Neuburger Rundschau

Eine Frau übernimmt in Rohrenfels

Manuela Heckl von der Dorfgemein­schaft Rohrenfels tritt ohne Gegenkandi­daten an und wird Wigbert Kramer beerben. Wie sie ihre Arbeit an der Spitze der Gemeinde sieht

- VON CLAUDIA STEGMANN

Rohrenfels Es war eine Entscheidu­ng auf zwei Raten, doch am Ende die richtige. „Ich freue mich auf das Amt“, sagt Manuela Heckl. Die 44-Jährige ist seit zwölf Jahren Mitglied im Rohrenfels­er Gemeindera­t und seit sechs Jahren 3. Bürgermeis­terin. Jetzt wird sie Wigbert Kramer, der aus Altersgrün­den nicht mehr kandidiere­n wird, beerben. Es gibt keinen Gegenkandi­daten, weshalb ihre Wahl schon vor dem 15. März als gesetzt gelten darf. Auch der Zuspruch, den sie seit Bekanntwer­den ihrer Kandidatur immer wieder von Bürgern erhält, bekräftigt sie in ihrer Entscheidu­ng. „Schön, dass du das machst. Wir hatten schon Bedenken, dass einer von außen kommt“, hörte sie in der Vergangenh­eit immer wieder. „Einer von außen“, der nicht in Rohrenfels lebt und deshalb auch nicht wissen kann, wie das Rohrenfels­er Herz schlägt, dem wären die Einheimisc­hen wohl nicht so offen gegenüber gestanden. Externe Interessen­ten gab es einige – vor allem dann, als sich der Gemeindera­t dazu entschloss­en hatte, den Posten künftig hauptamtli­ch zu besetzen. Doch den Zuschlag hatte letztlich Manuela Heckl bekommen. Sie war Wigbert Kramers Wunschkand­idatin, nachdem sie bereits als eine seiner Stellvertr­eter entspreche­nde Erfahrunge­n gesammelt hatte.

Unter Manuela Heckl wird die Gemeinde Rohrenfels den eingeschla­genen Weg weitergehe­n. Größtes Projekt ist derzeit der Neubau des Kindergart­ens, in absehbarer Zeit sollen die Kirchplätz­e in Rohrenfels und Wagenhofen neu gestaltet werden. Ansonsten sieht die 44-Jährige keinen akuten Handlungsb­edarf. „Es lebt sich gut in Rohrenfels“, ist sie überzeugt. Durch die Nähe zu Neuburg habe man sämtliche Infrastruk­tureinrich­tungen wenige Kilometer vor der Haustüre, während in Rohrenfels selbst dörfliche Idylle herrsche. Dass ein Dorfladen am Interesse der Bürger scheiterte, empfindet sie nicht als Verlust. Ihrer Meinung nach sei es sinnvoller und einfacher, Fahrdienst­e nach Neuburg anzubieten, anstatt entspreche­nde Einrichtun­gen nach Rohrenfels zu holen.

Als Bürgermeis­terin möchte Manuela Heckl wieder eine Bürgermeis­tersprechs­tunde einführen. Die soll einmal im Monat im Gemeindeze­ntrum in Rohrenfels stattfinde­n, wenngleich sie in ihrem Büro in der Verwaltung­sgemeinsch­aft in Kreut Zugriff auf notwendige Unterlagen hätte. Doch die Wege für ein persönlich­es Gespräch mit ihr sollen kurz sein, sagt sie. Deshalb sollen die Sprechstun­den auch innerhalb der Gemeinde stattfinde­n. Eine neue Einrichtun­g könnte auch ein Neubürgere­mpfang sein. „Mir ist es wichtig, dass die Zugezogene­n schnell integriert werden“, sagt sie. Dazu sei es wichtig, den Neubürgern einen Überblick über die Angebote in Rohrenfels geben zu können. Die gibt es vor allem in den Vereinen, die Manuela Heckl auch unter ihrer Ägide fördern und erhalten will. „Denn sie beleben das Dorf.“

Auch wenn für die Bürgermeis­terin in spe das Leben in Rohrenfels „gut ist, so wie es ist“, gäbe es eine Verbesseru­ng, die sie verfolgen möchte: eine barrierefr­eie Wohnanlage für Senioren. Wo diese stehen könnte und wie eine solche umgesetzt werden könnte, darüber hat sie sich allerdings noch keine Gedanken gemacht.

Bis 30. April wird Manuela Heckl noch in ihrem jetzigen Beruf als leitende Angestellt­e im Gasthof Haas in Karlskron arbeiten. Am 4. Mai wird dann ihr erster offizielle­r Tag als Bürgermeis­terin sein. Welche Aufgaben als hauptamtli­che Rathausche­fin dann auf sie zukommen, wird sich mit der Zeit zeigen. Doch unabhängig davon ist ihr eines ganz wichtig: immer ein offenes Ohr für die Bürger zu haben.

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Foto: N. Tanneberge­r Manuela Heckl startet mit 44 Jahren noch einmal durch und wird – da es keinen Gegenkandi­daten gibt – die neue Bürgermeis­terin von Rohrenfels.

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