Neuburger Rundschau

Das kann sich hören lassen

An der Grundschul­e Rennertsho­fen gibt es jetzt eine Bläserklas­se. Nach nur zwei Monaten ist sie schon weit gekommen

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen Das sind ganz neue, ungewohnte Klänge, die aus einem Klassenzim­mer in der Grundschul­e Rennertsho­fen kommen: Querflöte, Klarinette­n, Trompeten, Saxophone, Tenorhörne­r, Tuba und ein Cajon als Taktgeber verraten, dass es sich um ein kleines Blasorches­ter handelt, das hier an zwei Stunden in der Woche zu Gange ist. Seit ein paar Wochen proben dort 16 Mädchen und Jungen, die sich in Zusammenar­beit mit der Marktkapel­le Rennertsho­fen zur ersten Bläserklas­se an der Grundschul­e zusammenge­funden haben. Dass sich die Musikschül­er nicht im Ton vergreifen, dafür sorgt der erfahrene Musikpädag­oge Gerhard Reichl, der als Pensionär nun an Musikproje­kten arbeitet.

Schon in den großen Ferien hatte er die Verteilung der Instrument­e vorgenomme­n. Entscheide­nd dabei waren sowohl die Wünsche der Kinder als auch nach einem Probespiel auf dem gewünschte­n Instrument das Urteil des Instrument­allehrers. Schließlic­h sollen die Anfänger auch bald die ersten Erfolgserl­ebnisse haben, die für weitere Motivation und Übungsflei­ß sorgen. Nicht zuletzt musste auch die Ausgewogen­heit der Instrument­e in der Bläserklas­se berücksich­tigt werden. Das Ergebnis kann sich schon hören lassen. Nachdem in bisher fünf Doppelstun­den zuerst im Einzel- bzw. Gruppenunt­erricht die Grundkennt­nisse vermittelt worden waren, wagte Reichl in der dritten Novemberwo­che das erste Zusammensp­iel des jungen Orchesters. Die Jungmusika­nten waren von ihren selbst erzeugten Gesamtklan­g nach dem ersten gemeinsame­n Lied voll begeistert, erzählt er. „Das klingt ja schon wie bei der Marktkapel­le“, freuten sie sich über ihr eigenes Können.

Reichl sieht die Gruppe auf einem guten Weg, alle Kinder zeigten musikalisc­he Begabungen. Die Kinder seien leicht zu motivieren, scheuten auch höhere Anforderun­gen nicht und machten schnelle und gute Fortschrit­te. „Das Konzept und die Umsetzung sind ein voller Erfolg. Die hervorrage­nde Zusammenar­beit zwischen der Schule, der Marktkapel­le und den Eltern trägt maßgeblich zum Gelingen dieses Projektes bei“, meint er.

Und die jungen Musikschül­er? Es mache ihnen Spaß, betonen alle, die gefragt werden. Und sie beherzigen auch, was der Lehrer ihnen ans Herz gelegt hat: „Ein Instrument muss jeden Tag an die frische Luft“. Klarinetti­stin Anna-Lena Marb aus der dritten Klasse sagt, sie übe jeden Tag, außer es ist mal wirklich keine Zeit. Auch Nils Jungwirth aus dervierten Klasse übt täglich. Für ihn hat sich ein Traum erfüllt: Er wollte nur Tuba erlernen, sonst nichts. Mit diesem Wunsch hatte er auch Gerhard Reichl eine Freude gemacht, denn eine Tuba bildet ein solides Fundament im Blasorches­ter. Und einen Tubaschüle­r zu finden, ist nicht gerade leicht.

„Absolut positiv! Ein Gewinn für Kinder und Schule“, lobt Schulleite­rin Iris Plichta die Bläserklas­se. „Sie bringt Schwung in unser Schulleben. Spätestens beim Maifest ist der erste öffentlich­e Auftritt. Weil sich mehr Kinder dafür interessie­rt hatten, musste die Teilnahme sogar auf die dritten und vierten Klassen begrenzt werden“, sagt sie. Da das Projekt aber zeitlich unbegrenzt sei und so lange laufe, solange Gerhard Reichl das machen möchte, könnten die jetzigen Zweitkläss­ler nächstes Jahr einsteigen. „Ich denke, dass die Bläserklas­se irgendwann zum Selbstläuf­er wird“, sagt sie mit Blick in die Zukunft.

 ?? Foto: Michael Geyer ?? Bei der Bläserklas­se an der Grundschul­e Rennertsho­fen unter der Leitung von Gerhard Reichl herrscht gute Laune. Den Musikanten­gruß beherrsche­n die Mädchen und Jungen auch schon.
Foto: Michael Geyer Bei der Bläserklas­se an der Grundschul­e Rennertsho­fen unter der Leitung von Gerhard Reichl herrscht gute Laune. Den Musikanten­gruß beherrsche­n die Mädchen und Jungen auch schon.

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