Wirtschaft: Region ist verunsichert
Konjunkturindex auf Vierjahres-Tief
Ingolstadt In der Region Ingolstadt hat sich die Stimmung in der Wirtschaft zu Jahresbeginn 2019 sichtlich eingetrübt. Das vermeldet die IHK für München und Oberbayern. So liege der regionale Konjunkturindex in der aktuellen Umfrage bei 119 Punkten, dem niedrigsten Wert seit vier Jahren. Im Vergleich zum Herbst 2018 habe er neun Zähler eingebüßt. Wie aus der IHK-Umfrage unter Betrieben in der Stadt Ingolstadt sowie in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen hervorgeht, sind die Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage nicht mehr so zufrieden wie im Herbst: 52 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als gut – im Herbst waren es 66 Prozent. Zugleich ist der Anteil der Unzufriedenen mit zehn Prozent um vier Prozentpunkte höher als im Herbst.
„Während die Baubranche nach wie vor auf vollen Touren läuft, sind die Prognosen für andere Branchen zurückhaltender“, sagt Fritz Peters, Sprecher des IHK-Forums für die Region Ingolstadt. „Für wachsende Verunsicherung sorgen vor allem die Umbrüche in der Automobilindustrie und der damit verbundene Veränderungsdruck auf ihre Zulieferer. Die Wirtschaftsentwicklung in unserer gesamten Region hängt erheblich daran, wie es allen Beteiligten gelingt, diesen Wandel zu meistern“, so Peters weiter. Zwei von drei Unternehmen (65 Prozent) rechnen derzeit mit gleichbleibenden Geschäften, 18 Prozent mit einem Rückgang. 17 Prozent erwarten weiteres Wachstum. Damit sind die Erwartungen genauso niedrig wie im Herbst und liegen unter dem bayerischen Durchschnitt.
Zu den Geschäftsrisiken befragt gab jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) die Arbeitskosten an. Häufiger als in den letzten Umfragen wurden auch wieder Energie- und Rohstoffpreise (45 Prozent) genannt. Die Hälfte der Unternehmen sieht in den politischen Rahmenbedingungen, zu denen auch außenpolitische Risiken wie Handelskonflikte, einschließlich drohender Autozölle oder der im Raum stehende harte Brexit zählen, eine Belastung. Sorgen bereiten auch die hohe Steuerund Abgabenlast sowie die Bürokratie. All diese Risiken wirkten sich auf die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft aus, schreibt die IHK weiter: Nur noch 19 Prozent wollen mehr investieren, 15 Prozent wollen hingegen kürzen, elf Prozent verzichten ganz auf Investitionen.
Auch der Beschäftigungsaufbau stagniert. Zehn Prozent der Betriebe planen zwar neue Stellen, 14 Prozent wollen jedoch Arbeitsplätze abbauen.