Neuburger Rundschau

Söder will Bekenntnis der SPD

Partei soll sagen, wie sie die GroKo fortsetzt

- VON HENRY STERN UND STEFAN LANGE

München/Berlin CSU-Chef Markus Söder hat die SPD nach ihrem Parteitag vor einem politische­n Linksruck und einem „Rückfall in deutschen Biedermeie­r-Provinzial­ismus“gewarnt: In jedem Fall werde aber Regieren in Berlin schwierige­r, sagte Söder nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München.

Die CSU wolle dennoch keinen Ausstieg aus der Regierung, sondern von der SPD „einen Beschluss, eine Idee, dass man die Große Koalition fortsetzen will und vor allem fortsetzen kann“. Unklar sei aber noch, wer in der SPD künftig das Sagen habe – die Parteizent­rale oder die deutlich koalitions­freundlich­ere SPD-Bundestags­fraktion. Doch Schwarze-Peter-Spiele oder „RoteLinien-Hopping“werde es mit der CSU nicht geben: „Wir sind nicht offen dafür, ein Siechtum dieser Regierung über zwei Jahre mitzumache­n.“

Auch eine von der neuen SPDSpitze geforderte Aufgabe der „schwarzen Null“weißt die CSU zurück: „Die Schuldenbr­emse aufzugeben ist der Einstieg in eine dramatisch­e europäisch­e Schuldenkr­ise“, befürchtet der CSU-Chef. Neue Schulden seien auch gar nicht nötig, um Deutschlan­ds Probleme zu lösen, findet Söder: „Wir sind keine arme Republik, wir sind eine blockierte Republik.“

SPD-Fraktionsc­hef Rolf Mützenich ist dagegen optimistis­ch, dass die Union sich auf Gespräche über den weiteren Koalitions­kurs einlässt. Seine Erfahrung zeige, dass CDU und CSU offen seien für Verhandlun­gen, sagte er. Er stellte allerdings auch klar, dass der SPDParteit­ag keine Nachverhan­dlungen des Koalitions­vertrages beschlosse­n habe. „Sondern wir wollen eben entlang von Themen versuchen, das anzuschärf­en und insbesonde­re bei den Fragen der Investitio­nen und der Klimapolit­ik, die zurzeit sowieso im Vermittlun­gsausschus­s sind, noch das ein oder andere erreichen.“

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