar Könige – sind aufgebrochen, um dem Stern ihrer inneren Sehnsucht zu folgen. Sie vertrauten der Prophetie, dass die dringend notwendige Zeitenwende durch den neugeborenen König der Juden kommen werde. Doch irgendwann kamen sie an einen Punkt, wo sie ihrem Stern nicht mehr trauten, sondern eher dem gängigen, vermeintlich sicheren Wissen. Das sagte ihnen: Dieser König kann nur im Königshaus des Herodes in Jerusalem zu finden sein. So war es doch immer! Aber das war ein Irrtum.
Die Nutzung von Erfahrung und Tradition, von eigenem und fremdem Wissen ist sehr zu empfehlen, doch wofür wird all dies eingesetzt? Herodes will es nützen für die Sicherung der eigenen Macht, zur Vernichtung von möglichen Rivalen. Egoismus pur! Den Weisen aber hilft gewonnenes Know-how, um dem Stern ihrer Sehnsucht wieder folgen zu können. Als sie dann in dem Städtchen Bethlehem einem völlig neuen König begegneten, war für sie plötzlich klar: Wir dürfen nicht mehr in den alten Bannkreis des Herodes und seiner Kollegen zurückkehren.
Dieses Kind widerlegt eindeutig die These, dass immer nur der Mächtige recht hat und sich durchsetzt. Das gilt auch heute. Trump und Putin, Google und Microsoft und wie die Mächtigen dieser Welt auch immer heißen, werden nicht das letzte Wort haben. Zu dieser Einsicht führt der Stern der Hoffnung!
Zugegeben, manchmal ist dies eine Hoffnung wider alle Hoffnung, aber letztlich schützt sie Leben. Im Blick auf diesen Stern gilt es immer wieder unsere privaten, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wege zu prüfen und notfalls auch zu korrigieren. Nicht umsonst haben die ersten Christen, die Anhänger dieses neuen Königs, ihre Gemeinschaft zunächst als „neuen Weg“bezeichnet.