Neuburger Rundschau

Erfinder war im Fernsehen

Der Klingsmoos­er Erfinder hat am Mittwochab­end den „Easy Flips“in der ProSieben-Show „Das Ding des Jahres“präsentier­t. Zum Einzug ins Finale hat es zwar nicht gereicht, aufgeben will er seine Erfindung aber nicht

- VON FABIAN KLUGE

Der Klingsmoos­er Erfinder Fabian Müller hat am Mittwoch sein Produkt im Fernsehen präsentier­t. Wie er seinen Auftritt erlebt hat und wie es nun weitergeht.

Klingsmoos Lange mussten sich die Fernsehzus­chauer am Mittwochab­end nicht gedulden, bis sie Fabian Müller zu sehen bekamen. Auf einem Motorrad schepperte er im kurzen Einspieler durch das Donaumoos. Kurze Zeit später stand er in Lederhose bereits im Fernsehstu­dio und präsentier­te in der ProSiebenS­how „Das Ding des Jahres“seinen „Easy Flips“– Kinderfahr­radsitz und Buggy in einem. Ins Finale schaffte er es mit seiner Idee zwar nicht, aber er will um den „Easy Flips“kämpfen.

Der 33-Jährige ist nach wie vor auf der Suche nach einem Geschäftsp­artner, der den Fahrradsit­z auf den Markt bringt. Einige Gespräche habe er bereits geführt, auch einige Absagen erhalten. „Als Erfinder ist man Feuer und Flamme für seine Idee. Unternehme­n, die erst einmal Geld investiere­n müssen, finden für jede Lösung das passende Problem“, sagt Müller mit einem Augenzwink­ern. Noch habe er aber ein paar Trümpfe in der Hand. Sein „Easy Flips“muss also nicht zwangsläuf­ig wieder in einer Schublade verschwind­en.

Dafür kam der Prototyp, den er am Mittwoch den Zuschauern und der Jury um Lena Gercke, Lea-Sophie Cramer, Joko Wintersche­idt und Hans-Jürgen Moog zeigte, auch zu gut an. Einzig die Stabilität ließ Moderatori­n und Model Gercke, bald selbst Mama, zweifeln. Doch Müller gibt zu bedenken: „An einem Prototyp muss noch einiges verbessert werden. Ein Produkt wächst mit der Reklamatio­n.“

Gegen seinen Duell-Gegner in der Show, dem Erfinder einer selbststän­digen elektrisch­en Bremse für Kinderwage­n, wäre es aber mit jedem Produkt schwierig geworden, gibt der Klingsmoos­er zu. „Das war eine super Erfindung. Er hat das Duell verdient gewonnen.“Am Abend vor der TV-Aufzeichnu­ng habe sich Müller lange mit dem Kinderwage­n-Kandidaten bei einem Bier ausgetausc­ht.

38 Prozent des Studiopubl­ikums und Moderator Joko Wintersche­idt sich während der Sendung letztlich für Müllers Produkt ausgesproc­hen – zu wenige, um ins Finale der Sendung einzuziehe­n und so die Chance auf den Gewinn von 100.000 Euro zu wahren. Aber auch zu wenige, um nicht weiter Kraft und Energie in den „Easy Flips“zu stecken. Eineinhalb Jahre feilt der gebürtige Schrobenha­usener mittlerwei­le an seinem multifunkt­ionalen Sitz, hat ihn um einen Sonnen- und Regenschut­z und einen Getränkeha­lter erweitert. Noch gebe es einige Kinderkran­kheiten, die beseitigt werden müssten, aber das hat Müller, der ein Familienun­ternehmen in Klingsmoos zusammen mit seiner Frau führt, einkalkuli­ert: „Man landet selten mit der ersten Entwicklun­g einen Volltreffe­r.“Es sei eben ein langwierig­er Prozess.

Aufgrund seines Auftrittes zur besten Sendezeit hat Müller auch zahlreiche Nachrichte­n erhalten. Die Kommentare waren gemischt, sagt er. Einige hätten beispielsw­eise das Haltesyste­m des „Easy Flips“kritisiert. Andere gaben ihm Tipps, wie er seine Erfindung noch optihaben mieren kann. „Ich bin dankbar über jede konstrukti­ve Kritik, sonst wird man irgendwann betriebsbl­ind.“Aus seinem Freundeskr­eis habe Müller große Unterstütz­ung bekommen. „Die finden die Idee alle gut und das System logisch – aber das ist auch normal“, erklärt der junge Erfinder. Ein paar Zuschauer hätten ihm sogar geschriebe­n, dass sie einen „Easy Flips“kaufen wollen, falls der Kindersitz es wirklich auf den Markt schafft. Dort soll er dann zwischen 349 und 399 Euro kosten.

Ansonsten sei die Erfahrung, an der Show „Das Ding des Jahres“teilgenomm­en zu haben, durchweg positiv gewesen. „Das Team war sehr jung und nett. Im Studio war wirklich eine tolle Atmosphäre“, erinnert sich Müller im Gespräch mit der Neuburger Rundschau. „Ich kann jedem Erfinder ans Herz legen, sich dort mal zu bewerben.“Und vielleicht tritt er selbst noch einmal in der Show auf: Denn sollte Müller nach dem „Easy Flips“noch ein Produkt entwickeln, will er einen erneuten Anlauf wagen.

 ?? Foto: ProSieben/Willi Weber ?? „Das Ding des Jahres“-Moderatori­n Janin Ullmann testete am Mittwochab­end die Erfindung von Fabian Müller – den „Easy Flips“. Sie konnte den Buggy problemlos tragen. Auch die Jury äußerte sich überwiegen­d positiv zur Idee.
Foto: ProSieben/Willi Weber „Das Ding des Jahres“-Moderatori­n Janin Ullmann testete am Mittwochab­end die Erfindung von Fabian Müller – den „Easy Flips“. Sie konnte den Buggy problemlos tragen. Auch die Jury äußerte sich überwiegen­d positiv zur Idee.

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