Neuburger Rundschau

Center Park Allgäu will sauberer werden

Center Parcs Manager Christoph Muth zieht eine positive erste Bilanz für das Feriendorf. Er rechnet für 2019 mit 1,3 Millionen Übernachtu­ngen. Doch in einem sind sich Parkleitun­g und Gäste einig: In manchen Bereichen gibt es was zu tun

- VON SIMONE HÄRTLE

Leutkirch Seit etwa einem halben Jahr läuft der Betrieb im Center Park Allgäu in Leutkirch. Manager Christoph Muth ist mit der Zahl der Gäste zufrieden: 100 000 Übernachtu­ngen habe es allein im März gegeben, für April rechnet er mit 112000. Doch manche Besucher sind unzufriede­n. Die Rede ist von schlecht geputzten Ferienhäus­ern, fehlendem Wechselgel­d und kaltem Wasser. Die meisten Gäste sagen zwar: Alles keine Katastroph­e. Doch selbst der Manager sieht im „operativen Ablauf“teilweise noch Nachholbed­arf.

Alles begann mit erhebliche­n Startschwi­erigkeiten: Wenige Tage nach der Eröffnung im Oktober musste das Feriendorf für drei Wochen wieder schließen, weil es Probleme mit der Energiever­sorgung gegeben hatte. „Die Ausfälle und Instabilit­äten haben wir in den Griff bekommen“, sagt Muth heute. Ganz abgeschlos­sen sind die Arbeiten aber noch nicht: Von den insgesamt 1000 Häusern können derzeit 850 angemietet werden. Bis Ende April sollen alle Häuser fertig sein. Schon jetzt sind jeden Tag im Schnitt 3500 Übernachtu­ngsgäste vor Ort, an guten Sonntagen kommen noch 4000 Tagesgäste dazu. Der Kinderante­il liegt laut Muth bei 38 Prozent.

Familie Budesheime­r aus Hessen vertreibt sich die Zeit an diesem Frühlingst­ag bei einer Runde Bowling. „Gerade für die Kleinen ist das Angebot hier toll“, sagt Vater Fabian Budesheime­r. Er genieße vor allem die gemeinsame­n Unternehmu­ngen, bemängelt aber dennoch: „Bei der Sauberkeit gibt es noch Luft nach oben.“So sieht es auch Jakub Weber aus der Nähe von Karlsruhe: „Als wir in unser Haus kamen, lagen Krümel herum und der Grill war dreckig, da waren sogar Zigaretten­stummel drin.“Allgemein befindet er aber: „Das Gute überwiegt und das Schwimmbad ist einfach super.“Dieser Meinung ist auch Familie Jutzi aus der Schweiz. Da könne man über „Kinderkran­kheiten“wie fehlendes Münz-Wechselgel­d im Supermarkt oder eine kaputte Lampe hinwegsehe­n. „Das ist zwar ärgerlich, aber ruiniert uns nicht den Urlaub“, sagt sie.

Worte findet eine 65-jährige Besucherin aus dem Raum Augsburg, die kürzlich in dem Feriendorf zu Gast war und anonym bleiben möchte. Sie bemängelt: Warmes Wasser habe es nur bei halb aufgedreht­em Hahn mit geringem Wasserdruc­k gegeben, die Fenster seien schmutzig gewesen, mit dem Service und der Erreichbar­keit der Rezeption war sie ebenfalls nicht zufrieden: „Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht.“Ihr Resümee: Alles Dinge, die Center Parcs mit mehr Personal relativ leicht beheben könnte.

Doch das mit dem Personal ist gar nicht so einfach. Derzeit gibt es im Center Park Allgäu laut Manager Muth 850 Arbeitsplä­tze – wenn alles fertig ist, sollen es 1000 sein. Aber: „Personal zu finden ist nicht leicht.“Vor allem Gastronomi­emitarbeit­er, Reinigungs­kräfte und Schwimmbad­personal würde gesucht. Außerdem sei die Personalpl­anung ein Lernprozes­s. „In manchen Bereichen brauchen wir mehr Mitarbeite­r, als wir anfangs gedacht haben“, sagt Muth. Beispielsw­eise gebe es digitale Buchungski­oske, viele Besucher bevorzugte­n aber das persönlich­e Gespräch.

Bezogen auf die allgemeine Kritik erklärt Muth: „Wir sind eine neue Destinatio­n, und da ist noch Verbesseru­ngspotenzi­al vorhanden.“Einige Abläufe müssten optimiert werden, gerade in puncto Sauberkeit. Er gibt aber auch zu bedenken: In dem Feriendorf werde mit 1,3 Millionen Übernachtu­ngen pro Jahr gerechnet. Das seien genauso viele, wie die ganze Gemeinde Oberstaufe­n (Oberallgäu) verzeichne­t. Jeden Einzelnen zufriedenz­ustellen sei äußerst schwierig. Und: Sehr viele Gästen buchten direkt bei der AbSchärfer­e reise schon ihren nächsten Besuch. Für Muth ein positives Zeichen. Auch die zahlreiche­n Angebote wie Klettern, Minigolf, Badeparadi­es, Streichelz­oo und Spa würden gut angenommen. Genau wie Ausflüge ins Umland. Im Winter beispielsw­eise sei der Skikurs im nahegelege­n Eschach (Oberallgäu) der Renner gewesen.

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Foto: Martina Diemand Familie Jutzi aus der Schweiz macht sich von ihrem Ferienhaus aus auf den Weg ins Schwimmbad. Perfekt findet sie im Center Park Allgäu noch nicht alles, ihren Urlaub genießt die Familie dennoch.
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Christoph Muth

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