Neuburger Rundschau

Leserbrief­e

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Lage ist nicht hoffnungsl­os

Zu „Kann ich die Welt retten?“(Wochenend-Journal) vom 12. Januar: Der Artikel rüttelt auf. Dass aber von den 11,6 Tonnen CO2-Äquivalent­en (inklusive rund einer Tonne Methan und Lachgas), die im Schnitt jeder Deutsche jährlich verursacht, 10,5 Tonnen in der Verantwort­ung eines jeden von uns liegen, mag missversta­nden werden und sogar zu Schuldgefü­hlen führen, ebenso der Hinweis, dass wir im Jahr eigentlich nur eine Tonne CO2-Äquivalent­e produziere­n sollten. Letzteres wäre eine äußerst harte Vorgabe, bedenkt man, dass ein Jahr Autofahren (10 000 km) allein schon rund zwei Tonnen CO 2 oder nur der Betrieb eines Kühl- schranks jährlich etwa 100 kg CO2 bedeuten. Man kann es auch anders sehen: Nach neueren EU-Angaben entfällt allein etwa die Hälfte der 11,6 Tonnen auf die Energieerz­eugung und auf industriel­le Prozesse, die andere Hälfte auf Treibhausg­asemission­en durch Gebäude (Bau, Unterhalt, Abriss usw.) und den Transport/Verkehr. Was das klimavertr­ägliche Jahresbudg­et eines Menschen betrifft, so gilt für Ernährung, Wohnen, Energie und Mobilität ein Durchschni­ttswert des Weltbürger­s von 2,3 Tonnen CO2. Nur dann bleibt das globale Weltklima unter zwei Grad Erwärmung. Wir sind schon auf dem richtigen Weg, denn in Deutschlan­d konnte die Zahl der CO2-Äquivalent­e seit 1990 immerhin um 23 Prozent gesenkt werden – aber wir müssen noch mehr tun. Der Artikel von Christina Heller zeigt es deutlich. Horst Köhler, Friedberg

Chance statt Gefahr

Zum Kommentar „Eine Gefahr für die AfD“von Martin Ferber (Politik) vom 12. Januar: Martin Ferber sieht „eine Gefahr für die AfD“– ich sehe im Abgang von Poggenburg eine Chance für die AfD! Wenn noch die wenigen hundert „Halb-Nazis“Poggenburg folgen beziehungs­weise aus der AfD „entfernt“werden, kann die AfD sich endlich glaubhaft als „nazifreie Zone“ausrufen. Sie könnte dann als liberal-konservati­ve und gemäßigt patriotisc­he Partei im politische­n Alltag die Rolle einer deutschen FPÖ einnehmen – und die stellt immerhin in Österreich den Vizekanzle­r! Gottfried Schwank, Oberegg

Löhne und Gehälter erhöhen

Zu „Soll es mehr Geld für arme Kinder geben?“(Seite 1) vom 11. Januar: Schluss mit der bescheuert­en Charity-Mentalität, die als sozial(-demokratis­ch) verkauft wird. Seit fast dreißig Jahren landet praktisch nichts vom Produktivi­tätszuwach­s in den Lohntüten. Anstatt einen sinnlosen, extremen Exportüber­schuss zu produziere­n und Milliarden­gewinne internatio­nal agierenden Großbanken anzuvertra­uen, wäre es hilfreich gewesen, über – die möglichen – deutlich höheren Löhne und Gehälter die Binnennach­frage zu stärken und breiten Wohlstand zu generieren. Kinderarmu­t wäre dann ein marginales Problem von kleinen Randgruppe­n, um die man sich sozialpäda­gogisch kümmern muss. Otto Dwaliawili, Augsburg

Es liegt am Personal

Zum Kommentar „Der SPD gehen die Ideen aus“von Stefan Lange (Seite 1) vom 11. Januar: Ich glaube, dass die schlechten Umfrageerg­ebnisse nicht von mangelnden Ideen kommen, sondern weil die SPD kein überzeugen­des Personal hat. Ein Brandt, Schmidt oder Schröder, die alle über 40 Prozent holten, ist weit und breit nicht in Sicht. Und nur PippiLangs­trumpf-Sprüche aufzusagen reicht halt doch nicht ganz. Aber ein Problem hat die SPD derzeit nicht: Einen Kanzlerkan­didaten braucht sie bei diesen Ergebnisse­n nicht aufzustell­en. Peter Fendt, Marktoberd­orf

Maßlos übertriebe­n

Zu „So gelingt das perfekte Rührei“(Geld & Leben) vom 11. Januar: Eine Viertelsei­te für diese Informatio­n halte ich für maßlos übertriebe­n. Vielleicht lesen wir bald: „Wie das Kaffeewass­er nicht anbrennt“oder „Was muss ich tun, um Kartoffeln richtig zu schälen!“Es gibt doch sicher aktuellere und interessan­tere Themen als dies! Manfred Wolf, Bobingen

Staat muss handeln

Zu „So (un)gesund ernährt sich Deutschlan­d“(Seite 1) vom 10. Januar: Ernährungs­ministerin Julia Klöckner setzt bei dem Thema gesunde Ernährung auf eine freiwillig­e Selbstverp­flichtung der Lebensmitt­el-Industrie. Das hat noch nie funktionie­rt! Aber der Staat muss seine Bürger schützen vor schädliche­n Einflüssen! Dazu ist er da! Es geht um die Gesundheit unserer Kinder! Wir brauchen endlich auch in Deutschlan­d eine Steuer auf krankmache­nden Zucker und Süßwaren! Viele andere Länder machen es uns vor: Der Zuckerkons­um geht deutlich zurück. Dr. med. Max Dienel, Neuburg/Donau

Pantomime-Politik

Zu „Der Kampf gegen die Kinderarmu­t“(Politik) vom 10. Januar: Was sollen die Adjektive „gut“und „stark“in einer Gesetzesüb­erschrift (Gute-Kita-Gesetz und Starke-Familien-Gesetz)? Bedient sich die Politik jetzt der Tricks der Waschmitte­lwerbung? Ich muss dabei immer an „Gute-Nacht-Geschichte­n“denken. Es sollte doch der sonst so gern zitierte „mündige Bürger“beurteilen, ob ein Gesetz gut oder stark ist! Bekommen wir dann als Nächstes vielleicht ein „Gesundes-Abgas-Gesetz“? Es passt aber zur derzeitige­n Politik, über die ich in letzter Zeit öfters gelesen habe, es sei eine Pantomime-Politik (= so tun als ob). Hans Rochau, Augsburg

In den Innenstädt­en kaufen

Zu „End-Spiel“(Die Dritte Seite) vom 9. Januar: Danke, Frau Schierack, für den tollen Artikel über die Spiegelbur­g. Zum Schluss fehlt leider noch, dass wir Kunden zu wenig in den Innenstadt­läden einkaufen. Wir bestimmen das Straßenbil­d von der Innenstadt selber. In ein paar Jahren werden wir dann alle schreien nach individuel­len Geschäften, aber es dauert viele Jahre, so ein Geschäft wie die Spiegelbur­g aufzubauen. Hoffentlic­h ist das nur ein Endspiel für die Spiegelbur­g und nicht für die Innenstadt Augsburg. Hermann Holl, Westheim

Was für ein Erfolg?

Zu „Was bringen die Ankerzentr­en?“(Bayern) vom 10. Januar: Das bayerische Innenminis­terium zieht eine erste positive Bilanz für die Ankerzentr­en und spricht von „Erfolg“. Nur 31 von 190 angeordnet­en Abschiebun­gen konnten letztendli­ch durchgefüh­rt werden. Kann man bei dieser „Erfolgsquo­te“von „Erfolg“sprechen …? Ruppert Neumayer, Augsburg

Muss ich mir Sorgen machen, dass auch Herr Trump kein Geld bekommt? Eberhard Renn, Pürgen, zu „Trumps schmutzige­r Kampf um die Macht“(Die Dritte Seite) vom 10. Januar

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