Zufall oder Schicksal?
Doku-Reihe zeigt, wie drei Menschen dem Unglück entkamen
Eine Bombe reißt dutzende Menschen in den Tod, einer überlebt, weil er den Bus verpasst hat. Eine Fähre sinkt, eine Frau schwimmt in die richtige Richtung und rettet auch fast alle anderen. Reiner Zufall? Anabel Münstermann interessiert sich für Fälle wie diese. Sie schrieb das Drehbuch für „Wenn der Zufall Schicksal spielt – Momente, die das Leben entscheiden“und führte Regie. Das ZDF zeigt die neue Folge aus der Doku-Reihe „37 Grad“an diesem Dienstag, 8. Januar, um 22.15 Uhr.
Es ist kein Film, der auf schwierige Fragen einfache Antworten gibt, sondern an drei Beispielen zeigt, warum sie sich stellen. Thomas hat so eine Erfahrung gemacht. Er ist nur knapp einem Bombenanschlag entgangen. „Wenn ich damals nicht den Bus verpasst hätte, wäre ich jetzt nicht mehr hier“, sagt der 40-jährige. Er war an dem Tag im Juli 2005 etwas spät dran. Das hat ihm das Leben gerettet – bei dem Terroranschlag in London starben 56 Menschen.
Christine aus Berlin hat eine ähnliche Erfahrung gemacht: Mit zwei Freundinnen ist sie durch Thailand gereist. Die Nachtfähre, für die sie sich entschieden hatten, kenterte. Die drei mussten stundenlang durch die Dunkelheit schwimmen. Die inzwischen 53-jährige Erzieherin gab die Richtung vor – und rettete nicht nur sich und ihre Freundinnen, sondern auch die allermeisten der fast 100 übrigen Fährpassagiere, weil sie an Land die Polizei verständigte. „Ich habe eine zweite Chance bekommen – aber wie nutzt man die?“, fragt sie sich. Auch der dritte Protagonist, Manfred, ist dem Tod entkommen. Und sagt: „Das kann doch alles kein Zufall mehr sein.“