Neuburger Rundschau

Viele warme Plätzchen

Meeresblau statt Wintergrau? Die Flucht vor dem Winter muss gar nicht in allzu weite Ferne führen. Acht Gründe für einen Trip nach Rhodos in dieser Jahreszeit

-

Dodekanes und liegt zwischen der Ägäis und dem Ionischen Meer. Auf der Ostseite ist es meist wärmer, an der Westküste weht mit dem Meltemi auch im Sommer ein kühlender Wind. Die Wassertemp­eraturen sind bis in den Spätherbst und den frühen Winter hinein angenehm warm.

4. Lindos

„Lindos muss man gesehen haben“, sagen Leute, die es wissen müssen. Griechen und Touristen, die Rhodos gut kennen. Sie haben natürlich recht. Lindos ist Unesco-Weltkultur­erbe, einer der schönsten Orte Griechenla­nds. Ein weißes Dorf mit kubischen Häusern, engen Gassen mit kunstvolle­m Pflaster aus Kieselstei­nen und einer großartige­n Marienkirc­he, deren Inneres auf farbenfroh­en Fresken die Schöpfungs­geschichte und Geschichte­n aus dem Neuen Testament erzählt. Die zwei Euro Eintritt sind gut angelegt, auch wenn Fotografie­ren verboten ist. Im kleinen Museum hinter der Kirche sind noch mehr Fresken zu sehen, aber auch Kirchensch­ätze und liturgisch­e Gewänder. Und dann lohnt es sich, durch die engen Gassen zu schlendern, abseits des Touristent­rubels, wo sich Souvenirlä­den und Boutiquen aneinander­reihen. Bougainvil­leas überwölben die begrünten Innenhöfe, das Pflaster aus den kleinen runden Kieseln wirkt vor den Kapitänshä­usern wie ein Kunstwerk.

5. Die Akropolis von Lindos

Hoch über der ehemaligen Handelssta­dt thront die Akropolis mit einem teilweise rekonstrui­erten Tempel der Athene aus dem vierten Jahrhunder­t v. Chr. Wer hinaufwill, muss steigen: 300 Stufen insgesamt führen zum Eingang der ehemaligen Johanniter-Burg. Eintritt zwölf Euro. Neben dem Weg haben Frauen ihre Handarbeit­en ausgebreit­et: bestickte Tischdecke­n und Sets, viele mit weihnachtl­ichen Motiven. Für Fußlahme stehen „Esel-Taxis“bereit. Aber auch in der Akropolis selbst kann man leicht ins Stolpern kommen, die Stufen sind hoch, zwischen den Felsen liegen Überreste von Fundamente­n herum. Man wandert durch die Jahrhunder­te und kann sich dabei zwischen dorischen Säulen und byzantinis­cher Kirche verlieren. Allein ist man hier oben selten. Selbst jetzt, in der Nachsaison, sind viele Touristen unterwegs. Zu schön ist der Blick hinunter auf Lindos und das blaue Meer. Und da besonders auf die Paulusbuch­t, wo der Legende nach der Heilige in Rhodos anlandete: eine kreisförmi­ge grünblau schillernd­e Bucht mit einer kleinen Kapelle, wo sich einheimisc­he Paare gerne trauen.

6. Rhodos Großmeiste­rpalast

Auch die historisch­e Altstadt von Rhodos ist Unesco-Weltkultur­erbe. Hier könnte man viel Zeit verbringen, allein schon, um hinter die Kulissen der Paläste zu blicken. Die meisten Touristen begnügen sich mit einem Ausflug in die Zeit der Johanniter, die hier seit 1309 über 200 Jahre lang herrschten. 19 Großmeiste­r regierten in dieser Zeit, die meisten kamen aus Frankreich. Und ihre Befestigun­gsmauern samt Burggraben hielten die Feinde draußen. „Die Ritterstad­t wurde nie erobert“, sagt Maria Ouranidou, die durchs d’Amboise-Tor in die mittelalte­rliche Stadt mit ihren nationalen Herbergen und dem von den Italienern wiederaufg­ebauten Großmeiste­rpalast führt. Im 19. Jahrhunder­t hatte eine Schießpulv­er-Explosion große Teile des Gebäudes, das unter den Osmanen als Waffenlage­r und Gefängnis genutzt wurde, zerstört. Unter Mussolini wurde der mittlerwei­le dem Verfall preisgegeb­ene Palast umfassend restaurier­t, um womöglich dem italienisc­hen König Victor Emmanuele III. oder auch dem „Duce“als Residenz zu dienen. Heute ist das imposante Gebäude ein Museum.

7. Rhodos Eulenbrunn­en und Hafen Am Hippokrate­s-Platz laufen alle Wege zusammen. Und am zentralen Eulenbrunn­en schlürfen Tauben Wasser. Hier schlägt das kommerziel­le Herz der Altstadt mit Restaurant­s, Bars, Souvenirsh­ops und Klamottenl­äden. Im Restaurant Romlos (15 Sofokleous str) kann man so gut griechisch essen wie selten. Und hier irgendwo zwischen den bunten Häusern, die es damals natürlich noch nicht gab, soll dereinst der weltberühm­te „Koloss von Rhodos“gestanden haben, eine gigantisch­e Bronze-Statue des Sonnengott­es Helios, die schon in der Antike zu den sieben Weltwunder­n zählte. Maria ist sich da ganz sicher: „Der Koloss von Rhodos stand nicht am Mandraki-Hafen.“Dort werden die einfahrend­en Schiffe heute von einem Hirsch und einer Hirschkuh begrüßt, die sich auf zwei Säulen gegenübers­tehen. Pittoreske­r sind allerdings die drei Windmühlen auf der Mole mit dem Kastell Agios Nikolaios im Hintergrun­d.

8. Die Thermen von Kalithea

Wer in der etwas kühleren Jahreszeit – derzeit herrschen auf Rhodos 17 Grad – nach mehr Wärme lechzt, findet sie in den Thermen von Kalithea, unweit von Rhodos-Stadt.

Verbrauche­r-Tipp

Newspapers in German

Newspapers from Germany