Verein wagt ein Großprojekt
Schützengesellschaft investiert Millionen
Rain „1,22 Millionen Euro wird das historisch bedeutsamste Bauprojekt der königlich privilegierten Schützengesellschaft Rain kosten“, sagte
1. Schützenmeister Marc Ginal bei der Begrüßung der Gäste beim Schützenheim in der Fasanerie. Endlich habe man die Genehmigung für den „Neubau einer Raumschießanlage“in Händen.
Ginal bedankte sich bei der Stadt Rain und den beteiligten Behörden für die bisherige Unterstützung, die vor sechs Jahren mit einem Gespräch mit dem damaligen Staatssekretär Georg Schmid begonnen habe. „Wenn wir das Bauvorhaben in etwa eineinhalb Jahren vollendet haben, ist der Bestand der Schützengesellschaft für weitere Jahrzehnte gesichert“, erklärte Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler. Stellvertretender Landrat Peter Thrul verwies auf die „lange Tradition der Schützengesellschaft, die 1610 wohl als Bürgerwehr gegründet wurde.“Die Stadt sei sich bewusst, dass der Traditionsverein erhalten werden müsse, auch unter dem Gesichtspunkt, dass wieder mehr junge Leute am Schießsport Gefallen finden mögen, erklärte Schützenkommissar Bürgermeister Gerhard Martin.
Absolut notwendig wurde der Neu- und Ergänzungsbau, weil die bisherige Schießanlage nicht mehr den neuen Sicherheitsanforderungen genügt. Bei der letzten Überprüfung wurde die Schließung der vier 25-Meter-Stände angedroht. Dies konnte nur durch die zu diesem Zeitpunkt von Bauplaner Lorenz Grünwald bereits eingereichte Bauvoranfrage verhindert werden.
„Sollte das Schießen auf der 25-Meter-Freiluftanlage untersagt werden, könnte der satzungsgemäße sportliche Zweck der Gesellschaft nicht mehr erfüllt werden, was die Abwanderung der aktiven Schützen zur Folge hätte“, so der Schützenmeister. „Der Fortbestand der über 400 Jahre alten königlich privilegierte Schützengesellschaft, gegründet 1610, wäre gefährdet gewesen“, erklärte er. Damit wären auch die Schützen aus dem Stadtgebiet in den 25-Meter-Disziplinen bei den Rundenwettkämpfen und den Gau-, Bezirksund den bayerischen Meisterschaften nicht mehr vertreten.
Finanziell ermöglicht wurde das Bauvorhaben durch die Vereinsförderung der Stadt Rain, durch ein Sonderförderungsprogramm für den Vereinssportstättenbau und ein Landesdarlehen zu äußerst günstigen Konditionen sowie durch Eigenleistung. Das ist das Projekt aus:
● Neubau einer östlich vom Schützenheim geplanten Raumschießanlage mit zwei Schießbahnen mit jeweils fünf Schießständen für Kleinund Großkaliber und Zehn-MeterLuftdruckwaffen.
● Alle zehn Stände werden zum Behindertenschießen und auch zum Blindenschießen (Inklusion) ausgerüstet. Damit soll etwa dem erblindeten Vereinsmitglied Josef Kröpfl die Möglichkeit zum Inklusionsschießen eröffnet werden. Da es in Deutschland nur drei Schießstände dieser Art gibt, sei das eine Maßnahme für die Zukunft, wurde gesagt.
● Durch das Öffnen der Mobilwand zwischen Schießtisch und Rückwand soll erreicht werden, dass beim Schießen mit Druckluftwaffen eine Standaufsicht genügt.
Aus dem Polizeibericht