Neuburger Rundschau

Schneewund­er oder Schneehöll­e?

- VON JOSEF KARG jok@augsburger-allgemeine.de

Albert Einstein soll einmal gesagt haben, es gebe nur zwei Arten zu leben: Entweder so, als wäre alles ein Wunder. Oder so, als wäre nichts ein Wunder.

Da kann man sich nun raussuchen, für welche Variante man sich entscheide­t: Für die Kinderauge­n oder den Skeptikerb­lick. Schon in diesen ersten verschneit­en Tagen dieses Jahres wird uns wieder abverlangt, sich zu positionie­ren. Wie stehen wir eigentlich zum Schnee? Ist das zur Zeit nun Mistwetter, gar eine Schneehöll­e oder doch ein zauberhaft­es Winterwund­erland? Beides zusammen geht in unserer Gefühlswel­t nur schwer.

Der Kritiker sagt: „Dieses Schneechao­s ist nicht auszuhalte­n! Es verursacht Tote, Verletzte, Stau und viele andere Unannehmli­chkeiten wie ununterbro­chenes Schneeschi­ppen.“Die Wintergläu­bigen posten auf Facebook den Zauber verschneit­er Landschaft­en. Man sieht glitzernde Bäume, malerisch weiße Wiesen oder wunderbare verkleidet­e Stadtansic­hten. Kurzum, alles kleine Schneephän­omene. Leichter tut sich im Leben, wer das Schöne genießen kann. Und ist es nicht wirklich ein Wunder, wie sich formloses Wasser zu Eiskristal­len fügt, die es locker mit jeder Swarovski-Kollektion aufnehmen können?

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