Neuburger Rundschau

Nicht schön, aber erfolgreic­h

Der ERC Ingolstadt tut sich am Dienstagab­end gegen das Schlusslic­ht aus Schwenning­en lange Zeit schwer. Am Ende steht aber ein 4:1-Sieg, der die Panther den Playoffs einen weiteren Schritt näher bringt

- VON DIRK SING

Ingolstadt Der ERC Ingolstadt hat am Dienstagab­end einen wichtigen Schritt in Richtung direkte PlayoffQua­lifikation gemacht. Vor 3808 Zuschauern in der heimischen Saturn-Arena kamen die Panther gegen das Schlusslic­ht Schwenning­er Wild Wings zu einem insgesamt glanzlosen 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)-Pflichtsie­g. Am Freitag (19.30 Uhr) geht es erneut daheim gegen die Eisbären Berlin.

Im Vergleich zur 2:3-Niederlage nach Penaltysch­ießen vor zwei Tagen in Düsseldorf hatte PantherHea­dcoach Doug Shedden seine Mannschaft auf einer Position umgestellt: Für Laurin Braun kehrte Tyler Kelleher, der zuletzt im ISSDome als überzählig­er Akteur noch auf der Tribüne gesessen und damit von Shedden ganz offensicht­lich einen Denkzettel erhalten hatte, in die Mannschaft beziehungs­weise an die Seite von Darin Olver und Ryan Garbutt zurück. Auch der wiedergene­sene Timo Pielmeier stand wieder im Kader, musste aber auf der Bank Platz nehmen.

Dass eine „schöpferis­che Zwangspaus­e“mitunter „heilende Wirkung“haben kann, zeigte sich am Beispiel Kellehers. Der kleine US-Boy, der seit einigen Wochen auf Formsuche ist, präsentier­te sich gegen die insgesamt doch eher harmlosen Gäste deutlich verbessert und zählte von Beginn an zu den Aktivposte­n. Der verdiente Lohn für seine Bemühungen folgte bereits in der dritten Minute: Nachdem ein Olver-Zuspiel über den Umweg Tor-Umrandung den Weg vor den Wild Wings-Kasten fand, reagierte Kelleher am schnellste­n und traf zur wichtigen Führung.

Ein Treffer, der den Panthern in diesem „Must-Win-Game“ (Pflichtsie­g-Spiel) eigentlich voll und ganz in die Karten hätte spielen müssen. Einziges Problem: Sie machten in der Folge aus ihrer optischen und spielerisc­hen Überlegenh­eit schlichtwe­g deutlich zu wenig. Statt auf den zweiten oder dritten Treffer zu gehen, ließen sich die Hausherren mit zunehmende­r immer mehr vom überschaub­aren Tempo der biederen Schwenning­er anstecken, was im Umkehrschl­uss zahlreiche Konzentrat­ionsund technische Fehler zur Folge hatte. Bis auf Abschlüsse des freistehen­den David Elsner (13.) sowie von „Geburtstag­skind“Jerry D’Amigo (19./Überzahl) brachten die Schanzer nichts Gefährlich­es mehr zustande. Ein Umstand, der sich zum Ende des ersten Drittels sogar beinahe gerächt hätte: Als sich die Schwarzwäl­der entschiede­n, auch offensiv an dieser Partie teilzunehm­en, bot sich Rihards Bukarts und Ville Korhonen (beide 19.) plötzlich sogar die Chance zum AusSpielda­uer gleich. Doch Reimer hatte etwas dagegen und bewahrte sein Team (zunächst) vor Schlimmere­m.

Nachdem der ERCI im zweiten Abschnitt auch noch eine fünfminüti­ge Unterzahl nach einer harten Spieldauer-Disziplina­rstrafe gegen Brett Olson (Bandenchec­k gegen Dominik Bittner) unbeschade­t überstande­n hatte, sorgte schließlic­h Goalgetter Mike Collins – zumindest vorübergeh­end – für kollektive­s Durchatmen. Eine schöne Einzelleis­tung schloss der US-Amerikaner mit seinem 20. Saisontref­fer und dem 2:0 ab (33.). Jetzt drängten die Panther tatsächlic­h auf die Entscheidu­ng. Doch den nächsten „Einschlag“gab es diesmal auf der anderen Seite. Ausgerechn­et der künftige Ingolstädt­er Mirko Höfflin verkürzte exakt 79 Sekunden vor der zweiten Drittelsir­ene auf 1:2 und ließ sein künftiges Team und deren Fans wieder zittern.

Erst im Schlussabs­chnitt stellte das Shedden-Team die Weichen endgültig auf Sieg. Sean Sullivan nach toller Vorarbeit von Kelleher (45.) sowie Patrick Cannone mit einem Schuss ins verwaiste Wild Wings-Gehäuse (59.) brachten den dringend benötigten „Dreier“letztlich unter Dach und Fach.

„Für uns war es der bislang wichtigste Sieg in dieser Saison“, so Panther-Verteidige­r Sean Sullivan und fügt hinzu: „Wir haben es weiterhin in der eigenen Hand, die direkte Playoff-Qualifikat­ion perfekt zu machen. Jetzt wollen wir am Freitag gegen Berlin nachlegen.“

ERC Ingolstadt: Reimer – Kohl, Koistinen; Edwards, Sullivan; Friesen, Wagner; Jobke – Greilinger, Olson, D’Amigo; Collins, Cannone, Elsner; Kelleher, Olver, Garbutt; Ramoser, Wohlgemuth, Mashinter. – Tore: 1:0 Kelleher (3.), 2:0 Collins (33./PP), 2:1 Höfflin (39.), 3:1 Sullivan (45.), 4:1 Cannone (59./EN). – Zuschauer: 3808.

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Foto: Xaver Habermeier Am Sonntag noch auf der Tribüne, gestern eine starke Vorstellun­g: Panther-Stürmer Tyler Kelleher (Mitte) steuerte zum 4:1-Sieg gegen Schwenning­en einen Treffer und Assist bei.

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