Ein Jahr verheerender Brände
Munich Re: Hohe Schäden weltweit
München Für die Versicherungsbranche waren die Waldbrände in Kalifornien im vergangenen Jahr die schwersten Feuer aller Zeiten. Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat die gesamtwirtschaftliche Schadensumme am Dienstag auf 24 Milliarden Dollar beziffert – rund 21 Milliarden Euro. Das ist ein Vielfaches der bei Feuern üblichen Summe. Davon waren 18 Milliarden Dollar versichert. Der Analyse zufolge sehen die Klimaforscher von Munich Re darin ein Indiz für den Klimawandel. „Diese Waldbrände waren ein neuer Schadenrekord, auch mit knapp 100 Todesopfern ein trauriger humanitärer Höchststand“, sagte Ernst Rauch, Chef der Klimaforschungsabteilung.
Die Schäden seien unter anderem deswegen so hoch, weil die Besiedlung der kalifornischen Bergregion zunehme. „Aber das ist nicht die einzige Erklärung, es gibt meteorologische Auffälligkeiten.“Kalifornien zähle zu den Regionen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten überdurchschnittlich erwärmt hätten. „Nicht die Zahl der Brände hat zugenommen, sondern die betroffene Fläche. Es brennt mehr und schneller ab.“Ein ähnliches Muster ist nach Rauchs Wortern in vielen Regionen der Welt zu beobachten, auch in Deutschland. „Die Winter sind insgesamt feuchter geworden und die Sommer trockener.“
Global betrachtet verursachten Naturkatastrophen 2018 mit 160 Milliarden Dollar geringere Gesamtschäden als im zehnjährigen Schnitt, der bei 190 Milliarden liegt. Allerdings traf ein höherer Anteil die Versicherungsbranche.