Lehrer wehren sich gegen Mehrarbeit
Heute Protest in Eichstätt
Neuburg-Schrobenhausen Am heutigen Freitag werden Lehrer aus der Region gegen die Mehrarbeitspläne von Kultusminister Michael Piazolo protestieren. Die Kundgebung beginnt um 17 Uhr am Marktplatz, wo Piazolo zu einer Wahlveranstaltung der Freien Wähler eingeladen ist. Der Protest richtet sich gegen die Anfang Januar angeordneten „Maßnahmen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung“des Kultusministeriums. Demnach sollen Lehrer der Grund-, Mittel- und Förderschulen ab dem kommenden Schuljahr eine Stunde mehr pro Woche arbeiten, Teilzeitkräfte müssen ihre Arbeitszeit auf mindestens 24 Stunden aufstocken, eine vorzeitige Pensionierung wird nicht mehr genehmigt und Sabbatjahre werden komplett abgeschafft. Grund dafür ist, dass ab Herbst in den Grund- und Mittelschulen 1400 Lehrer fehlen werden.
Die Berufsverbände der Lehrer wehren sich massiv gegen diese Pläne. So sagt beispielsweise Josef Voigt vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: „Lehrer an Grund-, Mittelund Förderschulen sollen das Versagen der bayerischen Schul- und Bildungspolitik ausbaden. So nicht!“Voigt hält die Maßnahmen des Kultusministeriums gegen den Lehrermangel für „völlig inakzeptabel“. Er fordert die Politik auf, hinzuschauen, welchen Belastungen die Kollegen seit Jahren ausgesetzt seien. „Wir sagen Nein zum Arbeitszeitkonto für Grundschullehrkräfte, Nein zur Anhebung der Antragsaltersgrenze und Nein zu Einschränkungen bei Teilzeitmöglichkeiten. Wir erwarten, dass jetzt die BLLVForderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, A13 für alle Grund- und Mittelschullehrkräfte, eine flexible Lehrerbildung und eine Aufwertung der Fach- und Förderlehrkräfte erfüllt werden.“
Der BLLV habe bereits vor Jahren darauf hingewiesen, dass die Grund- und Mittelschulen auf einen Lehrermangel zusteuern. „Wir wurden aber nicht gehört“, kritisiert Voigt. „Jetzt sollen wir es sein, die für die personelle Misswirtschaft gerade stehen müssen.“
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