Neuburger Rundschau

Menschen über Menschen in Neuburg

Leben In Neuburg wirkten Dult, Krammarkt und der verkaufsof­fene Sonntag wieder einmal wie ein Magnet. Tausende schlendert­en durch die Innenstadt und gingen dort shoppen. Das war auch vor den Toren der Stadt möglich

- VON MANFRED RINKE Fotos: Manfred Rinke

Neuburg Der Sonntag als Ruhetag ist gesetzlich geschützt, an diesem Tag soll die Arbeit außen vor bleiben. Diese historisch überliefer­te Regelung entspringt religiösen Lehren, basiert aber auch auf zwei Verfassung­sartikeln, nämlich dem Schutz der Arbeitnehm­er und dem Schutz der Familie. Dennoch gibt es beliebte Ausnahmen von der Regel, nämlich die Marktsonnt­age. Dann dürfen in Städten alle Läden öffnen, um Passanten ein Einkaufser­lebnis fernab des Alltagstru­bels zu ermögliche­n. Das war am Sonntag in Neuburg wieder der Fall. Tausende nutzten dabei die Gelegenhei­t, Dult, Krammarkt und die geöffneten Geschäfte in der Innenstadt sowie im Südpark aufzusuche­n.

Zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, nutzt die Große Kreisstadt die Möglichkei­t, den Bürgern aus Nah und Fern jeweils an einem Sonntag ein besonderes Einkaufser­lebnis zu bieten. Und es scheint bei den Menschen ausgesproc­hen gut anzukommen, mal ohne Alltagsstr­ess zu bummeln, einkaufen zu gehen und dabei einfach auch andere Leute zu treffen. Zumindest diese soziale Bedeutung für den Handel kann das Internet nicht bieten. Aber natürlich sind diese verkaufsof­fenen Sonntage gerade vor dem Hintergrun­d des stetig wachsenden Onlineshop­pings für den Handel auch in der Neuburger Innenstadt und im Südpark nicht zuletzt als ökonomisch­e Komponente relevant.

Wie sehr dieses Angebot zieht, war am Sonntag in Neuburg zu sehen. Dort lockten in der Innenstadt gleich drei Veranstalt­ungen zum Kommen ein: die Dult, die schon seit Donnerstag ihre Zelte am Schrannenp­latz aufgeschla­gen hatte, der Krammarkt mit seinen rund 50 Fieranten in den Straßen im Herzen der Unteren Altstadt und natürlich der verkaufsof­fene Sonntag.

Es dauert nicht lange, nachdem die Geschäfte um 13 Uhr geöffnet hatten, bis die Parkplatzs­uche in Neuburg einem Glücksspie­l glich. Die Straßen füllten sich schnell. Das Wetter spielte den Organisato­ren dabei in die Hände. Es war zwar kühl und es wehte ein frischer Wind, aber es war sonnig und trocken. Ideal, warm eingepackt shoppen zu gehen, sich die Stände auf dem Krammarkt anzusehen, oder sich auf der Dult am Schrannenp­latz zu stärken und die Kleinen nebenbei eine Runde im Kinder- oder im Kettenkaru­ssell drehen zu lassen.

„Mensch, sind das viele Menschen hier. Das hätte ich ja nie erwartet“, sagte eine Frau aus Bruck, die mit ihrer Tochter die Gelegenhei­t nutzte, durch die Straßen der Innenstadt zu ziehen. Dieser erste Kontakt war etwa auf Höhe des Fürstgarte­ncenters in der Färberstra­ße. Eine halbe Stunde später traf man sich wieder. Da waren die beiden gerade mal 50 Meter weiter gekommen. „Man trifft ja auch so viele Leute hier“, war eine Begründung dafür. Die andere trugen sie in Form einer ersten Einkaufsta­sche in den Händen.

Schilder mit verschiede­nsten Motiven und Sprüchen, Lederwaren, Brillen, Spielsache­n, Schmuck, Schuhputze­r, Sänger und ein vielseitig­es Essensange­bot: Am Sonntag gab’s im Grunde nichts, was es in Neuburg nicht gab. Für diejenigen, die in der Stadt wohnen, war der Rummel schon fast zu viel. Eine junge Mama verdrückte sich deshalb mit ihrem Baby, das sie warm eingewicke­lt vor ihrem Bauch trug. „Ich geh’ jetzt zu einer Freundin Kaffee trinken. Hier ist mir zu viel los.“

Klar, wer die Innenstadt zu Füßen hat, muss sich nicht unbedingt auch noch am verkaufsof­fenen Sonntag ins Getümmel stürzen.

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Tausende Besucher nutzten am Sonntag die Gelegenhei­t, bei Dult, Krammarkt und offenen Geschäften in Neuburg durch die Straßen der Innenstadt zu ziehen. Das Angebot dort war enorm, im Grunde gab es nichts, was es nicht gab.
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Foto: Xaver Habermeier Auch am Südpark nutzten viele Menschen den Marktsonnt­ag aus, um bummeln zu gehen.
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Da ging’s rund: Im Kettenkaru­ssell auf der Dult am Schrannenp­latz waren die Plätze fast die ganze Zeit besetzt.
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Schön, dass es einen gibt, der’s macht: ein Schuhputze­r bei der Arbeit.
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Auch das Fitnessstu­dio „No limit“zeigte Präsenz und warb für sein Angebot.
 ??  ?? Hübsch bemalen lassen hat sich die kleine Antonia.
Hübsch bemalen lassen hat sich die kleine Antonia.
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Festlich geschmückt spielte dieser Mann auf seinen Flöten.

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