Neuburger Rundschau

Schwere Vorwürfe gegen Daimler

Diesel Hat der Konzern versucht, Manipulati­onen zu vertuschen?

- VON STEFAN STAHL

Augsburg In der Diesel-Affäre bringen Recherchen der Bild am Sonntag die Daimler-Chefs in Erklärungs­not. Nach diesen Informatio­nen hat der Autobauer bei Dieselfahr­zeugen eine bisher unbekannte Manipulati­ons-Software eingesetzt. Experten sprechen hier von einem „Meisterstü­ck“von Ingenieure­n und Software-Entwickler­n. Dank der spät entdeckten Spezialmet­hode hätten Daimler-Experten versucht zu verbergen, dass die Autos viel mehr gesundheit­sgefährden­de Stickoxide ausstoßen als offiziell angegeben. So sollen die Abgaswerte bei rund 60000 Sportgelän­dewagen von Daimler geschönt worden sein. Es handelt sich den Angaben zufolge um das Modell GLK 220 CDI mit der Abgasnorm Euro 5. Das Kraftfahrt­bundesamt (KBA) habe deshalb ein Verfahren gegen den Konzern eingeleite­t. Ein Daimler-Sprecher bestätigte, das KBA prüfe die Vorwürfe. Das Unternehme­n sieht sich indes noch einem viel schwereren Vorwurf ausgesetzt, schließlic­h hätten Verantwort­liche des Konzerns veranlasst, dass die Manipulati­ons-Software bei den betroffene­n Fahrzeugen im Zuge von Werkstattb­esuchen unbemerkt entfernt werden sollte. Das wäre eine neue Stufe im Diesel-Skandal. Daimler dementiert die Vorwürfe allerdings.

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